Ousama Ranking


Bevor die Spring-Season 2023 startet muss ich unbedingt noch über zwei bestimmte Anime reden. Außerdem wollte und sollte ich sowieso auch mal wieder mehr über gute Serien schreiben. Aus diesem Grund möchte ich euch heute allen ein wenig Ousama Ranking näherbringen. Dafür werde ich den Artikel in zwei Teile aufteilen. Einen relativ spoilerfreien Teil zu Beginn und einen zweiten Teil, wo ich dann auch auf spätere Storyelemente eingehe. Ich sage vorher auch extra Bescheid, bevor ich zum Spoilerteil übergehe.

Ersteindrücke zur Serie
Als die ersten Bilder zu der Serie erschienen, war ist erst einmal wenig beeindruckt und plante nicht einmal sie anzufangen. Ich habe zwar nichts gegen Kinderanime, nur wirkte sie auf mich halt erstmal absolut random mit einem Märchenprinz-Toddler als Mainchar. Ich nahm einfach an das wird eine kindische Nacherzählung von Märchen oder sowas. Besonders da der Mainchar auf dem Bild in Unterhose rumrennt dachte ich das wird sowas aller des Königs neue Kleider. Diese Meinung änderte sich dann jedoch sehr stark, als der erste Trailer dropte und mir zeigte, die Serie wird etwas ganz Anderes. Jetzt wirkte es eher wie eine coole Fantasy Serie, die einfach einen kindlichen Zeichenstil hat. Wer mich kennt weiß ich liebe solche Arten von Serien und darum wurde die Serie dann doch ein must watch für mich. Deswegen kann ich nur jedem raten versucht nicht die Serie nur an Hand ihres Designs zu beurteilen.

Handlung
In der Serie geht es um den Prinzen Bojji, der von Geburt an Taubstumm ist und darüber hinaus noch einen sehr kleinen und schwachen Körper besitzt. Dafür wird er selbst von seinem eigenen Volk ausgelacht und obwohl er der Erstgeborene Prinz ist, traut ihm niemand zu die Rolle des Königs zu übernehmen. In Folge 1 trifft er auf das Schattenwesen Kage und wird von ihm ausgeraubt. Dies stört ihn jedoch nicht, da er als Prinz ja reich ist, also geht er jeden Tag erneut hin um sich von Kage seine Klamotten stehlen zu lassen. Das interessante ist halt Kage ist der einzige, der Bojji auch ohne das Anwenden von Zeichensprache verstehen kann und deswegen werden die beiden Freunde. Die Story besteht dann praktisch darin, wie die beiden später ausziehen um Abendteuer zu erleben und Bojji will trotz seines schwachen Körpers wahre Stärke erlangen, um ein guter König zu werden. In der Welt von Ousama Ranking ist es nämlich wichtig für einen König stark zu sein. Sie haben auch ein eigenes Ranking dafür, wie stark die Könige sind und sein Halbbruder ist halt viel stärker als er. Das ist einfach mal alles, was ich ohne Spoiler zur Handlung sagen möchte.

Die Handlung klingt jetzt erst einmal nicht nach viel und ich muss auch zugeben die Story war für mich der schwächste Aspekt der Serie. Alles ist relativ basic und am Ende ist es einfach die alte Geschichte von ein schwacher Charakter will stark werden, um am Ende das böse plattzumachen. Ich würde aber nicht sagen die Story ist schlecht. Dafür habe ich viel zu viele Serien mit wirklich richtig miesen Handlungen gesehen. Außerdem passiert in der Serie dann immer wieder richtig krasser stuff, den man so einfach nicht erwarten kann und das hebt es dann einfach schon stark von anderen Sachen ab. Leider war ich jedoch nicht immer ein Fan von allen Entscheidungen die die Serie trifft, worauf ich später auch noch näher eingehen werde. Trotzdem ist die Story absolut okay.

Charaktere
Die beiden Maincharaktere Bojji und Kage geben meiner Meinung nach ein wirklich ein klasse Duo ab. Ich finde wirklich bemerkenswert was für ein Risiko die Macher hiermit eingegangen sind, denn auch wenn Kage Bojji verstehen kann, heißt das nicht er könnte dann in bestimmten Situationen auf magische Art sprechen. Alles was wir von unserem Maincharakter die ganze Serie über hören können sind undefinierbare Laute. Sprich um zu wissen was er denkt oder fühlt, sind sie darauf angewiesen, komplett mit Mimik und Gestik zu arbeiten. Eine Sache, die nicht gerade leicht erscheint für ein Anime, weil sie dort dann wirklich alles extra animieren muss. Die Serie macht damit jedoch einen phantastischen Job und nach einer Zeit vergisst man manchmal schon, dass er eigentlich Taubstumm ist. Kage ist ebenso interessant in dieser Hinsicht, da er ein Schattenwesen ist und nicht wirklich über ein Gesicht verfügt.

Er ist praktisch nur zwei Augen und verfügt bei Bedarf auch über Arme und eine weitere Gliedmaße, die er wie einen Mund benutzt. In Sachen Kreativität dürfte es schwer sein, eine Serie zu finden, die mit diesen beiden Mainchars mithalten kann. Beide sind auch extrem likeable und besitzen eine tragische Vergangenheit. Besonders bei der von Kage kamen mir ernsthaft die Tränen, was mir eher selten bei Animes passiert. Es braucht also keiner glauben man könnte die beiden nicht erstnehmen oder die Serie allgemein. Der dritte Charakter, den ich noch erwähnen möchte, ist die Stiefmutter von Bojji.

Ich sagte ja am Anfang schon die Serie gibt einem ein wenig Märchenwelt Vibes und wenn man dann hört der Mainchar hat eine Stiefmutter, geht man natürlich sofort davon aus, sie müsse evil sein. Sie spielen auch wirklich wunderbar in dieses Klischee rein und stellen sie zu Beginn sehr unsympathisch dar und als ob sie sich nicht wirklich für das Wohlbefinden von Bojji interessiert. Am Anfang mochte ich sie also gar nicht, doch später wurde sie ernsthaft mein Lieblingscharakter der gesamten Serie. Das ist übrigens allgemein eine Sache, womit die Serie viel arbeitet und mehrere Charaktere stellen sich später noch anders heraus, als man am Anfang vermutet. Bei ihr haben sie es aber wirklich am besten gemacht und ich fand am Ende war sie eine der best Anime moms überhaupt, selbst, wenn das vielleicht nicht zu viel bedeutet, so selten wie wir sowas überhaupt mal zu Gesicht bekommen.
In Sachen Charaktere konnte die Show also echt Punkten bei mir und auch die Nebencharaktere waren meistens gut. Ich würde mir echt mehr Anime wünschen, wo sie sich mal ein wenig mehr von den typischen Maincharakteren entfernen, denn diese Serie zeigt wie viel eigentlich möglich ist.

Darstellung (Zeichenstil)
Meiner Ansicht nach ist die Serie unter diesem Gesichtspunkt am stärksten aber erst einmal der Reihe nach. Ich hatte schon erwähnt der Zeichenstil erinnert mehr an eine Serie für kleine Kinder. Die Designs wirken einfach und kindlich gehalten fast so als würde man ein Märchenbuch aufschlagen. Mir ist klar dieser Zeichenstil mag für einige gewöhnungsbedürftig sein, aber ihr wisst ja was ich immer predige, nach ein paar Folgen gewöhnt man sich sowieso an jeglichen Zeichenstil. Ich verstehe wie gesagt, wenn man eine Serie erstmal ignorieren möchte, die so aussieht, aber ich sage euch ja jetzt extra tut es nicht! Also jedenfalls nicht wegen den Charakterdesigns. Ich finde die Serie wird damit weder besser noch schlechter. Ich persönlich mag es aber das ist einfach eine Vorliebe für kreative Zeichenstile, die nicht einfach aussehen wie jeder andere Anime. Alleine damit finde ich ist die Serie in dem Departement über dem Durchschnitt.

Animationen
Hier legt die Serie dann aber richtig los. Vielleicht auch ein Vorteil der einfacheren Designs, wovon ich eigentlich immer ein Fan von. Ich will in einem Anime auch gerne ein paar Animationen sehen und nicht nur Standbilder mit talking heads. Die Actionszenen in Ousama Ranking sehen einfach grandios aus und ich finde an die Qualität kommen nicht viele Serien ran. Wie schon gesagt müssen sie für die Maincharaktere ja auch mehr tun, als die Münder bewegen, wenn sie kommunizieren wollen und einige Charaktere benutzen auch Zeichensprache. Ich habe natürlich keine Ahnung. ob sie das akkurat umgesetzt haben, aber ich vermute einfach mal sie haben. Da darf mich gerne jemand berichtigen, der die Serie gesehen hat, und was von Zeichensprache versteht. Ich fand jedenfalls die Serie hatte ganz klar überdurchschnittlich gute Animationen.

Soundtrack
Auch die Musik fand ich extrem gut in der Serie. Zusammen mit den Animationen waren Actionszenen ein Fest für Augen und Ohren. Ist das erste Opening noch etwas zurückhaltender, rockt das zweite einfach nur hart und ich liebe es. Ist schön mal nicht zur Fahrstuhlmusik in einem Fantasy Anime zu hören und ich denke der Soundtrack ist auf einem ähnlich hohen Level wie die Animationen.

Fazit

Ousama Ranking war für mich die positive Überraschung des letzten Jahres und ich bin froh, dass inzwischen mehr zu der Serie gefunden haben und sie nicht nur eine komplette Nischenserie ist. In der nächsten Season kriegen wir ja sogar eine weitere Staffel, weswegen ich jeden noch einmal daran erinnern wollte, dass die Serie existiert und es absolut wert ist gesehen zu werden. Weiter unten habe ich noch ein wenig was zu bemängeln, aber das ändert nichts daran, dass die Serie wirklich gut ist und vielleicht das beste Anime aus 2022. Also schaut es und danach könnt ihr vielleicht noch den Spoilerpart lesen und etwas dazu sagen. Von mir kriegt die Serie jedenfalls 8/10 Punkte.

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Spoilerpart
Wie schon angesprochen liegen meine einzig wirklichen Kritikpunkte an der Serie in ihrem Plot, mit dem ich nicht immer ganz einverstanden war. Über diese Sachen wollte ich weiter oben nicht sprechen, einfach, weil der Artikel sich auch als Empfehlung an Leute richten soll, ohne schon die ganze Story vorwegzunehmen. Mit dem Grundgerüst der Story habe ich wie schon erwähnt auch keine direkten Probleme. Es ist interessant gemacht, wie Bojji zwar körperlich schwach, dafür aber extrem schnell ist und nur gegen seinen Bruder verliert, weil es heißt er solle aufhören ihm ständig auszuweichen. Wegen dem Fluch, der ihm einen extrem schwachen Körper gibt, obwohl er der Sohn von Riesen ist, heißt es ja sogar es sei für ihn absolut unmöglich, überhaupt jemals stark zu werden. Ich fand das war ein sehr guter Konflikt für den Maincharakter und ich war sehr gespannt, wie die Serie dieses Dilemma lösen wird. Genau hier liegt dann auch mein Problem mit der Serie, denn sie zeigen uns nicht einmal, wie er diesen Konflikt auflöst! Er geht einfach zu diesem Typen und dann trainieren sie Offscreen. Danach heißt es dann einfach ja okay er kann jetzt die Schwachstellen von Leuten treffen, was ihn im Endeffekt einfach übertrieben stark macht. Es ist sicherlich nicht die schlechteste Lösung und sie macht nach Anime Logik irgendwie auch Sinn. Nur zum einen finde ich es sehr schade, dass man nicht mal sieht, wie er diese Power erlangt. Ich verstehe sie wollten ein Geheimnis daraus machen und das war auch ganz cool gemacht, nur sie hätten ja Rückblicke davon zeigen können. Auf mich wirkte es halt einfach der geht darein und kommt übermächtig wieder raus und wir sollen einfach nicht zu viele Fragen stellen, wie er das geschafft hat.

Ich meine das war praktisch ein Teil des Mainplots für ihn seine Schwäche zu überkommen und dann regelt er das einfach Offscreen? Ich war da wirklich ein wenig enttäuscht. Besonders, da ihr mir sagen könnt was ihr wollt, aber es war einfach ein Power up, der ihn stark macht. Nicht stark mit Einschränkungen, sondern einfach stark. Also jedenfalls bis auf die Einschränkung, dass er Ouken nicht besiegen konnte, weil der irgendwie sein natürlicher Konter war. Was ich dann an sich sogar schon wieder gut fand und auch der Grund dafür ist, warum ich nicht sagen würde die Serie sei schlecht mit ihrem Storytelling. Sie wollten halt irgendwie schon zeigen, dass seine neue Power nicht gegen jeden funktioniert. Daida schafft es dann ja ihn fertig zu machen, einfach, weil er über die körperliche stärke dazu verfügt. Also so nenne ich das einfach mal, was er da macht. Jedenfalls hätte Bojji ihn nicht in einen Felsen einsperren können. Nur das ist es dann halt auch wieder, Ouken war nicht wirklich der Final Boss für Bojji, sondern Daida oder sollte ich eher sagen sein Vater? Sie stellen den Kampf ja sogar extra so da, als würde er gegen ihn als Riesen kämpfen, was ich mega cool fand. Trotzdem endet der Kampf dann auch superschnell, da Bojji ihn einfach one shotten kann. Ich finde einfach allgemein sie lösen zum Schluss all ihre Probleme ein wenig zu schnell und zu einfach.

Hiling stellen sie auch viel zu op dar mit ihrer Heilung fand ich. Am Ende wirkte es echt so als würden Verletzungen gar keine echte Rolle mehr spielen, da sie sowieso alles sofort heilen kann. Ich glaube maximal der eine Typ hat ein Auge und ich glaube ein Bein verloren, was ich auch cool fand. Die Sache mit dem Teufel regeln sie dann am Ende ja auch noch relativ easy, wo ich dachte das könnte eher noch Material für die zweite Season werden. Selbst Ouken, der dann nochmal ankommt wird instant erledigt, so als sei er niemals ein Big Deal gewesen, obwohl davor noch alle Mainchars 3 Folgen lang gegen den gekämpft hatten und fast verloren haben. Das Ende wirkt einfach sehr gerushed, so als wollten sie jetzt einfach fertig werden mit der Staffel und etwas haben, das wie ein Ende wirkt, falls sie keine zweite Staffel mehr machen können. Wie ich Anime kenne, wird das vielleicht auch einfach der Grund gewesen sein. Nur leider schmälerte das halt das pacing.

Es kann aber auch einfach an mir liegen, weil meine Erwartungen an die Serie zu hoch waren. Die Serie trifft einfach genau meine Art von Styl und sie zeigten ja echt brutale Sachen aus der Vergangenheit wie mit dem Tod von Bojjis Mutter und dem Genozid an den Orcs (oder waren es Goblin?). Außerdem natürlich nicht zu vergessen die Sache wo alle anderen Mitglieder von Kages Familie gekillt wurden. Was übrigens auch ne Sache ist, die später nie wieder erwähnt oder weiter vertieft wird. Warum genau ist das damals überhaupt passiert? Wegen dieser Sachen dachte ich jedenfalls das Ende würde vielleicht etwas härter ausfallen und nicht nach dem Motto so alle unsere Probleme sind jetzt easy gelöst, weil die Serie zu Ende ist. Sind das vielleicht Dinge die noch in der Fortsetzung kommen? Wir werden sehen. Jedenfalls sind das hier Dinge, die ich auch mal niedergeschrieben haben wollte. Denn egal wie sehr ich die Serie mochte, will ich trotzdem über meine Kritikpunkte dazu reden. Alles andere wäre einfach unfair anderen Anime gegenüber, an die ich stärkere Kritik richte.

2 Gedanken zu „Ousama Ranking

  1. Oh wow. Wollte das wegen dem Zeichenstil auch nicht anfangen, aber jetzt ist mein Interesse geweckt.

  2. „Wollte das wegen dem Zeichenstil auch nicht anfangen, aber jetzt ist mein Interesse geweckt.“
    Dann habe ich ja genau das erreicht, was ich wollte.

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