Richtigstellung zu The Book of Bantorra

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Ja, lange ist es her. Da erschien in einer laufenden Season das Anime Bantorra, doch Folge 1 gefiel mir damals nicht wirklich und so kümmerte ich mich nicht mehr weiter um die Serie. Folge 1 suggerierte mir damals einfach keine gute Serie, sondern maximal eine mit schlechten 3D Animationen, zu oft gesehene Klischees und lahme Charaktere. Viele Jahre später versuchte ich mich nun jedoch erneut an der Serie und Schuld daran war natürlich mal wieder meine Lieblingstsundere Zaku-tan. Jetzt nachdem ich die Serie also beendet habe, fühle ich in mir das starke Bedürfnis danach einen erneuten Artikel zu schreiben, um klarzustellen, wie sehr der Eindruck nach einer ersten Folge doch trügen kann und dass einige Serien einfach etwas mehr Zeit für sich benötigen. Außerdem muss ich inzwischen sagen, dass es mal wieder eine Schande ist, dass diese Serie kein Schwein kennt. Lasst mich dies im folgenden Artikel also ändern und endlich mal dafür sorgen, dass die Serie jedenfalls auf meinem Blog die Aufmerksamkeit erhält, die ihr eigentlich zusteht!

Charaktere
Hier haben wir mal wieder eine dieser wirklich wenigen Serien, wo es schon wirklich schwer wäre einen bestimmten Hauptcharakter zu bestimmen. In den Startfolgen glaubt man vielleicht schon zu wissen, wer eindeutig der Main sein würde, jedoch kommt später dann doch noch alles ganz anders. Die Serie ist hier nämlich am ehesten mit Baccano und Durarara zu vergleichen. Also mit Serien, wo es nicht einfach nur den Main Char gibt, sondern eine Vielzahl, zwischen denen während der Handlung auch immer mal gewechselt wird. Deswegen kann und will (wegen Spoiler) ich nicht behaupten, welche Chars nun besonders wichtig sind und welche nicht. Ich kann aber sagen, dass ich den Cast wirklich sehr ausgewogen fand und das trifft man in Anime ja sonst auch eher seltener an. Es gibt alle möglichen Arten von Chars und einige davon bringen sogar noch eine wirklich interessante Persönlichkeit mit. Das reicht dann wirklich von den üblichen: „Ich bin super nett und will alle meine Freunde beschützen“ bis hin zu „Ich bin super krass drauf und Fackel nicht lange, wenn es darum geht Leute abzumurksen“.

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Was ich außerdem auch hervorzuheben finde ist die Tatsache, dass es in der Serie ungewohnt viele Erwachsene Charaktere gibt und damit meine ich jetzt nicht nur deren Alter, sondern auch das Auftreten und Verhalten. Dadurch war die Serie oft an Stellen ernst zu nehmen, wo andere Serie jämmerlich versagen. Insgesamt hat die Serie also einen wirklich guten Cast und ich finde es toll, wie die Charaktere oft ihre Ecken und Kanten haben und eben nicht nur darauf gedrillt sind, einem komplett anspruchslosen Zielpublikum zu gefallen. Die Charaktere sind wirklich so, wie sie für die Handlung sein sollen und ihre persönlichen Eigenschaften sind wichtig für die den Verlauf der Serie. Ich würde mir genau das wirklich öfters in Anime wünschen

Handlung
Bei den Charakteren hatte ich Bantorra schon mit Baccano verglichen und auch die Handlung erinnerte mich manchmal ein wenig daran. Zusätzlich aber auch an Fullmetal Alchemist. Zwei große Namen die ich hier aufzähle, doch auch die Story von Bantorra steht im direkten Vergleich zu diesen beiden Serien nicht gerade schlecht da. Bantorra spielt ähnlich wie FMA in einer eigenen Fantasy Welt, mit ihren ganz eigenen Regeln. Leute die sterben werden zu Büchern (auch wenn sie eher Steinplatten als Büchern wie wir sie kennen ähneln). Kommt nun jemand anders in direkten Körperkontakt mit solch einem Buch, kann er Stellen aus dem Leben des verstorbenen sehen. Eine sehr nette Möglichkeit der Geschichtenerzählung, die im Verlaufe der Serie auch wirklich sehr gut genutzt wird. Zusätzlich haben einige Leute in der Welt von Bantorra besondere Kräfte, die auch sehr unterschiedlich stark sein können. Wie und warum genau einige Leute solche Kräfte haben und andere nicht, verstehe ich nicht ganz und wurde wohl auch nicht weiter erklärt. Wenn doch, dann habe ich es wohl überlesen. Ist aber auch nicht wichtig, denn es gehört einfach mal zur inneren Logik der Serie. Oh und noch so ein Punkt der mich sehr FMA erinnerte ist die Sache mit den Kriegen in der Welt von Bantorra. Darauf wird nämlich öfters mal angespielt und wir sehen, wie bestimmte Chars ihre Kräfte dort nutzten.

Mein Vergleich zu Baccano zielte darauf ab, weil es eben nie dauerhaft einen bestimmten Main gibt, sondern dass alle 2-3 Folgen mal wechseln kann. Dadurch werden viele Chars durchleuchtet und sie erhalten so auch mehr Profil. Für mich war die Handlung von Baccano außerdem immer ein Puzzle, was es nach und nach zusammenzusetzen galt und das gleiche ist auch bei Bantorra der Fall. Mit dem Begriff Puzzle kann man die Handlung von Bantorra wirklich am aller besten beschreiben, denn die Serie fängt irgendwo mit den Rahmenbedingungen an und geht dann nach und nach immer mehr ins Detail. Genau wie man bei einem Puzzle immer erst den Rand legt und sich dann in die Mitte vorarbeitet. Gerade am Anfang gibt es auch immer wieder Folgen, wo man sich nicht sicher ist, wie diese zusammenhängen oder inwiefern sie wirklich für die Handlung von Bedeutung sind. Man kommt hier schnell mal auf den Gedanken, es handle sich vielleicht um Filler, doch das ist nicht der Fall. Eigentlich alle früheren Folgen sind noch wichtig für die spätere Handlung und wie bei einem Puzzle, erkennt man erst nach und nach alle Zusammenhänge und zum Schluss ergibt sich ein wirklich gutes Gesamtwerk.

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Was ich ansonsten noch an Bantorra mochte war die Tatsache, dass öfters auftretende Charaktere keinen Unsterblichkeitsbonus besitzen. Innerhalb der Serie geben nämlich einige Chars den Löffel ab, von denen man es sicher nicht erwartet hätte. Sie gaukeln einem also nicht nur diese „raue“ Fantasy Welt vor, sondern sie ziehen das auch echt durch. In so einer Welt sterben nämlich auch mal Charaktere und das sind dann nicht immer nur die bösen Gegenspieler. Dadurch schafft die Serie sogar richtig nettes Drama und in einer Folge hatte bekam ich auch leicht wässrige Augen. Insgesamt ist die Handlung von Bantorra also wirklich sehr gut und weißt keine echten Plotholes auf. Der Autor hatte wirklich Ahnung von seinem Fach und schafft mit Bantorra ein geniales Gesamtwerk, was keinen Vergleich zu den ganz großen der Szene scheuen muss!

Design

Zeichenstil
Den Zeichenstil der Serie würde ich mal vorsichtig als durchschnittlich betiteln. Das Charakterdesign sagte mir nicht immer zu, aber das lassen wir mal dahingestellt. Ich würde jetzt auf jeden Fall nicht unbedingt sagen, dass die Serie jetzt besonders gut aussah, trotzdem finde ich aber auch nicht groß was zum kritisieren. Was die Serie aber wirklich gut konnte, war es, eine passende Atmosphäre zu schaffen. Die Serie spielt in einer „rauen“ Fantasy Welt und dazu passte der dunkle Stil der Serie wirklich gut.

Animation
Irgendwie verstehe ich nicht, warum sie gerade bei Folge 1 auf miese 3D Animationen zurückgreifen mussten. Später gibt es so was nämlich fast gar nicht mehr. Die Animationen waren meist sehr Mittelmäßig und maximal bestimmte Kampfeinlagen waren gut hervorgehoben. Die Serie verschwendete kein Budget an Kleinigkeiten, sondern versuchte es lieber dort einzusetzen, wo es wirklich wichtig ist. Das alleine finde ich schon sehr sympathisch und die Animationen fielen mir jedenfalls nie wirklich negativ auf (bis auf seltene Nutzung von 3D Objekten).

Sound
Wenn schon der Stil und die Animationen nicht komplett bei mir punkten konnten, so schaffte dies jedenfalls der Soundtrack der Serie. Bantorra bot 2 sehr geile Openings und hatte auch sonst einige wirklich gute BGMs auf Lager. Mag sein, dass die Serie jetzt nicht so extrem viele Top BGMs hatte, aber die wenigen besseren, fand ich dann auch wirklich toll. Ähnlich wie die besseren Animationen, wurden die besseren BGMs außerdem auch an den richtigen/wichtigen Stellen eingesetzt.

Unterhaltungswert
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Wie konnte die Serie am Ende nun also unterhalten? Zu Beginn eher etwas schleppend, denn es dauert ein wenig, bis der Funke bei der Serie überspringt. Am Anfang riecht halt alles noch zu stark nach Klischee. Wenn die Serie dann aber erstmal in Fahrt kommt, ist sie nicht mehr aufzuhalten. Wirkliche Langeweile kommt zwar nicht auf, doch ich möchte nicht verschweigen, wie zäh ich einige einzelne Folgen fand. Tolle Actionszenen gibt es zwar, doch diese nur selten. Am Ende hängt es halt auch immer davon ab, wie sehr einen die Handlung der einzelnen Charaktere interessiert. Wichtig sind sie am Ende zwar alle für die Gesamtgeschichte, doch das heißt noch lange nicht, dass einen alle davon super unterhalten können. Für mich ging es dann erst richtig ab als das 2. Opening anfing, denn ab hier ging es dann langsam ans Eingemachte. Ihr kennt das doch sicher, wenn bei Serien die letzten 2-3 Folgen dann noch mal besonders gut sind oder? Ich nenne das dann immer den „letzte Folgen Bonus“. Hier muss sich die Serie nicht mehr zurückhalten und kann mit voller Power loslegen. Wie gesagt, bei anderen Serien sind die letzten 2-3 Folgen vielleicht mal so und das ist dann schon ziemlich gut, denn oft ist es nur die aller letzte. Bei Bantorra hatten jedoch ca. 8 Folgen diesen Bonus und das beeindruckte mich schon wirklich sehr. Ingesamt liegt der Unterhaltungswert der Serie also ziemlich hoch, denn die zweite Hälfte der Serie ist fast durchgehend Top.

Fazit
Ich habe schon viele Serien gesehen, doch Bantorra konnte mich wirklich mehr als nur einmal halb vom Stuhl hauen. Immer wieder schafft es einen die Serie positiv zu überraschen und sobald man erstmal richtig drin in der Handlung ist, macht einfach alles großen Spaß. Die Endstory und Endfights waren einfach grandios und das sterben solch vieler Charaktere war einfach nur krass. Kennt ihr das, wenn man bei einem Anime echt Angst um einen Charakter hat? Ich sonst eigentlich nicht, denn man weiß ja, dass er am Ende eh immer durch irgendwelche blöd konstruierten Dinge überleben wird. Hier jedoch nicht und ich kann euch sagen, ein Anime unter dem Gesichtspunkt zu schauen macht einfach Spaß. Eigentlich wäre am Ende schon eher die Frage, was ich bei der Serie nicht mochte und da fällt mir maximal die etwas zähere 1. Hälfte ein und einige Charaktere, die ich einfach nicht mögen konnte. Dazu dann der Stil der mir manchmal etwas Random erschien + einige Kleinigkeiten, die nicht wirklich ganz aufgeschlüsselt wurden. Davon darf man sich aber nicht beirren lassen, denn mir würden nicht gerade viele bessere Serien als Bantorra einfallen und gerade in Sachen Erzählweise und im Genre Fantasy spielt das Anime für mich in der 1. Liga mit.

Also ernsthaft, wer FMA und Baccano mochte darf sich wirklich auch mal Bantorra anschauen und auch alle anderen sollten sich die Serie wirklich nicht entgehen lassen. Ich war damals ein Idiot, die Serie so schnell aufzugeben und das sehe ich ein. Macht ihr bitte nicht den gleichen Fehler und gebt der Serie jetzt nach diesem Artikel eine Chance, denn Scheiße man, sie hat es verdient! 7,5/10 Punkte

10 Gedanken zu „Richtigstellung zu The Book of Bantorra

  1. ZakuAbumi + Baphomet erhalten eine Verwarnung.
    Ernsthaft mal und dann weinen Leute rum, wenn über keine anständigen Serien geredet wird. Auf Schreibfehler hinweisen ist ja okay, aber das hat Mr. Zaku schon bei MSN getan. Das als einzigen Kommentar zu schreiben ist einfach peinlich und dann auch noch bei einer Serie, wo sich Zaku eigentlich über einen guten Artikel freuen sollte.

  2. „Ernsthaft mal und dann weinen Leute rum, wenn über keine anständigen Serien geredet wird.“
    Wann? Wo?

    „und dann auch noch bei einer Serie, wo sich Zaku eigentlich über einen guten Artikel freuen sollte.“
    Ich kann mich jetzt nicht daran erinnern, dass ich irgendwelche Reviews zu Serien, die ich gut fand, lesen wollte.

  3. Yo. Bringt eigentlich recht wenigetwas über eine Serie zu lesen, die man schon gesehen hat.

  4. Erinnere mich kaum noch an die Details, aber Bantorra hat mir damals wirklich gut gefallen. Hoffentlich bringt der Artikel ein paar Leute dazu die Serie nachzuholen, denn es lohnt sich. Vor allem fuer Fantasy-Fans ist sie wirklich sehenswert.

    Und damit hast du schon ganze 4 Animes von meiner Empfehlungsliste abgearbeitet xD

  5. „Yo. Bringt eigentlich recht wenigetwas über eine Serie zu lesen, die man schon gesehen hat.“

    Doch. Außer natürlich man möchte keine anderen Meinungen darüber kennen oder nicht herausfinden, wie andere bestimmte Aspekte aufgenommen haben, wie deren Argumente sind usw.

  6. Meinungen kann man auf wenige Worte zusammenfassen. Wieso Shino nun diese Meinung hat, interessiert mich im Grunde herzlich wenig.

  7. @ lumi
    „Hoffentlich bringt der Artikel ein paar Leute dazu die Serie nachzuholen, denn es lohnt sich. Vor allem fuer Fantasy-Fans ist sie wirklich sehenswert.“
    Genau das war ja auch mein Plan. Es gibt doch soviele Leute die FMA mochten, die dürfen dann auch gerne Bantorra schauen.

    „Und damit hast du schon ganze 4 Animes von meiner Empfehlungsliste abgearbeitet“
    Guck mal wie fleißig ich bin.

    @ kindra2004
    „Doch. Außer natürlich man möchte keine anderen Meinungen darüber kennen oder nicht herausfinden, wie andere bestimmte Aspekte aufgenommen haben, wie deren Argumente sind usw.“
    Warum sollte Zaku das interessieren? Immerhin macht er genau das gleiche auf seinem Blog. (wer die Ironie findet ist klar im Vorteil)

    @ ZakuAbumi
    *Tsun Tsun* vom aller feinsten. ^^

    Na Hauptsache ich hatte Spaß am gucken der Serie und am schreiben des Artikels.

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