Anime Empfehlung: Bakuman

Bakuman
So, heute komme ich mal wieder zu einer Anime-Empfehlung. Eigentlich wollte ich den Artikel ja schon längst mal schreiben, aber momentan bin ich in der Woche immer sehr stark verhindert. Heute gestalte ich meinen Artikel auch mal ein wenig anders und mache ein Frage- und Antwortspiel darauß. Weil immer die gleiche Strukturierung wird auf Dauer langweilig. Also auch ins Gefecht:

Warum habe ich Bakuman überhaupt angefangen?
Weil es mir von praktisch jedem den ich kenne empfohlen wurde. Echt, so krass war das noch nie zuvor. Einfach jeder meinte zu mir schon längere Zeit ich sollte das mal gucken, auch wenn einige wohl eher den Manga davon meinten. Bloß ist es gar nicht so einfach, eine Serie mit 3 Staffeln anzufangen, wovon dann auch noch jede jeweils 25 Folgen lang ist. 75 Episoden klingen nämlich echt lang, trotzdem fühlte es sich am Ende schon fast zu kurz an. Hier war dann einfach der Vorteil, dass ich in den letzten Monaten viel Zeit hatte Anime per PSP zu konsumieren und so waren die 3 Staffeln schon in einigen Wochen weggeschaut.

Bin ich froh die Serie angefangen zu haben?
Oh ja das bin ich wirklich. Mal abgesehen davon, dass die Serie mir half einige nervige Tage besser zu überstehen, so war es auch eine große Freude die Serie zu gucken und besonders mit anderen darüber zu reden. Denn da es ja so gut wie jeder kennt den ich kenne, hatte ich genügend Gesprächspartner, was einfach toll war. Man merkt wirklich wieviel mehr Spaß es manchmal doch kann, ein etwas bekannteres Anime zu gucken.

Worum geht es nun aber überhaupt in Bakuman?
Es geht um das zeichnen von Mangas. Die beiden Main Charaktere schließen sich zusammen, um bekannte Mangaka zu werden. Wobei Mashiro für die Zeichnungen und Takagi fürs schreiben der Story verantwortlich ist. Dazu kommt noch, dass es Mashiros Ziel ist ein Manga zu erschaffen aus dem dann ein Anime wird und in dem Azuki (ein Mädchen aus seiner Klasse, in die er seit der Grundschule verliebt ist) die weibliche Hauptrolle spricht. Danach wollen sie dann heiraten. In der Serie sehen wir nun also wie er mit seinem Partner versucht ein erfolgreiches Manga beim Verlag Shounen Jack (Anspielung zu Shounen Jump) zu veröffentlichen. Dabei gehen sie praktisch auf alles ein, was man sich nur vorstellen kann und man erfährt mal sehr schön, wie es bei solch einem Manga Magazin abläuft. Später stoßen dann auch ständig neue Rivalen hinzu, die ebenso eine große Mangaka Karriere bei Jack anstreben.

Ist die Serie nun also eher was für Leute, die Interesse am Zeichnen haben?
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Nein. Ich meine ja klar, Zeichner werden ihre Freude an der Serie haben, jedoch gehen sie auf diesen Aspekt relativ wenig ein und auch fast nur zu Beginn der Serie. Meine größte Befürchtung war es damals ja auch, dass sie beim zeichnen zu sehr ins Deteil gehen würden und einen das auf Dauer langweilen könnte, jedoch passierte das nicht. Sie gehen sogar noch viel mehr darauf ein, wie man besten eine Handlung verfasst und das interessierte mich dann hingegen sehr. Ansonsten baut die Serie sehr viel mehr auf ihre Charaktere und Beziehungen zwischen diesen, als auf das Zeichnen auf.

Was genau hält einen dann so lange an der Serie?
Ganz klar die Charaktere. Ich kann es nur immer wieder sagen, dieses Anime sollte man eigentlich wirklich wegen den tollen Charakteren schauen! Klar gibt es auch andere Aspekte wie eben das Zeichnen, der Ablauf in einem Mangamagazin, das erfinden einer Handlung und noch die Liebesgeschichte zwischen Mashiro und Azuki. Außerdem gibt es auch alle möglichen lustigen Anspielungen auf bestehende Anime und Manga, doch all das hätte einen nun wirklich nicht 75 Folgen bei Laune halten können. Die Charaktere schaffen dies jedoch schon und es kommen ja auch wirklich immer wieder neue hinzu. Das schönste dabei ist dann auch noch, dass jeder ziemlich verschieden in seiner Art ist und sie diese Eigenheiten auch wirklich sehr gut ausbauen in der Serie. zusätzlich machen viele Charaktere eine Entwicklung durch und einiges hätte man so vielleicht nicht erwartet. Dazu muss man sagen, dass die Serie wirklich extra so aufgebaut ist, dass man eigentlich ständig die nächste Folge sehen möchte. Dies wird dadurch erreicht, indem gegen Ende fast immer etwas passiert, was einen dann total motiviert dran zu bleiben. Die Mains arbeiten schwer um etwas zu erreichen und motivieren sich meist gegen Ende der Folge noch einmal selbst und damit dann eben auch die Zuschauer. Nach Folge 1 konnte ich direkt gar nicht mehr aufhören und bevor ich mich versah, war ich schon bei Folge 7.

Dieser Effekt hält auch wirklich den Großteil der Serie über an und so kommen einem 3 Staffeln mit insgesamt 75 Folgen gleich gar nicht mehr so lang vor. Ich kann mich wirklich gar nicht mehr erinnern, wann ich das letzte mal ein Anime hatte, wovon ich so viele Folgen am Stück gucken konnte.

Wo liegen die Schwachstellen der Serie?
Für mich ganz klar in der Liebesbeziehung zwischen dem Main und seiner Kindheitsfreundin. Dies fand ich von Anfang an schon öde und zu Klicheemäßig und es wird auch später nur geringfügig besser. Alles wirkt unfassbar konstruiert und es ist manchmal schwer ihr verhalten nachzuvollziehen. Wo hingegen sich fast alle anderen Charaktere weiterentwickeln, scheinen sie auf der Stelle stehen zu bleiben und das ist ziemlich schwach wenn man bedenkt, dass in der Serie 10 Jahre vergehen. Wo dann gleich mein nächster Kritikpunkt folgt undzwar die Zeitsprünge, die viel zu stark an einem vorübergehen und das sich das Chara-Design der Charaktere dabei nicht verändert. Ich meine die Mains sehen am Ende noch 1:1 so aus wie in der 1. Episode und da sind 10 Jahre vergangen, ernsthaft? Manchmal vergehen während wenigen Episoden ganze Jahre und man bekommt es nicht einmal wirklich mit. Das war manchmal leider schon etwas blöd und man hätte doch bitte jedenfalls 1-2 mal das Chara-Desing etwas anpassen können.

Desweiteren gab es da noch einen Aspekt, der mir gerade gegen Ende der Serie einfach zu oft angesprochen wurde undzwar dieses „Rivalen“ Gerede. Ich meine ja okay, die Serie soll ja einen „unkonventionelles“ Shounen Anime/Manga sein (genau das, was die Mains ja dauerhaft versuchen selbst zu erschaffen). Trotzdem wirkt es halt am Anfang noch cool und später eher lächerlich.

Wo sehe ich die größten Stärken der Serie?
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Die Charaktere habe ich ja nun schon oft genug angesprochen und sie sind eben auch wirklich toll. Es ist auch nicht oft dr Fall, dass ich bei einem Anime schon überlegen muss, wer überhaupt mein Lieblingscharakter ist. Den Aspekt mit der Motivation hatte ich ja auch schon angesprochen und der ist eben auch wirklich sehr stark in dieser Serie. Der Zuschauer spürt wirklich die Motivation der Charaktere und teilt dieses dann auch und will unbedingt weiterschauen. Das macht einfach Spaß. Man fühlt die Enttäuschungen der Charaktere mit und freut sich zusammen mit ihnen über ihre Erfolge. Es gibt wohl auch kein anderes Anime, in dem sich Mains so schön über etwas freuen können und man muss dann innerlich einfach mit machen. Welcher Aspekt jetzt aber noch nicht so wirklich von mir angesprochen wurde und der doch eigentlich ganz wichtig ist, ist der Aufbau der Handlung. Denn immer wenn die Charaktere über etwas spezielles reden was sie in einem ihrer Mangas umsetzen wollen, passiert genau das gleiche auch innerhalb der Serie. Man hat also oft echt das Gefühl, sie würden die Serie zeichnen, die man gerade guckt. Wenn die darüber reden neue Rivalen einzufügen, tauchen auch bei ihnen neue auf und wenn sie darüber nachdenken Humor einzubauen, werden auch die Folgen auf einmal lustiger. Außerdem fand ich es geil, wie sie am Ende darüber reden, man sollte eine Serie nicht weiter in die Länge ziehen als unbedingt nötig. Das war schon fast zu gut gemacht.

Dieses Prinzip ist echt toll und für sich etwas ganz eigenes. Außerdem ist das Werk was sie ganz am Ende machen eine der vielleicht besten Anspielungen aller Zeiten.

Ist Bakuman nun also ein gutes Anime?
Diese Frage ich wirklich gar nicht so einfach zu beantworten. Denn ja klar, die Serie macht unfassbar viel Spaß und hat viele sehr interessante Aspekte, daneben gibt es aber auch noch die Kritikpunkte. Man könnte sagen die Serie wäre kreativ und teilweise gut geschrieben, baut auf der anderen Seite aber auch wieder auf ner Menge Klischees auf. Subjektiv würde ich sofort sagen sie ist gut, einfach weil Bakuman mich super unterhalten konnte und die Serie keine zu großen Fehler macht. Objektiv wird es da aber schon schwerer. Trotzdem würde ich behaupten wollen, dass die Serie besser als der Durschnitt ist und die Leute dahinter wirklich Ahnung von ihrem Fach haben. Also ja, ich finde die Serie gut, auch wenn sie objektiv sicher keine der besten ist.

Meine abschließende Wertung dazu?
Bakuman ist eine Serie über das Zeichnen, über das Erfinden von Handlungen und über verschiede Arten von Charakteren, die einen immer wieder motivieren weiterzugucken. Sie macht einige Fehler, gerade mit der konstruierten Main-Liebesgeschichte, doch sind das teilweise wirklich Kleinigkeiten, die einem beim gucken der Serie eher weniger stört. Bakuman bietet so viele spaßige und movitierende Momente, dass es fast schon schmerzt, wie viele andere Serien sowas kaum bieten können. Deswegen kann ich die Serie eigentlich nur jedem uneingeschränkt empfehlen, denn man kann hier eigentlich wenig falsch machen. Von mir erhält Bakuman insgesamt 7/10 Punkte und damit bewerte ich jetzt einfach mal alle 3. Staffeln zusammen.

Wann sollte man Bakuman lieber nicht gucken?
Wenn man keine unterhaltsame Serie mit tollen Charakteren sehen will, die einen wunderbar mit­rei­ßen und motivieren kann.

6 Gedanken zu „Anime Empfehlung: Bakuman

  1. Wenn man keine unterhaltsame Serie mit tollen Charakteren sehen will, die einen wunderbar mit­rei­ßen und motivieren kann.

    Weißt du, das ist nicht nur ein Allgemeinplatz, sondern auch noch universell. Ich könnte jetzt ganz wohlwollend sein und behaupten, du machst du mit Absicht, du übst dich in Meta-Humor, weil die besprochene Serie ihn ebenfalls hat, aber heute habe ich nicht meinen netten Tag, also:

    Tztztz, hat Shino im Kritikerbaukasten gekramt und ausgerechnet diesen Baustein rausgefischt?

  2. Gute Empfehlung erstmal aber ich frage mich wieso nur eine 7/10 klar gibt es klische Schwächen die aber nicht sonderlich stören deswegen ist das jetzt eine subjektive Bewertung oder Objektive ? Die Mangka von Death Note verstehen wirklich ihr Handwerk leider gibt es heutzutage weniger solcher Talente. Ich denke Bakuman ist einer der besten slice of life Animes und allgemein frohe ich mich auf das nächste Werk dieses Duos. Und noch eine Frage und zwar gibt es Animes die im 9 Bereich oder gar im 10 in deiner Bewertung sind das würde mich echt mal interessieren. Ich Persönlich würde den Anime eine 8,5/10 geben und deine subjektive Meinung ?

  3. @ Baphomet
    “ Ich könnte jetzt ganz wohlwollend sein und behaupten, du machst du mit Absicht, du übst dich in Meta-Humor, weil die besprochene Serie ihn ebenfalls hat, aber heute habe ich nicht meinen netten Tag, also:“
    Na ja, ich habs jedenfalls versucht.

    @ iGralex
    „aber ich frage mich wieso nur eine 7/10 klar gibt es klische Schwächen die aber nicht sonderlich stören deswegen ist das jetzt eine subjektive Bewertung oder Objektive ? “
    Wie immer von beidem etwas. Meine Leser sollten mal anfangen mich zu kennen.

    „Ich denke Bakuman ist einer der besten slice of life Animes und allgemein frohe ich mich auf das nächste Werk dieses Duos.“
    Ich kenne nicht genug echte Slice of Life Serien, um dazu was zu sagen.

    „Und noch eine Frage und zwar gibt es Animes die im 9 Bereich oder gar im 10 in deiner Bewertung sind das würde mich echt mal interessieren.“
    Siehe dazu mein MAL-Profil (rechts in der Linkliste zu finden). Ansonsten gäbe es da: Fullmetal Alchemist, Kaiji, Kemono no Souja Erin, NGE, Higurashi, Welcome to NHK und Death Note. Ist was mir grad spontan einfällt. Du findest bei mir aber keine Massen an 9er und 10er Wertungen, denn ich bin kritisch.

    „Ich Persönlich würde den Anime eine 8,5/10 geben und deine subjektive Meinung ?“
    Rein Subjektiv? Vielleicht 7,5/10 oder so in der Richtung. Es gab eben auch schwächen in der Unterhaltung und der Main nervte manchmal.

  4. Du hast es auf den Punkt gebracht!
    Ich habe den Manga angefangen als ich hörte, dass er von den Death Note schöpfern ist. Um ehrlich zu sein ist es der einzige, den ich sofort verschlinge, sobald er mir in die Hände fällt. Den Anime fand ich nicht so gut, im Gegensatz zu dir sogar leicht gestreckt, wie die story in den letzten 2-3 Bänden aber auch wirkt.
    Ich würde diesen Manga auch jedem empfehlen, vor allem als Japan-Mangafan echt interessant. Stelle mir immer vor, dass es genau so sein könnte, ob es stimmt?
    Bin aber froh das der Manga jetzt zu Ende geht, man soll ja aufhören, wenn es am besten ist. Das war bei Death Note als L gestorben ist, hier machen es die Mangaka richtig!
    Bin schon auf das nächste Werk gespannt! :D

  5. Bakuman ist einer der Manga, den man wohl so schnell nicht mehr vergessen kann.
    Auch die Anime-Serie ist ähnlich mitreißend gestaltet, was wohl u.a. auch an den erwähnten Cliffhangern liegt.
    Ich selber habe mit dem Manga angefangen, den ich schon aus dem Grund mitempfehlen kann, da eben dieser Aspekt, dass erwähnte Tipps in der Story selbst miteingesetzt werden, dort auch zeichnerisch umgesetzt werden. Die Zeichnungen von Moritaka und auch ihren Rivalen werden zunehmend besser und das ist meiner Meinung nach schon eine klasse Leistung. Es ist viel schwieriger als man denkt, als fortgeschrittener Zeichner einen schlechten oder mittelmäßigen Zeichner darzustellen und sich in dessen Fehler und Gedanken hineinzuversetzen. Wie schwer muss es dann erst sein, als Profi, einen angehenden Profi in so vielen verschiedenen Stilen und Persönlichkeiten darzustellen?
    Für mich kommt allerdings noch der sehr subjektive Teil hinzu, dass mich die Geschichte in einer sehr entscheidenden Phase meines Lebens motiviert hat, weiterzumachen und nicht aufzugeben, sodass ich rückblickend meine Meinung von Bakuman unwillkürlich mit diesen Erlebnissen verknüpfen werde, was meine Bewertung schwierig gestalten dürfte.
    Allerdings kann ich aus dem Gefühl heraus sagen, dass mich selten ein Manga oder Anime so mitgerissen hat, wie es Bakuman getan hat.

    Für alle die den Mangaka-duo noch etwas mitteilen wollen: http://www.tokyopop.de/der-grosse-bakuman-abschied/

  6. @ Vigi140
    „Bin aber froh das der Manga jetzt zu Ende geht, man soll ja aufhören, wenn es am besten ist.“
    Hehe, das hatten sie ja mit Crow auch gemacht. ^^

    „Das war bei Death Note als L gestorben ist, hier machen es die Mangaka richtig!“
    Und darauf spielen sie ja auch sehr schön an.

    @ Luna Kaneshiro
    „Bakuman ist einer der Manga, den man wohl so schnell nicht mehr vergessen kann.“
    Ist beim Anime auch nicht anders.

    „Für mich kommt allerdings noch der sehr subjektive Teil hinzu, dass mich die Geschichte in einer sehr entscheidenden Phase meines Lebens motiviert hat, weiterzumachen und nicht aufzugeben“
    Hehe. Ja da hilft die Serie einem wirklich weiter. Ich werde jetzt auch nicht mehr an meinem Projekt aufgeben.

    Die Serie ist eben gut, hat aber auch ihre Schwächen und der Manga wird sicher wieder besser sein. Für Anime-Konsumenten ist die Serie aber in jedem Fall eine Empfehlung wert.

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