Komme ich nun endlich zu einem Artikel, den ich noch jemand speziellem schuldig bin. Ihr kennt ihn vielleicht nicht, doch er hat mir damals geholfen mein Blog nach dem verkackten Update zurückzuholen. Deswegen geht es heute also um die Serie Ghost Hunt.

Handlung
Worum es in Ghost Hunt geht? Na ihr werdet es sicher schon erraten haben, auch ohne die Serie zu kennen. Natürlich geht es um eine Gruppe von Charakteren, die Geistern auf der Spur sind. Dabei unterteilt sich die Serie in 8 verschiedene Geschichten, die wohl so ziemlich alle typischen Geistergeschichten abdecken, die man so gewohnt ist. Das reicht dann von verfluchten Schulgebäuden bis zu Puppen die von Geistern besessen sind und Untoten die den Mains ans Leder wollen. Das Problem daran ist, dass leider nur wenige dieser Storys wirklich ernst zu nehmen sind und besonders zu Beginn ist die Handlung wirklich ziemlich schwach. Nach und nach steigert sich die Serie zwar, jedoch leider etwas zu langsam. Die Geschichten bleiben fast immer vorhersehbar, machen meist aber trotzdem Lust aufs weitergucken.

Charaktere
Als Cast haben wir hier alles was eine gute Geister-Serie braucht. Einen Mönch, eine Miko, einen christlichen Priester, ein süßes Mädchen welches Geister sehen kann, einen mysteriösen jungen Mann, der beruflich übernatürliche Phänomene untersucht + seinen geheimnisvollen Mitarbeiter und natürlich ein niedliches und völlig normales Schulmädchen, welches später aber natürlich auch noch übernatürliche Kräfte entwickelt. Das klingt jetzt vielleicht etwas negativ, soll es aber eigentlich gar nicht. Die Serie bietet einen gar nicht mal üblen Mix aus Charakteren, maximal am Zusammenspiel und Verhalten scheitert es dann aber. Ich meine verdammt noch mal, wie oft musste ich das schon bei einem Anime sehen? Die weibliche Main kann den männlichen Main zu Beginn natürlich gar nicht leiden und verliebt sich dann doch auf einmal in ihn und ist dann ständig eifersüchtig blah blah blah…. .

Wisst ihr, in anderen Serien würde mich das schon kaum noch stören, doch sollte es hier nicht mehr um Geister und Horror gehen als kindisches „Beziehungsverhalten“? Durch dieses klischeehafte Verhalten wird dann leider auch öfters mal die Stimmung der Serie gekillt und das ist einfach schade. Trotzdem muss ich aber zugeben, dass die Charaktere großen Spaß machten, wenn vielleicht auch einfach aus den falschen Gründen. Lustig und Liebenswert sind sie ja, das muss man ihnen lassen. Außerdem ist Mai verdammt niedlich und Naru irgendwie cool. Zusätzlich haben sie es wirklich mal geschafft, Kugimiya Rie einen Charakter sprechen zu lassen, der nicht unerträglich ist und wo man es nicht sofort raushören konnte. Respekt also schon mal alleine dafür.

Darstellung
Oh es tut vielleicht wirklich weh, aber auch hier habe ich nicht viel Positives zu sagen. Weder der Stil noch die Animationen oder der Soundtrack konnten mich jetzt wirklich vom Hocker hauen. Ich meine ja okay, die BGMs sind stellenweise nett, mehr aber auch oft nicht. Trotzdem liegt der Soundtrack der Serie noch irgendwo im leicht überdurchschnittlichen Bereich möchte ich meinen. Der Zeichenstil und die Animationen waren jedoch nichts weiter als zweckmäßig, wozu ich aber sagen muss, dass mehr auch gar nicht nötig für die Serie war. Die BGM und die Gespräche waren das wichtige an der Serie, wie auch die Schauplätze und die Darstellung des „übernatürlichen“ und das gelang jedenfalls anständig. Trotzdem kann die Serie auch hier kaum große Pluspunkte sammeln.

Dieser Effekt mit dem umkehren der Farben war jedenfalls am Anfang noch ganz nett, nutzt sich später aber stark ab. Außerdem war es in den ersten Storys schwer diese Szenen mit verschiedenen Situationen unterteilt auf einem Bildschirm ernst zu nehmen. Das wurde nämlich dank der Serie „24“ schon zu oft verarscht, auch wenn die Serie dafür natürlich nichts kann.

Unterhaltungswert

Kann die Serie hier nun aber jedenfalls Punkten? Ich sag mal es hält sich in Grenzen. Ich muss aber zugeben, dass der Unterhaltungswert der Serie auf jeden Fall kontinuierlich anstieg. Vielleicht einfach nur weil man nach einer Zeit beginnt die Charaktere mehr zu mögen, oder vielleicht doch weil die Geschichten später einfach auch besser werden. Da es außerdem fast immer gleich mehrere Folgen zusammenhängen, fällt es noch leichter sich zum weitergucken zu motivieren, besonders wenn man erst mal den Anfang „überstanden“ hat. Was ich jedoch schade finde ist, dass mich die Serie die meiste Zeit über eher mit Comedy Elementen bei Laune halten konnte und weil ich es witzig fand, wie blöd sich unsere süße Main oftmals anstellt. Horror und Mysterie gerät leider oft etwas in den Hintergrund, kann einen stellenweise dann aber doch echt packen und zwingt einen zum weiterschauen. Ich gebe zu mich bei einigen Folgen etwas durchgequält zu haben, doch das ist für mich jetzt auch nicht so ungewöhnlich bei Animes. Diese Folgen waren aber klar in der Unterzahl und die meiste Zeit ließ sich die Serie gut gucken.

Fazit:
Ghost Hunt ist ein Anime, welches sich einem doch recht interessanten Thema annahm. Das Problem war am Ende nur, dass es dieses nur sehr ungenügend umsetzen konnte. Die Serie schwankt oft zu sehr zwischen Horror, kindischem Beziehungskram und Comedy. Da reden sie z.B. in der einen Sekunde noch davon was für extrem schlimme Sachen an einem Ort (den sie grad erst verlassen haben) passiert ist und eine Sekunde später „arschen“ sie schon wieder rum…. Was soll das!? Warum verschenkt die Serie diese gute Atmosphäre für einen dummen Joke? Außerdem muss ich der Serie echt vorwerfen, dass ihre innere Logik irgendwie schwer zu begreifen ist. Zum einen scheint es sich in einer realen Welt abzuspielen, trotzdem scheinen viele Erscheinungen die Leute aber nicht groß zu überraschen. Ich meine wenn ihr den unwiederbringlichen Beweis für einen Geist erbringen könntet, würdet ihr damit nicht ins Fernsehen wollen oder so? Oder wenn ihr übertriebene Kräfte hättet? In dieser Serie scheint das aber alles ziemlich normal zu sein, weswegen ich meinen Weg in die innere Logik einfach nicht finden konnte.

Ist die Serie es also nicht wert gesehen zu werden? Das würde ich nie behaupten wollen! Die Serie versagt zwar in einigen Punkten und hätte wirklich sehr viel besser sein können, doch Fans vom Horror/Geister/Mysterie Genre werden wohl kaum um die Serie herum kommen. Außerdem muss ich einfach mal zugestehen, dass speziell eine Story wirklich gut war und mir sogar einen echten Schauer über den Rücken jagte. Außerdem war die „Filler“ Folge in der Mitte wirklich verdammt komisch und ich konnte so herzhaft lachen, wie ich es sonst nur sehr selten tue. Leider sieht es im Gesamtbild dann nicht mehr ganz so gut aus. Genrefans würde ich die Serie aber auf alle Fälle nahe legen, allgemein kann ich sie aber nicht einfach so weiterempfehlen. 4,5/10 Punkte

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Für besagte Person, für die der Artikel gedacht war tut es mir jetzt natürlich ein bisschen leid, doch es wäre sehr unfair wenn ich bei dieser Serie hier andere Maßstäbe anlegen würde als für jede andere. Das ist einfach nicht meine Art und ich habe auch einen gewissen Ruf zu verlieren. Jemand der weniger Serien gesehen hat würde das Anime wohl noch für besser halten, doch auch ich hatte meinen Spaß mit ihr und würde mir eine 2. Staffel gerne ansehen, sollte es dazu jemals kommen.