Der kleine Mangaka – Eine unerwartete Reise

Mein sagenumworbener Zeichenkurs mit dem kreativen und basisdemokratisch abgestimmten Namen:
„Tenshi no Zumen“

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Es war einmal…liebe Freunde der japanischen Unterhaltung….meine viele Jahre zurückliegende Jugendgruppenleiterausbildung JuLeiCA (eine kreative Abürzung für JugendLeiterKarte). Die weisen Ausbilder entschieden sich zu dieser Zeit die Erfahrung der jungen Anwärter auf die Probe zu stellen. Jeder mutige Mitstreiter solle im Rahmen einer Kinder- oder Jugendgruppe auf einer Veranstaltung oder sonstigen Aktion beweisen, dass ihm der ehrwürdige Titel Jugendleiter gebühre.

Die tapfere Lunya entschied sich für einen Workshop, der an zwei Wochenenden stattfand und dessen Inhalt es war, den furchtsamen Jugendlichen ab 12 Jahren das Zeichnen und Entwickeln von Manga zu vermitteln. Ein mutiges Unterfangen im Angesicht der schwankenden Bildungssysteme.

Wider Erwarten vieler Neider und Zweifler aus den Reihen der inexistenten Tafelrunde des vereinigten Bösen war die Nachfrage und positive Resonanz der strebsamen Teilnehmer beträchtlich groß, weswegen kurzerhand auf ein Erlass der ehrenwerten Diakonin der vorige Workshop zum Kurs erhoben wurde.

Immer wenn der Mond seinem Zyklus beendet hatte, trafen sich die Helden (an einem Samstag, etwa zur Teezeit) in Raum 2 der Festung der Martin-Luther Gemeinde Bremen, Findorff (an dieser Stelle denke man sich einen epischen Howard Shore-Soundtrack a la Herr der Ringe).

Jede Zusammenkunft der Helden war begleitet von Geselligkeit und Ausgelassenheit. Unter der Leitung der mittlerweile etwas weiseren Lunya wurden verschiedene Themenbereiche des Zeichnens und der Mangakultur diskutiert und genauer betrachtet. Angefangen mit den Grundlagen der Anatomie über das Erstellen von Storyboards (Drehbuch, Einleitung, Erzählperspektive) und die Panelanordnung/-formen und -anzahl, bis hin zum Tuschen mit Federn, Erstellen von Charakteren und Markertechniken lernten die angehenden Künstler bei jedem bestrittenem Abenteuer etwas Neues. Hierbei möchte die Chronistin betonen, dass sie keineswegs die ganze Zeit über Frontalunterricht praktiziert haben (wie ihn vielleicht einige aus eintönigen Unterrichtsstunden kennen), sondern viel Wert auf Praxis und Anwendung gelegt wurde.

Nach knapp einem Jahr hatten die tapferen Helden ihre erste, pressereife Aktion. Eine prunkvolle Vernissage im Foyer der Martin-Luther-Gemeinde:

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Alle Helden stellten aktuelle Werke, einen Kurzmanga und Werke anno Tenshi no Zumen aus. Dabei reichten die Genre der Geschichten von Fantasy über Liebesgeschichten, bis hin zu Science Fiction und Comedy.

Ein Auszug der Geschichten unserer Abenteurer:

Ida Wagner, die Bescheidene, präsentiert ihr Werk „Jack Black“:
„Betrunken aber Cool. So beschreibt man einen Vodka saufenden und Poker spielenden Teddybären. Nach einer seiner vielen Pokerrunden säuft er sich so dicht, dass er wenig später an einer Straßenecke von einem kleinen Mädchen gefunden wird. Wird sie ihn umbringen? Ja … durch eine feste und süße Umarmung !

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Nathalie Libzo, die Freundliche:
„Eine kleine metaphorisch angehauchte Geschichte über zwei Freundinnen, die ihr fischloses (Single) Dasein genießen. Fische können warten…“

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Emelin Loh, die Hilfsbereite, präsentiert ein Reise-Epos sondergleichen:
Ein Mädchen, das zum ersten Mal bei einer Freundin zu Besuch ist und sich auf dem nachhause Weg dann verläuft. Dabei trifft sie auf etwas ganz Ungewöhnliches.

Und viele weitere außer- und ungewöhnliche Geschichten…

Schon bald erfuhren gütige Reisende von den Kunstgefährten und brachten große Gaben zu deren Unterstützung. Darunter kostbare Geschenke, die es den jungen Helden erlaubten ihre Skills auf das Feld der Copic-Koloration erweitern. Einige Monde später war auch die nächste , größere Aktion nicht mehr fern: Der Verkauf von Weihnachts- und Silvesterbuttons am Adventsnachmittag in der großen Martin-Luther Gemeinde.

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Ferner haben die mutigen Kämpfer Speedpainting-Aufträge angenommen und die Wünsche ihrer Kunden kreativ umgesetzt bzw. zuvor angefertigte Weihnachts- und Silvesterbilder verkauft. Shaparak Hadi, die Beherzte am Werk:

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Jede von ihnen bekam an der Tafel rund eine Schicht zugeteilt zu der sie Buttons verkauften und für Speedpaintingaufträge zur Verfügung standen.

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In ihrem Buttonsortiment befanden sich sowohl große (5,2cm) für 1 €, als auch kleinere Buttons (2,5 cm) für 0,50€.

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Marlena, die Vornehme und Nathalie, die zuvor bereits Vorgestellte bei ihrer Schicht am Buttonstand vor dem großen Ansturm, während dem das Fotografieren relativ lebensgefährlich war.

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Auch die diktatorisch von der großartigen Lunya bestimmten „Kassenbeauftragte“ Sarah Bülten, die Rechtschaffende,  gab neben der Finanzverwaltung ihr Bestes bei der kreativen Umsetzung der Kundenwünsche.

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Die zuvor in einer glorreichen Farbschlacht angefertigten Werke der jungen Künstler:

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Von der Aufmachung her, wurde versucht entweder das Thema Cosplay, Weihnachten oder beides im Kostüm mit aufzunehmen… Lisa Wehmann, die Galante im großen Foyer.

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Zu guter Letzt noch eines der wundervollen Speedpaintingbilder. Emelins Umsetzung des Wunsches: Pinguine.

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Unsere nächste Zusammenkunft und gleichzeitig Weihnachtsfeier ist der 22. 12. (also einen Tag nach Apokalypse) in der Martin-Luther Gemeinde Bremen, Findorff, 15.00- 18.00 Uhr, Raum 4. Geplant sind Schrottwichteln, Zeichenvorbereitung für einen Manga-Wettbewerb und weitere Weihnachtsaktionen über welche die schweigsame Lunya  im Moment noch nichts preisgeben will.

Weitere epische Schlachten im nächsten Jahr werden die Teilnahme am Wettbewerb „Manga Audition“ und der Besuch der Leipziger Buchmesse sein.

Kontakt oder Anmeldung unter:

Man kann uns spenden oder (ab 13 Jahren auch) beitreten. Die Gemeinde oder ich verlangen kein Geld oder teures Equipment von euch. Wir verfügen über bestimmte Materialien (wie Polychromos und Copics), die für alle Teilnehmer frei zugänglich sind, damit nicht nur reiche Adlige großartige Mangaka werden können.

Wer unsere Pressepräsenz bewundern möchte und gleichzeitig das dritte Synoym für unseren Kurs:

9 Gedanken zu „Der kleine Mangaka – Eine unerwartete Reise

  1. Ich möchte euch nicht zu nahe treten, aber: seid ihr mit dem Preis für die Bilder irgendwann runtergegangen oder hing da vorher ein größeres Bild?
    Außerdem ist es irgendwie ungewohnt, wenn die Gruppenleiterin zufriedener aussieht als die Gruppe.

    Aber das mal beiseite. Ich bin überrascht, wieviel Mut ihr habt. Es gehört schon einiges dazu, sich hinzustellen und etwas von sich vorzustellen, von dem man nicht weiß, wie es ankommt, seien es nun Geschichten (wie muss ich mir z.B. „metaphorisch angehaucht“ vorstellen?) oder Kostüme. Auch dafür, sich jetzt schon einen Künstlernamen zuzulegen und mit ihm allen Ernstes seine Bilder zu signieren, braucht es Mut.

    Vielleicht liest der eine oder andere aus meinen Zeilen Sarkasmus heraus, ursprünglich sollte da aber keiner sein, ich meine es so wie es dasteht.

    Eine Schlussbemerkung kann ich mir nicht verkneifen: eure Präsenz auf der Gemeinde-Homepage solltet ihr vielleicht ein wenig überarbeiten. Es kommt nicht gut, wenn ihr zwar neue Teilnehmer einladet, sie aber gleichzeitig wissen lasst, dass ihr das ungern tut.

    …Und ist es eigentlich Zufall oder Absicht, dass sämtliche Teilnehmer weiblich sind?

  2. „Ich möchte euch nicht zu nahe treten, aber: seid ihr mit dem Preis für die Bilder irgendwann runtergegangen oder hing da vorher ein größeres Bild?“
    Wir hatten einige Rabattaktionen. Der Preis bezog sich auf mehrere Bilder.

    „Außerdem ist es irgendwie ungewohnt, wenn die Gruppenleiterin zufriedener aussieht als die Gruppe.“
    Vielleicht Interpretationssache, aber irgendwie sehe ich nicht, was du meinst. Auf welches Bild beziehst du dich genau?

    „(wie muss ich mir z.B. “metaphorisch angehaucht” vorstellen?)“
    Ist dir Metapher ein Begriff? Das in abgeschwächter Form quasi…

    „Auch dafür, sich jetzt schon einen Künstlernamen zuzulegen und mit ihm allen Ernstes seine Bilder zu signieren, braucht es Mut.“
    Das war mehr ein Gag aus Schreibstilzwecken.

    „Es kommt nicht gut, wenn ihr zwar neue Teilnehmer einladet, sie aber gleichzeitig wissen lasst, dass ihr das ungern tut.“
    Die Beschreibung wird demnächst noch geändert. Das in Klammern sollte da eigentlich nicht stehen… es war ursprünglich zur Orientierung an die Verwaltung gedacht, nicht für die Öffentlichkeitsarbeit. ^^‘

    „…Und ist es eigentlich Zufall oder Absicht, dass sämtliche Teilnehmer weiblich sind?“
    Darüber habe ich auch schon viel nachgedacht. Vielleicht spricht „Zeichnungen der Engel“ wie Shino schon mal erwähnte, nicht gerade viele Männer an. Wer weiß…

  3. Auf welches Bild beziehst du dich genau?

    Auf das Gruppenbild. Du strahlst richtig, die anderen lächeln „nur“.

  4. „Auf das Gruppenbild. Du strahlst richtig, die anderen lächeln “nur”.“
    Da wussten sie wohl noch nicht, dass wir Kuchen gratis kriegen ;)

  5. An Baphomet

    Dass wir mehr Mädchen als Jungen haben ist schon komisch und ich verstehe das kaum, aber ich muss sagen ich kenne viel mehr Mädchen die Manga zeichnen als Jungen. Die einzigen Jungen die ich kenne zeichnen einfach nur ab oder zeichnen digital. Ausserdem grinsen alle ! Das lächeln unserer Gruppenleiterin ist halt etwas ‚auffäliger‘ … :P

  6. Heißt das, auf dem Gruppenbild ist gar nicht die ganze Gruppe drauf?

    Das sind bestimmt die verdeckten Mitarbeiter, die zu Inquisitionszwecken hinter den Linien bleiben.

    Entweder das oder ihr dürft raten, wer die Trap ist :D

  7. @Baphomet

    Stimmt, da ist nicht die ganze Gruppe drauf. Ich zum Beispiel nicht ^^

  8. @Shasukayu IronMaiden:

    „Dass wir mehr Mädchen als Jungen haben ist schon komisch und ich verstehe das kaum, aber ich muss sagen ich kenne viel mehr Mädchen die Manga zeichnen als Jungen.“
    Zumal wir ja langsam mittlerweile auch von der Seite Zulauf bekommen ;)
    „Die einzigen Jungen die ich kenne zeichnen einfach nur ab oder zeichnen digital.“
    Da kenne ich aber auch einige Mädels, die das machen. Irgendwie fängt man eben an, insofern ist das ja auch gar nicht schlecht, sich mit verschiedenen Stilen und Medien auseinanderzusetzen.
    „Ausserdem grinsen alle ! Das lächeln unserer Gruppenleiterin ist halt etwas ‘auffäliger’ … :P“
    Das bring ich euch auch noch bei, keine Sorge ;)

    @Baphomet

    „Heißt das, auf dem Gruppenbild ist gar nicht die ganze Gruppe drauf?“
    Richtig. Das Foto wurde zu Anfang der Aktion gemacht, weswegen diejenigen, die später ncoh dazu gestoßen sind, leider nciht mit drauf gekommen sind. Aber ihr werdet sicher noch mehr von ihnen zu hören bekommen.

    @StarlinM00N:

    „Das sind bestimmt die verdeckten Mitarbeiter, die zu Inquisitionszwecken hinter den Linien bleiben.“
    Nein, verrate doch nicht meine geheime Yandere- Ausbildungs-Untergrundorganisation!

    „Entweder das oder ihr dürft raten, wer die Trap ist :D“
    Würde ich aus gesundheitlichen Gründen von abraten. Wie gesagt Yandere-ausbildung…

    @Lizzy

    „Stimmt, da ist nicht die ganze Gruppe drauf. Ich zum Beispiel nicht ^^“
    Du hast es nicht anders gewollt: Beim nächsten Foto kommst du in die vordere Reihe ;)

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