Movie Review: Sayonara no Asa ni Yakusoku no Hana wo Kazarou


Heute gibt es erneut ein Movie Review von mir und das sogar mal zu einem noch relativ aktuellen Anime. Vielleicht ist dies, auch für euch, eine willkommene Abwechslung zu den SAO-Artikeln. Besonders wenn es hier dann mal um einen Anime geht, den ich wirklich mochte. Im Vorfeld hatte ich über den Film gelesen er soll sehr gute Animationen haben und sehr stark auf die Tränendrüse drücken. Was natürlich erstmal nichts heißt, denn wenn ich eines gelernt habe, dann das der durchschnittliche Anime Fan absolut keinen Schimmer von Animation hat und heult, sobald ein Anime ihm sagt er solle jetzt heulen. Trotzdem sah der Trailer aber gut aus, weswegen ich ihn unbedingt sehen wollte und ich bin auch extrem froh, ihn Gestern Abend gesehen zu haben. Denn das machte den Tag zu einem echten Highlight für mich und genau das brauche ich bei all dem Stress gerade.

So worum geht es in dem Film nun aber? Die Main Maquia lebt zu Beginn in einem Dorf zusammen mit ihren Freunden. Sie gehören einem mystischen Volk an, weswegen sie so gut wie nie altern und scheinbar auch ewig leben. Dort sitzen sie, fernab von Menschen und weben Teppiche, in denen sie ihre Geschichte niederschreiben. Jedoch spielt der Film leider nicht lange dort, was viele Fragen offenlässt. Doch ist ewiges Leben eine Sache, die viele Menschen gerne hätten, besonders wenn es noch mit ewiger Jugend zusammenfällt. Deswegen sendet der König seine Leute aus, um alle Mädchen gefangen zu nehmen. Er will seinem Sohn damit zu einem Erben verhelfen, der dann ewig das Königreich regieren kann. Nebenbei haben die auch noch Drachen, womit sie sich ihre Vormachtstellung in der Welt sichern. Jetzt wollen sie halt auch noch einen Prinzen, mit dem Blut dieses mystischen Volkes. Jedoch haben diese Drachen irgendwie ein Problem (was nie näher erklärt wird). Einer dreht dann nämlich total durch und kracht in eines der Gebäude, wobei er dann ungewollt die Main mitreißt. Dadurch landet diese außerdem ihrer gewohnten Umgebung und muss versuchen, sich hier zurechtzufinden. Dazu kommt noch, dass sie ein Baby aufließt, was sonst gestorben wäre. Das ist dann auch praktisch das, worum es die meiste Zeit im Film geht. Die Main versucht herauszufinden, was es heißt eine Mutter zu sein und besonders wichtig, was es heißt zu lieben. Das war für mich der Hauptaspekt des Films. Weil am Anfang sagt ihr die Anführerin ihres Dorfes noch, sollte sie jemals in der Außenwelt landen, dürfe sie dort keine Beziehung zu Menschen eingehen. Denn da sie praktisch ewig lebt, würde sie halt jeden überleben und stände dann im Endeffekt ganz allein dar. Ich muss sagen ich fand diesen Aspekt ganz besonders interessant an dem Film. Denn Anime über das Thema Liebe gibt es genug, aber hier geht es halt wirklich mal speziell um die Liebe zwischen einer Mutter und ihrem Kind.

Das machte es irgendwie sehr besonders für mich, auch wenn ich nicht mal wusste, dass ich so einen Film überhaupt sehen will. Aber ganz ehrlich, genau solche Filme liebe ich. Beim wandelnden Schloss wusste ich damals auch nicht, dass ist einen Film sehen will, wo die Main fast dauerhaft ne Oma ist. Für mich war es die meiste Zeit über einfach ein totaler Feel Good Movie, auch wenn es nebenbei immer mal weniger „nette“ Themen gab, da der Film sich halt nicht komplett nur um diese Story dreht. Aus diesem Grund muss er stellenweise auch ein ziemliches Tempo hinlegen, wodurch einige Dinge leider echt zu kurz kamen, oder sogar komplett auf der Strecke blieben. Dies ist wirklich einer meiner zwei Kritikpunkte an dem Film, denn er hätte einfach länger sein müssen. Weil wenn es Timeskips gibt, ist ja okay und war auch zu erwarten. Nur gerade der erste zu Beginn kam mir schon fast ein wenig zu plötzlich. Sie machen das auch immer mit Absicht so, dass sie nach jedem Skip immer erst die Main zeigen, was uns dann wenig sagt. Denn die altert ja praktisch nicht. Aber dann sehen wir ihren Sohn Ariel (seit wann auch immer das ein Name für Jungs ist) und daran erkennen wir dann eher, wieviel Zeit vergangen ist. Also wenn man überhaupt erkennt, dass er das ist. Zum Glück sticht seine Haarfarbe aber eigentlich immer hervor. Neben der Story damit, wie die Main versucht eine gute Mutter zu sein, gibt es halt noch ihre Freundin vom Anfang, die jetzt gefangen im Schloss ist und dem Prinzen einen Sohn schenken soll. Ich finde sogar davon hätten sie ruhig ein wenig mehr zeigen können. Ebenso zeigen sie gar nicht was aus der Anführerin ihres Dorfes wird. Die zeigen die einmal bei den Drachen rumstehen, die langsam vor sich hinvegetieren und das wars. Sie sagen ja nicht mal warum die Drachen nach und nach alle draufgehen.

Ich denke mal es sollte darauf anspielen, dass sie dauerhaft nur in Gefangenschaft leben, aber sie werden ja eher später dauerhaft nur noch gefangen gehalten, eben, weil sie scheinbar sterben, wenn sie rausgehen. Das sind halt Dinge, wo ich einfach gerne mehr über die Welt erfahren hätte. Ebenso wie ich liebend gerne mehr über bestimmte Charaktere erfahren hätte. Besonders den Typen, den sie ganz am Anfang trifft und ich erst dachte das wird ein Maincharakter. Der taucht mehrfach auf, aber scheint absolut keinen Zweck zu haben und wenn doch, habe ich den nicht kapiert. Auch einer ihrer Freunde vom Anfang kommt nur total selten vor und macht dann später einfach eine merkwürdige Entwicklung durch, die man als Zuschauer nicht nachvollziehen kann. An einigen Stellen fehlt dem Zuschauer einfach etwas. Wo ich zum Schluss sogar echt das Gefühl hatte, sie haben Szenen rausgeschnitten, damit der Film unter 2 Stunden bleibt. Weil mindestens eine Stelle macht so sonst keinen Sinn und verwirrte mich beim Schauen sehr stark. Außerdem zeigen sie ganz am Ende Rückblicke und das waren Szenen, die es im Film gar nicht gab. An sich ist es ja interessant, wenn ein Film einen Char mal nicht einfach nur die Rückblicke sehen lässt, die man selbst schon kennt. Nur war ich dann ehrlich frustriert, weil ich hätte diese Szenen gerne zur passenden Zeit gesehen und am liebsten sogar noch viel viel mehr davon. Wie gesagt das ist echt fast mein einziges Problem mit dem Film, ich hätte liebend gerne von fast allem noch mehr gesehen!

Der Film ist eben verdammt gut darin ein Feel Good Gefühl rüberzubringen und davon hätte ich gerne mehr gehabt. Ich verstehe natürlich andere Elemente mussten auch drin sein, für die Handlung und das Drama. Nur deswegen hätte der Film aus meiner Sicht keine 2, sondern eher 3 Stunden lang sein sollen. Oder sie hätten am besten gleich eine Serie daraus gemacht. Alter hätte ich gerne eine ganze Serie mit der Story und den Chars gehabt! Das hätte dann echt Potenzial gehabt eines meiner Top 10 Anime zu werden. Stellweise fand ich es schon so gut wie Kemono no Souja Erin damals. Einige Themen von dort tauchen hier eben auch auf wie das Erwachsen werden und die Drachen. Hier will ich aber auch noch meinen zweiten Kritikpunkt am Film erwähnen. Denn es hieß ja er hätte total gute Animationen und ja der Film an sich sah die meiste Zeit auch gut aus, wie man es von einem Anime Movie halt erwarten würde. Jedoch sahen einige Stellen wirklich schlecht aus, wo sie CG Modelle benutzen. Es gibt halt ne Szene mit einem der Drachen, die einfach peinlich aussah. Die Szene war übrigens auch so schon die, die ich am wenigsten mochte. Einfach weil was da abgeht, so total dämlich wirkt und dazu halt noch der Drache, der total heraussticht, weil er so unecht aussieht. Also unecht in Bezug auf die 2D Welt, in der er sich befindet. Dies und eben auch Stellen die eindeutig fehlten, lassen mich glauben, dass sie etwas gehetzt darin waren, den Film rauszubringen. Ich kann mich natürlich auch irren, aber so wirkt es einfach und das finde ich schade, denn das Werk hatte wirklich verdammt viel Potenzial noch besser zu sein, als er so schon war.

Trotz allem wiegen diese zwei Kritikpunkte für mich aber nicht zu schwer. Einfach weil der Film es trotzdem schaffte, mich durchweg gut zu unterhalten und mir am Ende die Tränen in die Augen trieb, wie er es auch sollte. Ich fand die Main extrem liebenswert und auch viele der Nebenchars waren verdammt toll. So toll eben, dass ich sauer bin, dass es nicht mehr von ihnen zu sehen gab. Und ich weiß einige werden annehmen der Film würde einfach nur auf die Tränendrüse drücken wollen. Besonders wegen der Autorin Mari Okada, die wohl berühmt berüchtigt dafür sein soll, genau sowas zu tun. Jedoch kann ich eigentlich nicht behaupten, der Film hätte alles getan, einen einfach zum heulen zu bringen. Ich finde sogar eher der Film hat sich an einigen Stellen zurückgenommen und hätte es viel krasser machen können, nur damit der Zuschauer dann traurig wird. Ja okay, nicht jede Szene zündete so wie sie vielleicht hätte sollen, was einfach an fehlenden Szenen lag. Ein Problem, worauf ich ja nun zu genüge eingegangen bin. Weil praktisch jede Szene hatte ihr Build up, nur oft halt nicht ausreichend. Wobei man sich da sicherlich auch wieder streiten könnte. Doch finde ich persönlich es gab nur eine wirkliche Hauptszene, wo der Zuschauer heulen sollte und oh mein Jun, haben sie mich da dranbekommen und ich schäme mich nicht, das zuzugeben. Denn aus meiner Sicht hat die Serie für ihr wichtigstes Drama alles getan und verdient sich somit die im Zuschauer ausgelösten Emotionen. Ich habe den Artikel ja leider nie fertigbekommen, aber ich habe da so ein System, was gutes Drama ausmacht, welches sich nach 3 Richtlinien richtet. Das hier jetzt zu erklären würde zu lange dauern, aber lasst mich einfach sagen, der Film hat alle Richtlinien erfüllt. Darum war das Drama aus meiner Sicht gut und nicht überzogen.

Fazit:

Ich könnte wirklich noch ewig darüber schreiben, wie sehr ich diesen Film genossen habe, wie wunderschön ich ihn fand und wie gerne ich mehr davon sehen hätte, aber ich hoffe dies wurde auch so schon deutlich genug für euch. Nein der Film ist nicht perfekt und ich fürchte auch er wird nicht jedem so sehr gefallen wie mir. Trotzdem werde ich ihn euch aber allen uneingeschränkt empfehlen, weil ich ihn wirklich so gut fand! Wie gesagt ich wusste selber nicht, dass ich diesen Film wollte, doch nach den ersten 10 Minuten wollte ich schon, dass er niemals mehr endet. Das ist einfach wie ich mir einen idealen Film vorstelle. Ich habe gelacht, geweint, mitgefühlt und mich in der Welt verloren. Rausgerissen wurde ich nur von schlechtem CG und einigen Dingen, die keinen Sinn machten, einfach, weil Szenen fehlten oder weil sie echt einfach niemals Sinn gemacht hätten. Ob und wie stark man über so etwas hinweggesehen kann, muss jeder für sich selbst entscheiden. Der Film gab mir aber so viel, dass ich ihn einiges durchgehen lasse, wenn auch sicher nicht alles. Sollte es später mal eine Blu-ray mit Bonus Szenen geben, könnt ihr sicher sein, dass ich die kaufe und den Film nochmal anschaue. Selbst wenn es keine Bonusszenen gibt, würde ich das wohl tun. Abschließend gebe ich dem Film
8/10 Punkte. Es ist vielleicht nicht ganz ein Meisterwerk, aber schonmal verdammt nah dran. Mit mehr Laufzeit hätte es definitiv eines werden können. Wenn ihr die Möglichkeit habt, schaut euch den Film einfach an und entscheidet selbst.

10 Gedanken zu „Movie Review: Sayonara no Asa ni Yakusoku no Hana wo Kazarou

  1. „Ich bin ein einfacher Mensch – ich sehe Mari Okada, ich schalte ab.“
    +1

  2. Das stimmt nun wirklich nicht. Ich schaue alles Mögliche aus diversen Gründen. Ob bestimmte Personen etwas taugen, muss man sich schließlich auch selbst erst einmal erarbeiten, was hier anscheinend vergessen wird. Doch Mari Okada habe ich viele Chancen eingeräumt – wahrscheinlich eher zu viele. Irgendwann ist auch einmal Schluss damit.

  3. @ Raki
    „Irgendwann ist auch einmal Schluss damit.“
    So ging es mir mit J.C. Staff und dann kam Planet With. Wobei ein Studio sicher noch was anderes ist, weil Planet With war wohl so besonders, wegen dem Autor dahinter.

    Wie gesagt ich nehme eh stark an, viele würden den Film weniger mögen als ich.

  4. Was macht die Frau den so widerlich?, auf Wikipedia sehe ich das sie unter anderem Mobile Suit Gundam: Iron Blooded Orphans , Canaan und Kiznaiver geschrieben hat. Das erste wollte ich noch ansehen, die zwei weiteren Habe ich gesehen und fand ich jetzt nicht so schlecht.

  5. Was macht die Frau den so widerlich?

    Ihre peinliche Selbstdarstellung.

    Inhaltlich kommt es im Grunde darauf an, wieviel kreative Freiheit sie hat und ob sie nur den Aufbau der Serie (mit-)bestimmt oder ob auch die Grundidee von ihr ist. „Ano Hana“, „Hanasaku Iroha“, „A Lull in the Sea“ und „Black Rock Shooter TV“, das ist so das unheilige Okada-Quartett, das ist Okada in a nutshell.

  6. Hat jemand denn verstanden was in der Szene von 1:12:30 bis 1:14:20 abgegangen ist?

    SPOILER!:

    Sie wurde ja anscheinend von Baiera (wer auch immer das ist) entführt, und dann kam C. mit einem Messer rein, meinte, dass sie wahrscheinlich schwanger sei, schnitt ihr die Haare ab und ging?!

    Das hat mich wirklich sehr stark verwirrt, da sie ja im folgenden nie ein weiteres Kind erwähnten und wieso die da überhaupt entführt wurde. Ich dachte ja das wäre dieselbe Geschichte wie mit Leila gewesen aber wohl doch nicht…?

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