Tsumiki no Ie

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Manchmal findet man gute Animes da, wo man sie erst nicht erwartet.

Was soll man von einem Anime halten, in dem kein einzigen Wort gesprochen wird, der nur 12 Minuten Laufzeit hat und dann auch noch solch einen recht eigenenwilligen und vereinfachten Zeichenstil besitzt? Auf den ersten Blick eigentlich nicht so wirklich viel. Überlegt man dann aber, dass dieser Anime immerhin 2009 den Oscar für den besten Kurzfilm gewann, wendet sich das Blatt schon ein wenig. Ich selbst habe ihn Gestern eigentlich nur mal wieder wegen Zaku geguckt. Weil ich mir auch dachte: Wow, ein Anime, was ich ohne Subs gucken kann, da fühle ich mich ja so richtig Elitär.

Im nachhinein kann ich nur sagen, dass es wirklich alles andere als eine schlechte Idee war, sich Gestern diese 12 Minuten zu nehmen, um mal wieder einen guten Anime zu sehen. Genau das ist Tsumiki no Ie nämlich, auch wenn es auf den ersten Blick vielleicht nicht so scheinen mag. Ich denke man könnte die Handlung in 1-2 Sätzen komplett zusammenfassen und doch ist der Anime komplexer, als er in den ersten Minuten erscheinen mag. An sich sehen wir hier kurz den Alltag eines alten Mannes, der eines Tages damit beginnt sein Haus höher zu bauen, da das Wasser weiter ansteigt. Dabei fällt ihm versehentlich seine Lieblingspfeife ins Wasser und er beschließt diese bei einem Tauchgang zu bergen. Hierbei durchlebt er nun noch einmal die wichtigsten Abschnitte seines Lebens.

Ich muss schon sagen, dieser Film konnte mich trotz, oder vielleicht sogar gerade wegen seiner einfachen Zeichnungen und seiner ruhigen Atmosphäre wirklich berühren. Irgendwie ist der ganze Film mit einer gewissen Traurigkeit unterlegt und dies spürt man wirklich. Besonders gegen Ende. Auch ohne Worte schafft der Autor es, den Zuschauer traurig zu stimmen und in gewisser Weise auch, dass man ein wenig Mitleid für diesem alten Mann empfindet. Eine Sache, die Animes eigentlich nur ziemlich selten so wirklich hinbekommen und alleine deswegen empfinde ich diesen hier schon als sehenswert.

Fazit: Tsumiki no Ie ist ein guter Anime, mit gerade mal 12 Minuten Laufzeit und man benötigt für ihn nicht einmal Untertitel. Deswegen kann er auch einfach nur eine Empfehlung wert sein, denn diese paar Minuten sollte doch jeder für einen guten Vertreter seines eigenen Hobbys besitzen. Und falls jetzt wer Probleme mit dem Zeichenstil haben sollte, kann ich nur mal wieder folgendes sagen:
– Man kann sich wirklich an jeden Stil gewöhnen
– Das hier kann man jedenfalls mal wieder als echte Kunst bezeichnen
– Kreative Zeichenstile sind sowieso fast immer gut

Also mault nicht, sondern schaut lieber diesen Anime.

Wertung: 74 %

11 Gedanken zu „Tsumiki no Ie

  1. Wie wär’s mit einem Film, in dem während 1,5 Stunden gerade mal 15-20 Sätze gesprochen werden? Dafür kann man sich dann richtig elitär fühlen, wenn man den gesehen hat.

    Wie wär’s mit einer Kurzfilmreihe vom gleichen Studio mit einem sehr ähnlichen Stil, der aber ein wenig ins Surreale geht?

    Wie wär’s mit einer sowieso schon surrealen Kurzgeschichte von Kafka in einer noch surrealeren Animeform?

    Wie wär’s mit einem sehr künstlerischen Kurzfilm (oder besser: einer Fantasiereise), der, wie ich finde, dem Maison en petits cubes in nichts nachsteht?
    —————–
    Hm, ich kann diesen Film höchstens als „nett“ bezeichnen. Ich kann verstehen, warum er den Preis gewonnen hat, ich sehe, was ihn gut macht und das hat mir letztlich auch gefallen, aber das hat nichts daran geändert, dass meine Aufmerksamkeit abgeschweift ist trotz der kurzen Laufzeit und trotz der Tatsache, dass ich mir diese 12 Minuten extra rausgenommen und mich auf den Film und nur auf den Film konzentriert habe.

    Ich kann aber die Zeichnungen nur loben, die sind im Gegensatz zu euren glitzernden Blobs mit Augenkrebs verursachenden Kontrastwerten richtige Kunst. Ich kann die Regie und die Storyboard-Zeichner nur loben, die es schaffen, in 12 Minuten mehr unterzubringen als es andere in einer Stunde nicht schaffen und es ist trotzdem nicht zu schnell erzählt. Ich kann die musikalische Untermalung loben, die im Gegensatz zu anderen nicht eure Aufmerksamkeit auf die Musik richten muss, damit ihr merkt, wie bedeutungsvoll der Moment gerade ist und sich dezent im Hintergrund hält.

    …Wenn mich der Film nur die ganze Zeit am Bildschirm halten würde.

  2. Zaku in den Tags einer Animempfehlung. Wer hätte das gedacht. Mal etwas vollkommen neues.
    Was den Kurzfiln angeht stimme ich Baphomet zu. Er passt in die Kategorie „Ganz nett, aber nichts wirklich besonderes“ Der Zeichenstil ist das beste und verleiht teilweise dem Anime Atmosphäre, aber das Konzept ist zu durchschaubar und nicht innovativ genug, um wirklich ein Meisterwerk zu sein. Solide ist Tsumiki no Ie jedoch, und die 12 Minuten sind nicht verschwendet. Oji-san no Lamp, dass ja recht änhliche Themen behandelt, ist meiner Meinung nach besser, auch wenn man sich wohl nicht ganz so elitär fühlen kann.

    Ach ja: Ich habe Genius Party auf DVD. darf ich mich jetzt elitär fühlen?
    Ich habe einen Anime von 1929 gesehen und für gut befunden. Darf ich mich jetzt elitär fühlen?
    Ich habe eine Werbung für Haarshampoo gesehen, die so einige aktuelle Anime in Qualität übertrifft. Darf ich mich jetzt elitär fühlen?
    Ich habe auch einen Anime ohne Subs und Gespräche gesehen. darf ich mich jetzt elitär fühlen?
    Ich habe eine Adaption von „Der Landarzt“ gesehen. Darf ich mich jetzt elitär fühlen?

  3. Ach ja: Ich habe Genius Party auf DVD. darf ich mich jetzt elitär fühlen?

    Erst wenn du auch Beyond auf DVD hast. ;-)

    Ich habe eine Adaption von “Der Landarzt” gesehen. Darf ich mich jetzt elitär fühlen?

    Ich tu’s jedenfalls.

    Ich habe einen Anime von 1929 gesehen und für gut befunden. Darf ich mich jetzt elitär fühlen?

    Das allein hätte sogar gereicht. o_O

  4. OMG… Entspannt euch mal wieder… >_<
    Studio 4°C macht auch eine Menge Schrott und Auftragsarbeiten, einiges davon mag wie auch „Tsumiki no Ie“ künstlerisch ein wenig wertvoller sein als der Standartmist den man sich tagtäglich reinzieht, hat aber in meinen Augen nichts mit elitär zu tun.
    „Der Landarzt“ ist völlig überbewertet und versucht nur auf Teufel komm raus „elitär“ zu sein, aber wahrscheinlich ist das ja auch beabsichtigt, damit die Zuseher sich dann so fühlen dürfen.
    Werbung als elitär? Gimme my a break…
    Vielleicht ist das dann ja was für euch beide, damit ihr euch noch ein bisschen elitärer fühlen könnt:
    http://www.animenewsnetwork.com/news/2011-04-15/studio-4c-animates-campus-crusade-for-christ-jesus-short

    http://www.youtube.com/watch?v=uOSYs_FPj70
    Ein Ausschnitt aus „Midori“ einer Mangaumsetzung von Suehiro Maruo von dem auch, überraschenderweise, ein Manga in Deutschland erschienen ist, „Der Lachende Vampir“.

  5. Aber wir sind doch die Ruhe selbst.

    Vielleicht ist das dann ja was für euch beide

    Jesus the animation? HELL yeah! ;)

  6. @ Baphomet
    „Wie wär’s mit einem Film, in dem während 1,5 Stunden gerade mal 15-20 Sätze gesprochen werden? Dafür kann man sich dann richtig elitär fühlen, wenn man den gesehen hat.“
    Holy shit.

    „aber das hat nichts daran geändert, dass meine Aufmerksamkeit abgeschweift ist trotz der kurzen Laufzeit und trotz der Tatsache, dass ich mir diese 12 Minuten extra rausgenommen und mich auf den Film und nur auf den Film konzentriert habe.“
    Das ist irgendwie schade. Ich selbst wurde die ganze Zeit über gut unterhalten. Am Ende fand ich es dann auch richtig schade, dass es schon vorbei war.

    „Ich kann aber die Zeichnungen nur loben, die sind im Gegensatz zu euren glitzernden Blobs mit Augenkrebs verursachenden Kontrastwerten richtige Kunst.“
    Wen meinst du mit „euren“? War das jetzt an mich, meine Leser, das Aniversium gerichtet? Oh und solche Serien sollte man wirklich nicht mehr als Kunst ansehen, auch wenn sie gut zum fappen sind.

    „Wenn mich der Film nur die ganze Zeit am Bildschirm halten würde.“
    Ja, da wird wohl wirklich der Unterschied sein. Ich konnte auch sehen, wie und warum der Film so gut sein soll und wurde dann auch noch gut unterhalten.

    @ nekomimiSenu
    „aber das Konzept ist zu durchschaubar und nicht innovativ genug, um wirklich ein Meisterwerk zu sein.“
    Sehe ich auch so, trotzdem liegt es für jedoch ganz klar über dem Durchschnitt.

    „Ach ja: Ich habe Genius Party auf DVD. darf ich mich jetzt elitär fühlen?“
    Ähm.

    „Ich habe einen Anime von 1929 gesehen und für gut befunden. Darf ich mich jetzt elitär fühlen?“
    Jetzt würde mich ja interessieren welchen. Ich hatte letzten mit Satiro aber auch mal so einen Uralt Schinken geschaut. Das war sogar noch ein Schwarz Weiß Stummfilm Anime.

    „Ich habe eine Werbung für Haarshampoo gesehen, die so einige aktuelle Anime in Qualität übertrifft. Darf ich mich jetzt elitär fühlen?“
    Bitte wo?

    @ Keiko-sama
    „OMG… Entspannt euch mal wieder“
    Maximal du wirkst gerade unentspannt.

    Oh man, eigentlich wollte ich nur den Anime hier empfehlen und keinen Krieg vom Zaun brechen, wer denn der elitärste hier ist. Wobei das sowieso sinnlos ist, solange Zaku nicht mit macht.

  7. „Bitte wo?“
    http://www.youtube.com/watch?v=LBQVHey_Ads
    Hier ist deine Werbung ;)! Willst du auch noch ein Johnny Walker Werbung?
    Brauchst du ein paar Musikvideos…
    Oder wird dir das dann zu elitär?

    „Holy shit.“
    Und Angel´s Egg ist wie bereits erwähnt wirklich ein wunderschönes Stück:
    http://www.youtube.com/watch?v=yU9j5IhLBYE

    „Jesus the animation? HELL yeah! ;)“
    Hey, ich habe noch mehr von so einem Scheiß ^^.

    „Maximal du wirkst gerade unentspannt.“
    Ja, denn ich fühle mich persönlich angegriffen!!! Ich bin nicht elitär und habe jetzt den Eindruck nicht dazu zugehören! Ich fühle mich maximal ausgegrenzt!

  8. Wen meinst du mit “euren”

    Jeden, der das liest.

    und keinen Krieg vom Zaun brechen

    Krieg

    lolwas

    Hey, ich habe noch mehr von so einem Scheiß ^^.

    Immer her damit.

  9. Ein sehr schöner Kurzfilm und immer wieder auf ARTE zu finden. Ich schau ihn meist dann immer wieder an, wobei ich ihn schon gefühlte 425 mal gesehen habe. Das ist mir der Kurzfilm wert.

  10. Tsumiki no Ie ist zweifelsfrei ein sehr schöner Anime, hatte damals sogar einen Oscar gewonnen.

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