Wie gut ist Oshi no Ko?



Eigentlich sollte als nächstes ja ein anderer Artikel an den Start gehen, doch hatte ich die letzten Wochen nicht genug Zeit für diesen längeren und damit es jetzt nicht wieder zu lange gar keinen gibt, mache ich eben diesen etwas Kürzeren hier, der sowieso gerade besser passt, da ich mal über eine aktuelle Hype-Serie sprechen kann, selbst wenn ich jetzt doch schon wieder etwas zu spät dafür dran bin. Trotzdem scheint die Serie noch in aller Munde zu sein, selbst wenn sie nicht mehr auf Platz 1 überall steht und es schon mehrere Artikel anderorts dazu gab, wie die Serie ihren Status nicht halten wird. Ich finde es trotzdem interessant darüber zu sprechen und meine Meinung zu der ganzen Sache abzugeben. Vorweg warne ich direkt vor, dass der Artikel Spoiler zur ersten Episode der Serie beinhaltet, die ich im folgenden Artikel nur als den Movie bezeichnen werde, da sie Movie Länge hat und für mich sowieso mehr wie ein Pilotfilm wirkte. Ebenso Spoiler für die erste Staffel von Game of Thrones, wer auch immer da noch nicht zu gespoilt wurde, wenn er es noch nicht selbst gesehen hat. Ach und falls ihr vorab nur wissen wollt, ob es sich lohnt die Serie ungespoilt zu gucken, sage ich einfach nur schaut euch ruhig den Movie an, wenn ihr interessiert an Idol Anime seid.

Als der erste Trailer zu Oshi no Ko erschien war ich direkt stark interessiert an der Serie weil mir ihr Artstyl sehr gefiel. Ansonsten hatte ich aber keine großen Erwartungen an den Anime. Mit einer Folge in Movielänge zu starten schreckte mich auch erst etwas ab, aber da ich überall hörte die Serie soll amazing sein, wollte ich natürlich auch wissen worum es da nun wirklich geht. Definitiv nicht ganz was ich erwartet hatte, aber der Movie war interessant und unterhaltsam gemacht. Der Maincharakter dort ist ein Arzt und Fan von einem Idol und behandelt ein krankes Mädchen, die ebenso Fan vom gleichen Idol ist. Sie stirbt dann an ihrer Krankheit und der Arzt wird von einem unbekannten ermordet, was letztens Endes dazu führt, dass beide als Zwillinge ihres Idols wiedergeboren werden. Ich fand es witzig wie davor auch ständig über genau diese Sache geredet wurde, wo ich mich dann schon fast fragen musste, ob die Möglichkeit zu so einer Wiedergeburt eine bekannte Tatsache in dieser Welt sei oder nicht. Ich vermute mal es ist nicht so und es war nur eine Art von foreshadowing. Vielleicht ist es ja auch einfach ne Sache, wovon viele Menschen in Japan Träumen, keine Ahnung.

Jedenfalls erlebt der Zuschauer dann wie die beiden Wiedergeborenen Babys versuchen, mit ihrer neuen Situation klarzukommen und besonders mit der Tatsache, dass ihr Idol jetzt ihre mom ist. Was mich daran irgendwie echt störte war die Tatsache, dass die beiden scheinbar niemals über ihr früheres Leben sprechen. Ich meine die haben nur sich selbst zum miteinander reden und das Thema schien ihnen niemals interessant genug um darüber zu sprechen? Auch fand ich es sehr lustig wie die beiden dann mit ihrer Pflegemutter anfangen zu reden und die nur so ist fuck die Babys können reden das müssen Götter sein und ich höre darauf was sie sagen. Ich meine die zwei reden irgendwie Abends ständig miteinander und die Mutter hört das nie oder stellt Fragen? Das sind jetzt keine Sachen die ich mega kritisch sah, aber völlig durchdacht schienen sie auch nicht und man merkt der Autor wollte den Plot einfach so aufbauen, ohne es ganz zu Ende zu denken. Besonders noch wegen einer Sache zu der ich gleich komme und mich im weiteren Verlauf der Serie sehr stört.

Erstmal aber kurz zu der einen Sache die sicher die meisten am Film so sehr hype fanden, nämlich den Tod von Ai. Ihr Ableben war ohne jede Frage eine verdammt gut gemachte Szene und ich kann absolut verstehen, wenn Leute den Movie deswegen hypen. Ich hatte mir zwar schon gedacht das könnte passieren und es gab so ziemlich 1 Million Hinweise darauf, es kommt noch was Übles, aber das macht die Szene für mich nicht schlechter. Sie haben es einfach extrem gut in Szene gesetzt und es war jetzt auch nicht komplett offensichtlich sie würde sterben. Wie gesagt, wenn man viele Anime schaut waren die Hinweise definitiv da, aber sie haben es einem nicht zu sehr auf die Nase gebunden, also ich fand das vollkommen okay und war auch eine der besten Szenen, die ich seit einiger Zeit in einem aktuellen Anime gesehen habe. Trotzdem fand ich die Reaktionen einiger Leute nicht ganz nachvollziehbar und besonders stank der eine Vergleich zu Games of Thrones, den ich gelesen habe. Ich habe mehrfach gehört der Twist war deswegen so heftig für Leute, weil Ai die Maincharakterin des Movies mit der meisten Screentime war und vergleichen es mit dem Tod von Ned Stark aus der ersten Game of Thrones Staffel. Diesen Vergleich finde ich sehr schlecht und die Aussagen davor sind einfach falsch, aber eines nach dem anderen.

1.) Protagonisten in Anime können sterben. Das ist nicht das neueste auf der Welt. Mir ist aber klar Leute die erst 20 Anime gesehen haben und dann auch meist nur Shounen oder slice of life sind bei sowas komplett hin und weg.
2.) Ai war niemals der Protagonist der Serie oder es Films, je nachdem wie man das sehen will. Der Protagonist war von Anfang an der Arzt und später dann die beiden Babys. Ich weiß ja nicht welchen Movie andere gesehen haben, aber in meiner Version kam Ai nicht gerade häufig vor und wir sehen auch nicht wirklich Szenen aus ihrer Sicht.

Ich kann halt verstehen, wenn Leute Ai am meisten mochten und es sie trifft, wenn sie stirbt, aber das macht sie nicht automatisch zum Protagonisten der Serie, sondern maximal zu best girl. Nachdem ich das jetzt geklärt habe aber dazu, wie die Serie nachdem Movie weitermacht. Auf jeden Fall nicht so wie ich es erwartet hatte. Ich dachte die Serie wird jetzt mehr aller Erased wo Aqua lernen muss damit klarzukommen, erneut ein Kind zu sein und wieder zur Schule zu gehen und nebenbei noch zusammen mit seiner Schwester versucht den Mord an ihrer Mutter aufzuklären und den Täter zu stellen. Jedoch geht es dann ja eher darum den Vater zu finden, was ich auch interessant finde. Wovon ich persönlich jedoch gar kein Fan war, ist wie sie dann ihre komplette Kindheit skippen und sofort im Highschool-Alter starten. Ich kann dazu nur wieder sagen das ist was der Autor wollte, aber ich habe jede Menge Fragen dazu wie das mit seiner erneuten Schulzeit lief. Ich meine der war ein studierter Arzt, schon als Kleinkind, hat er sich ständig extra zurückgehalten, damit er nicht sofort alle Klassen überspringt? Stelle ich mir unendlich schwer vor sowas über einen langen Zeitraum auszuhalten, aber wird halt nicht weiter drauf eingegangen, weil das für die Serie nicht wichtig ist. In der eigentlichen Serie geht es dann eher darum, wie Aqua den Vater sucht und Ruby genau wie ihre Mutter versucht ein Idol zu werden, was Aqua aber einfach verhindern will damit sie nicht so endet wie ihre Ai.

Aktuell läuft die Serie ja noch, also kann ich noch nicht sagen, wie es ausgehen wird oder ein finales Statement abgeben. Ob sie den Vater am Ende kriegen werden? Schwer zu sagen, besonders da ich nicht glaube die Serie endet schon mit einer Season. Was ich sagen kann ist die Serie wirkte nach dem Movie auf mich bisher nicht besonders gut und hat ein sehr langsames pacing. Ist halt witzig wenn erst alle die Serie in den Himmel loben wegen ihrem Start und sie danach komplett in Mittelmäßigkeit abfällt. Trotzdem hypen Leute es aber weiterhin und die girls besetzen die Top Plätze in den Waifu Charts. Wobei jetzt inzwischen jedenfalls nicht mehr Ruby ganz oben steht, weil Leute wohl mal kapiert haben, die ist einfach langweilig. Wenn schon dann lieber Kana auf Platz 1, weil die ist jetzt das neue best girl. Zeitweise war es auf Seiten wie MyAnimeList auch die Top Serie, was mal wieder zeigt wie komplett lächerlich solche Seiten sind. Selbst wenn man diese Wertungen nur für den Movie zählen würde, ohne die Serie danach zu rechnen, war der Movie nicht einmal gut genug dafür. Er hat guten Zeichenstil und Animationen und auch zwei echt gute Szenen, aber der Rest war maximal nett. Ich würde ihn nicht einmal in meine Top 10 Anime Movies lassen. Der Movie zeigt halt mal wieder gut wie hype funktioniert und wieviel es ausmachen kann, einfach einen Charakter zu killen den Leute mögen.

Was ist nun also meine abschließende Antwort auf die Frage des Artikels? Wie gut ist Ohi no Ko? Den Movie fand ich auf jeden Fall gut und wie anfangs gesagt sehenswert. Nicht das beste was ich je gesehen habe, aber könnte auf ne 8/10 kommen schätze ich. Jedoch ist der Film ja erst der Anfang der Serie und alles danach war für mich so weit eher 5-6/10. Es gab einige nette Szenen aber insgesamt passierte leider recht wenig und was passierte war oft nur Standard Anime Kram. Ich kann also nicht wirklich behaupten die Serie wäre gut, sondern sie ist bisher nur okay. Aktuell habe ich nur bis Folge 5 geguckt, also kann sich das natürlich in der Zukunft noch ändern, aber ich wollte trotzdem einfach mal meinen Senf zum Hype ablassen.

3 Gedanken zu „Wie gut ist Oshi no Ko?

  1. Oshi no Ko ist ein japanischer Begriff, der wörtlich übersetzt „Fan-Kind“ bedeutet. Es bezieht sich auf einen Charaktertyp in der japanischen Popkultur, der sich auf Fans bezieht, die eine enge emotionale Bindung zu fiktionalen Charakteren oder Persönlichkeiten haben. Entsprechend ist der Name auch Programm, oder? *.*

  2. Außerdem überspringt man in Japan Klassen nur in ganz Fällen, dafür muss man dann aber auch schon mit 5 Jahren Quantenmechanik begriffen haben. Alle anderen, auch Hochbegabte, müssen die obligatorischen 9 Jahre Schule absitzen, evtl. sogar noch die 3 Jahre Oberstufe obendrauf. Entsprechend gibt es aber auch keine Wiederholungen; wenn man das Klassenziel nicht erreicht, dann gibt’s Extraunterricht und Extraprüfungen, bis man’s eben schafft.

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