Gegege no Kitarou (2018)

Ich hatte die Serie in den letzten Jahren immer mal wieder unter Anime erwähnt, die ich aktuell verfolge und auch immer wieder gesagt, wie gut ich die Serie finde. Vor einiger Zeit ging sie dann zu Ende und ich finde einfach sie verdient noch einen eigenen Artikel.

Gegege no Kitarou ist eine Franchise was über die Jahrzehnte hinweg viele verschiedene Anime hatte. Ich würde sogar fast so weit gehen zu sagen, es als das japanische Scooby Doo. Einfach weil beide Serien schon ewig existieren und ständig neue Versionen erhalten. Ich selbst hatte zuvor noch keine Serie davon gesehen und ging völlig ohne Vorkenntnisse in den Anime. Ich hatte keinerlei Erwartungen und fing die Serie nur an, weil das einfach das ist, was ich am Anfang von neuen Anime Seasons tue. Diese Serie war dann auch mal wieder ein gutes Beispiel dafür, warum sich diese Taktik auszahlt. Niemand hätte mir je gesagt die Serie lohnt sich und alles was man im Netz dazu lesen würde wäre „Ja so eine dumme Kinder Serie halt“. Solche Kommentare habe ich des Öfteren in Bezug auf die Serie gelesen und könnte nicht weiter entfernt von der Wahrheit liegen.

Bevor ich weitermache aber kurz eine Spoiler Warnung. Dies wird ein Artikel wo ich mich nicht mit Spoilern zur Serie zurückhalte, denn er ist für Leute gedacht, die den Anime schon kennen oder einfach wissen wollen, was es mit der Show auf sich hat. Er soll weniger dazu dienen Leuten die Serie zu empfehlen, denn ich fürchte sowieso ich kriege hier niemandem eine 97 Episoden Serie „verkauft“, die auch noch Folgen mit sehr abweichender Qualität aufweist. Falls ihr aber einfach wissen wollt ob die Serie sich lohnt dann ja, tut sie. Ich habe sie über 2 Jahre hinweg verfolgt und nie bereut sie angefangen zu haben.

Charaktere

Maincharaktere
Es ist eigentlich eine interessante Frage wer der Maincharakter der Serie ist. Denn an sich könnte man leicht sagen Mana sei der Protagonist, da sie ein Mensch ist und am Anfang erstmal auf die Welt der Yokais aufmerksam wird, um sich dann mit ihnen anzufreunden. Sicher ist es für die Zuschauer oft einfacher Situationen aus ihrer Sicht zu sehen, als aus der der Yokais. Das Problem mit Mana ist aber, dass sie ein ziemlich langweiliger Charakter ist. Sicher, weil sie der self insert Charakter sein soll. Außerdem finde ich es auch wichtig zu erwähnen, dass Mana in den früheren Gegege Serien nicht vorkommt. Das könnte also der Hauptgrund dafür sein, warum sie im Vergleich zu allen anderen so ein schwacher Charakter ist. Sie ist kein sinnloser Charakter und die Serie braucht sie, aber im Vergleich zu den Yokais ist sie halt wirklich eindimensional.

Ich selbst sehe Kitarou als eigentlich Protagonisten der Serie an. Die Serie ist nach ihm benannt und er erfüllt die Rolle als interessanter Maincharakter auch sehr viel besser. Was ich besonders gut an ihm finde ist, dass er kein perfekter Charakter mit einer „Rechtschaffen guten“ Persönlichkeit ist, wie man es von einer „Kinderserie“ erwarten würde. Er ist ein Yokai und muss sich deswegen nicht an die Regeln der Menschenwelt halten. Am Anfang der Serie ist er vielleicht nur der Main der die „bösen“ Yokais fertigmacht, doch später zweifelt er immer mehr an seinen Entscheidungen und ist hin und hergerissen dazwischen sich in einem Streit für die Menschen oder Yokai zu entscheiden. Es gibt später auch Fälle, wo er bewusst den Tod eines Menschen in Kauf nimmt, weil er der Meinung ist, der Yokai sei im Recht. Außerdem gibt es dann ja noch eine meiner Lieblingsfolgen, wo er im wahrsten Sinne des Wortes jemand zur Hölle schickt und dessen Flehen um Vergebung einfach abschmettert. Ebenso entscheidet er sich aber manchmal auch gegen einen Yokai, der eigentlich im Recht wäre, weil seine Methoden zu extrem sind und zerstört ihn dann.

Als drittes möchte ich hier noch speziell etwas zu Nezumi Otoko sagen, denn auch er war stellenweise ein sehr interessanter Maincharakter. Einige könnten ihn vielleicht als Villain der Serie sehen, aber ich finde das geht nicht ganz auf. Ja oft genug ist er der „Bösewicht“ der Folge und er versucht mit irgendwas an Geld zu kommen, das mit einem bestimmten Yokai zutun hat und dann am Ende schiefgeht. Trotzdem enden die Folgen aber eigentlich fast immer damit, dass er sich ganz zum Schluss dann doch dazu entscheiden Kitarou zu helfen. Was aber nicht heißt, dass er die nächste Folge nicht direkt wieder jemand dabei helfen wird Böses zu tun. Zugegeben das Konzept nutzt sich schnell ab und es wäre klar besser würde nicht gefühlt jede zweite Folge genau diesen Plot verfolgen, doch das heißt noch lange nicht alle diese Folgen sind dann schlecht oder der Charakter wäre nur ein komplett eindimensionaler Villain of the week. Es gibt nämlich immer wieder diese Momente, wo er dann die wahre Stimme der Vernunft ist und einige der besten Szenen der Serie bekommt. Praktisch immer, wenn es mal wirklich ernst wird in der Serie, fängt auch er an ein ernster Charakter zu werden und ich liebe das. Trotz all seiner Handlungen verbindet ihn eine innige Freundschaft und Verbundenheit mit Kitarou und ich denke wirklich niemand anders in der Serie steht ihm näher.

An einer Stelle sagt Nezumi Otoko auch sehr schön er verhält sich einfach ständig wie ein Arsch, weil er ein halber Mensch und halber Yokai ist, weswegen ihn Menschen und Yokais gleichermaßen wie Dreck behandeln. Da ihn also sowieso jeder für einen Versager hält, kann er sich auch wie einer verhalten. Kitarou lässt ihn jedoch niemals komplett fallen, ganz egal was er auch tut, denn er träumt von einer Welt in der Yokais und Menschen friedlich zusammenleben können und sieht sich deswegen dafür verantwortlich, dafür Sorge zu tragen, dass jemand, der aus einer Beziehung zwischen Mensch und Yokai entstanden ist, in dieser Welt überleben kann.

Es gibt noch weitere Charaktere, die man zu den Mains zählen kann, doch ich fand der Rest übernahm sehr stark die Rolle von Support Charakteren. Sie sind nicht komplett eindimensional und bekommen auch manchmal ihre eigenen Folgen, wie die wo Neko Musume ständig in die Vergangenheit reisen muss und dann am Ende nur die Zukunft retten kann, indem sie ihr Liebesgeständnis für Kitarou „verhindert“.

Gegenspieler

Komme ich jetzt zu den wirklichen Villains der Serie. Davon gibt es nämlich eine ganze Menge und ich meine hier jetzt nicht die Yokai of the week. Hier muss ich die Serie dann aber leider auch mal ein wenig kritisieren. Denn zum einen störte mich der eigentlich interessanteste Antagonist war Nanashi, der jedoch schon zum Beginn der Serie besiegt wird. Von Anfang an „geistert“ er im Hintergrund rum und spinnt seinen Masterplan. Wirklich nur wegen ihm war ich mir dann sogar sicher es würde sich echt lohnen die Serie weiterzuschauen. Denn mit ihm gibt es foreshadowing dafür, dass die Serie noch viel düsterer und ernster werden könnte, als man zunächst vermutet. Als er dann endlich loslegt, sorgt er auch für die besten Folgen der gesamten Serie. Das Problem ist halt das hätte dann eigentlich das Finale der Show sein müssen. Mana existierte eigentlich nur für seinen Plan sich ihre Kräfte zu Nutze zu machen. Nach diesem Zeitpunkt wirkt sie halt ziemlich nutzlos und es wird auch fast nie wieder auf ihre Vergangenheit eingegangen. Nanashi war also ein grandioser Gegenspieler, doch hätte er der Letzte und nicht der Erste sein sollen.

Nach diesem Zeitpunkt hatte ich echt das Gefühl die Serie weiß nicht mehr ganz in welche Richtung sie gehen möchte, also ging sie einfach in mehrere gleichzeitig. Denn nun tauchen Gegenspieler am laufenden Band auf. Erst heißt es Sie müssten nun solche 4 Yokai Generäle besiegen und ihre Seelen zurück in die Unterwelt bringen, wo dann einfach noch ein Mensch auftaucht der Yokais killt, um ihre Kräfte zu absorbieren. Dann kommen die westlichen Yokai auch einfach noch wieder von denen Kitarou zuvor ja nur den Boss besiegt hatte, der dann aber auch einfach nochmal wiederkommt, denn das ist irgendwie sein Ding. Dann führen sie aber auch noch Vampire als eine eigene Gruppe ein, wobei die dann aber nach 2 Folgen auch schon wieder vergessen werden, obwohl die erst total der Big Deal waren. Aber denkt bloß nicht das würde schon reichen. Dann fangen die Menschen auch noch an eine Anti Yokai Organisation zu gründen wovon wie Anführerin ein Gegenspieler für Kitarou wird und dann gibt es natürlich noch Nurarihyon, der einfach der neue Nanashi wird und alle nur wie Schachfiguren für seinen Masterplan umherschiebt. Wirklich erst wusste ich nicht wie die Serie nach Nanashi noch weitergehen könnte und dann wusste ich schon nicht mehr, wie die Serie jemals enden soll, bei all den Villains. Aus diesem Grund fühlte sich das Ende dann auch wenig befriedigend an.

Story

Die Serie lässt sich grob in 3 Teile aufteilen. Einmal gibt es die random Yokai of the week Folgen, in denen Nezumi Otoko irgendwie versucht an Geld zu kommen und dabei Mist baut. Diese Folgen sind aber nicht alle schlecht, denn sonst wäre fast die gesamte Serie schlecht, da diese Folgen sicher 60-70 % der gesamten Serie ausmachen. Ich würde sagen höchstens 10 % der Folgen davon sind wirklich langweilig und random. Alle anderen haben oft noch einen netten Twist, gute Action oder einfach nette Dramaelemente. Wie die eine Folge, wo sich am Ende herausstellt der Mensch war in Wahrheit ein totales Arschloch, dem Kitarou geholfen hat und der Yokai killt ihn dann am Ende noch. Oder wo das eine girl einfach weiterhin die Gesichter von Toten benutzt, um cute auszusehen, obwohl jemand zu ihr meinte sie würde auch normal cute für ihn sein. Die Serie hatte öfters mal solche dunklen Wendungen am Ende und darum lohnte es sich immer die Folgen bis zu Ende zu schauen.

Dann gab es noch die Folgen, die einfach allgemein dark waren und einfach eine krasse Story hatten. Wo halt auch eine meiner Lieblingsfolgen mitreinfällt, in der Kitarou einen Typen in die Hölle befördert. Später gab es sogar noch eine zweite Folge mit dem Thema, nur da schafft der Kerl es dann nochmal raus aus der Hölle. Die eine Folge mit der Oma und dem Yokai der ihre Lebenskraft langsam ausgesaut hat, war auch geil. Oder halt auch die Folge wo Neko Musume hundert Mal durch die Zeit reist und immer sehen muss, wie all ihre Freunde draufgehen. Es gab einige dieser Folgen und ich fand die alle absolut top.

Der letzte Teil sind dann diese Big Battle Episoden, wo Kitarou einen der Main Villains bekämpft. Da es ja einige von denen gibt, passiert das sogar relativ häufig. Dies sind dann auch ohne Frage die besten Episoden und allen voran das Finale von Nanashi. Wirklich sein Finale fand ich so gut, das könnte das Beste sein, was ich in dem betreffenden Anime Jahr gesehen hatte. Ich meine erst sorgt er dafür, dass Neko Musume fast die Mutter von Mana umbringt und dann killt Mana Neko Musume und damit beenden sie dann einfach die Folge. Das war auch kein pseudo Tot oder sowas. Nein die war wirklich tot und Kitarou musste einen Deal mit der Hölle machen, um sie wiederzukriegen. Wobei es aber selbst da noch hieß sie würde für immer Nachwirkungen davon haben. Jedenfalls wollte Kitarou dann sogar schon aufgeben und Nezumi Otoko dufte einfach ne total Hype Szene mit ihm haben und dann gab es die für mich beste Stelle der gesamten Serie, wo Kitarou und Mana sich auf einem Krankenhausgang gegenüberstehen und man absolut nicht mehr weiß was passieren wird, weil beide schon so draufwaren als würden die sich gleich gegenseitig umbringen wollen und Nanashi lässt es noch aussehen, als wäre nebenan grad Manas Mutter an den Folgen des Angriffs gestorben, damit sie total durchdreht.
Alter die Stelle war so scheiße extrem, das kann man eigentlich gar nicht gut genug beschreiben. Weil da wusste man noch gar nicht was jetzt passieren würde und was für Konsequenzen das alles hat. Hätten die das echt brutal durchgezogen, dann hätte ich vielleicht gesagt die Serie schafft es in meine Top Anime, denn das war wirklich so hype für mich damals. Sie nehmen dann halt einiges zurück, weil das wäre sonst echt zu krass dark für eine Kinderserie gewesen und das kann ich auch respektieren. Ändert halt trotzdem nichts daran diese Story war verdammt gut gemacht und wie gesagt am besten hätte es da Enden sollen, aber tat es nicht.

Was aber nicht heißen soll danach war alles schlecht, denn da war noch nicht mal die Hälfte der Serie rum. Außerdem gab es ja noch das echte Serienfinale, was auch total die krassen Stellen hatte. Wo Nurarihyon dann einfach einen Krieg zwischen Menschen und Yokai anzettelt und sich nachher im wahrsten Sinne des Wortes schon die Leichen stapeln. Ernsthaft, ich kann nicht mal verstehen wie die sowas zeigen durften, aber ich fand es klasse. Dann halt noch die Stelle wo Kitarou niedergeschossen wird und stirbt. Was danach folgte war aber eher nur noch so lala. Alles hatte einfach keinerlei Konsequenzen mehr. Also bis auf die ganzen Namenlosen Yokai und Soldaten die da gestorben sind… Aber niemand redet jemals von Leuten ohne Namen, die sterben, also was solls. Sie tun zum Schluss halt noch so als müsste sich jemand opfern, um Kitarou zurückzuholen, was dann Neko Musume machen wollte. Jedoch hat dies dann Null Konsequenzen für sie. Der einzige, der hier etwas verliert ist Mana, die ihre Erinnerungen über die Yokai opfern musste, wie auch immer das funktioniert.

Schade fand ich auch wie sie die Story mit ihren ganzen Villains beenden. Backbeard wird kurz nachdem er von Nurarihyon wiederbelebt wurde einfach wieder von ihm gekillt und mit ihm auch all seine Gefolgsleute, denn die störten scheinbar eh nur noch. Nurarihyon selbst begeht dann am Ende einfach Selbstmord, weil er scheinbar keinen Bock mehr hatte. Wirklich ich verstehe das einfach nicht, aber die Serie wollte scheinbar einfach nur noch Enden. Krass ist auch wie der Diener von Nurarihyon dann einfach meint: Ach ich habe jetzt auch keinen Bock mehr und er hört dann einfach damit auf evil zu sein wie es scheint.

Mein größter Kritikpunkt an der Serie ist also sie wusste einfach nicht wann sie enden soll. Sie hätte nach Nanashi enden können, aber hatte sich dann dafür entschieden endlos weiterlaufen zu wollen. Jedenfalls bis dann wohl jemand meinte: Hey werdet jetzt mal fertig und dann hatten sie nicht mehr genug Zeit all ihre Stories zu Ende zu kriegen. Also ich muss mir einfach vorstellen so lief es ab. Die Szene wo eine Erwachsenen Mana Kitarou wiedertrifft, war dann aber schon eine verdammt gute letzte Szene.

Darstellung

Zeichenstil
Der erste Grund warum ich die Serie weitergucken wollte war echt ihr Stil. Anime bieten nunmal keine riesige Auswahl an Horror Anime und diese Serie hatte jedenfalls einen gewissen dark touche, der einem echten Horror Anime schon relativ nahekommt. Macht ja auch Sinn, wenn es in der Serie um „Geister“ geht. Ich sage nicht die Serie ist ein echter Horror Anime, aber es hat jedenfalls den passenden Stil für einen und auch genug Elemente davon. Maximal könnte man die Serie sicherlich als Kids-Horror bezeichnen, was sie bestimmt auch sein sollte. Dank diesem Stil war die Serie dann auch dazu in der Lage verdammt heftige Momente abzuziehen, weil sie eben dazu in der Lage war Situationen sehr düster darzustellen. Alles andere wäre einfach unpassend gewesen und hätte die Serie versaut. So kann sie aber Comedy bringen und ist immer noch dazu in der Lage, ernstgenommen zu werden, wenn sie es will. Also ich denke wirklich was ich am meisten an der Serie mochte war ihr Zeichenstil.

Animationen
Oft höre ich Toei Animation wird als absolut unfähig hingestellt, aufgrund fehlender Animationen in One Piece oder wegen dem Mist, den sie in einigen Dragon Ball Super Episoden verbrochen haben. Die Serie zeigt jedoch sie können es eigentlich schon. Bei sowas wie One Piece ist es halt eher sie haben einfach keine Zeit, weil sie bis in alle Ewigkeit wöchentlich ne Folge raushauen müssen. Ich denke Gegege no Kitarou ist das Ergebnis, wenn sie mal genug Zeit haben und vielleicht auch wenn sie die richtigen Leute ransetzen. Ich kenne mich da nicht aus, aber das Produkt legt es einfach nahe. Denn die Serie hatte wirklich überdurchschnittlich gute Animationen und dann stellenweise sogar richtig gute. Es gab auch Folgen dazwischen die eher meh aussahen, aber dies waren wenige und wenn auch nur Folgen, die vom Inhalt her einfach schwächer waren. Selbst die random of the week Yokai fights sahen oft richtig gut aus. Das zusammen mit dem schon erwähnten Zeichenstil machte die Serie schon allein optisch fast immer zu einer guten Unterhaltung.

Gesellschaftskritik

Eine weitere Sache, die ich sehr an dem Anime mochte und weswegen selbst die Standard Episoden oft noch echt gut waren ist der stark gesellschaftskritische Unterton, den die Serie immer wieder anschlägt. Was ich bei der Serie auch echt beeindruckend finde, weil sie halt sicher für jüngere Zuschauer gedacht ist. Gerade da würde man halt erwarten am Ende wird immer alles gut und die Charaktere lernen aus ihren Fehlern, um bessere Menschen zu werden. Es gibt zwar Episoden, die genauso ablaufen, aber längst nicht alle. Ich mochte z.B. die eine Folge mit dem üblichen Plot, wo der Vater immer zu viel arbeitet und keine Zeit für seine Familie hat. Am Ende gibt er dann seinen Job auf und zieht mit ihnen aufs Land. Seine Familie findet das dann aber kacke und meint eigentlich mochten sie es vorher mehr, wo sie in einem großen Haus wohnen konnten, weil er so viel gearbeitet hat. Oder eine andere Folge wo Nanashi eine Handy App verbreitet, mit der man Leute verfluchen kann, damit ihnen schreckliche Sachen passieren. Am Ende beseitigen sie dann die App aber die Bevölkerung ist alles andere als glücklich darüber. Zum Schluss sieht man noch, wie total sauer eigentlich alle sind, weil sie weiter Leute verfluchen wollen, die sie hassen. Auch gut die Folge mit dem Yokai der Leichen isst und der dann von Mördern dazu benutzt wird ihre Opfer verschwinden zu lassen. Die Folge zeigte halt auch Leute wollen, dass dieser Yokai weitermacht, damit sie im wahrsten Sinne des Wortes die Leichen aus ihrem Keller loswerden.

Ich finde es halt toll, weil die Serie versucht nicht die Welt als gut oder schlecht hinzustellen. Sie zeigt einfach beides existiert und darum haben einige Folgen ein Happy End und andere eben nicht. Sie machen aber klar Menschen würden in jedem Fall die Kräfte von Yokais missbrauchen, wenn sie könnten. Es wird auch auf so viele andere Sachen eingegangen wie Mobbing, schlechte Behandlung am Arbeitsplatz, Soziale Netzwerke, das Erbe des 2. Weltkrieges, also echt alles was man sich nur vorstellen kann. Damit geht die Show halt über das Verbreiten von guten Werten und der Unterhaltung hinaus, was man von solch einer Serie erwarten würde. Trotzdem zeigt sie aber auch oft genug, was es bedeutet das richtige zu tun. In der einen Folge landet ja ein Typ in der Hölle, weil er sein Leben lang ein Arschloch war und ein anderer schafft es gerade so nochmal heraus, weil er noch die Möglichkeit dazu hatte sich zu bessern.

Fazit:
Ihr seht ich hatte einiges, was ich über die Serie sagen wollte und mir würde auch noch so viel mehr einfallen, aber ich will hierdraus keinen 8k Wörter Artikel machen. Ich habe auf jeden Fall genug Beispiele angebracht, dass jedem klar sein sollte, warum ich die Serie so mag und warum ich finde sie dürfte ruhig ein wenig mehr Aufmerksamkeit erhalten. Ich fand die Serie durchgehend gut und unterhaltsam. Es gab schwächere Folgen, aber auch verdammt gute. Leider hatte die Serie aber gleichzeitig eine zu lange und zu kurze Laufzeit. Eine zu lange, um an ihrem besten Punkt aufzuhören und eine zu kurze, um am Ende noch alle Dinge befriedigend abzuarbeiten. Aus diesem Grund kann ich die Serie leider auch nicht noch höher bewerten, auch wenn ich es beim Gedanken an seine besseren Stellen schon gerne würde. Gegege no Kitarou 2018 erhält von mir jedoch ohne jede Frage anständige 7/10 Punkte.

Ein Gedanke zu „Gegege no Kitarou (2018)

  1. Yoah gut, wird dann wohl ne Weile dauern bis ich mir den Artikel durchlesen kann.

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