Was macht ein Anime gut?

Was macht ein Anime gut

Wenn mir ein Leser schon solch eine gute Frage stellt, warum nicht direkt einen Artikel daraus machen? Ich wurde ja gefragt, was ein Anime für mich zu einem echten Meisterwerk macht. Damit ist so was aber zu einem Anime sage, muss es erst einmal überhaupt gut sein. Also rede ich heute darüber, was ein Anime gut macht. Eigentlich hatte ich ja noch einen Artikel geplant, der genau in die andere Richtung gehen sollte, aber vielleicht ist das hier dann doch die bessere Herangehensweise. Lasst mich nun also Dinge aufzählen, die ein Anime für mich gut machen können:

Animationen
Gleich noch mal für alle: Die Animationen haben rein gar nichts damit zu tun, wie der Anime aussieht. Animationen und Zeichenstil sind zwei verschiedene Paar Schuhe! Zeichenstil sind Dinge wie Hintergründe und Charakterdesign. Die Animationsqualität zeigt einem aber, wie gut sich die Dinge innerhalb der Serie bewegen. Es gibt Serien die gut aussehen, sich aber kaum bewegen und Serien die merkwürdig aussehen, dafür bewegt sich da dann aber auch alles toll. Kill la Kill wäre z.B. ein Beispiel für mangelhafte Animationen und Gurren Lagann ein Beispiel für gute Animationen. Ich bin mir sicher fast jeder hier mag Ghibli Filme oder? Und ich wette nicht zuletzt auch wegen den genialen Animationen dort. Damit konnte ich euch jetzt auch gleich zeigen, warum Animationen ein Anime gut machen können, denn ich bin wohl sicher nicht der einzige hier, der sich gerne von toll animiertem Zeug unterhalten lässt. Gute Animationen zeugen direkt vom Können der Macher und natürlich auch von dem Budget was dahinter steht. Von daher ist es für mich ganz klar ein objektiver Pluspunkt im Bereich Anime. Natürlich machen gute Animationen alleine noch kein gutes Anime, das zeigen uns nämlich die letzten Serien von Kyoto Animation. Trotzdem ist es Sub- und Objektiv ein Pluspunkt für ein Anime, wenn es gut animiert ist. Deswegen lehne ich mich wohl nicht weit aus dem Fenster wenn ich sage: Gute Animationen können ein Anime gut/besser machen. Und falls ihr euch jetzt fragt warum ich den Zeichenstil gar nicht weiter erwähne, einfach weiterlesen, denn dazu komme ich noch.

Charaktere
baccano
Ja denn was wäre ein Anime ohne Charaktere? Oder noch viel wichtiger, was wäre ein Anime ohne gut geschriebene Charaktere? Und damit bin ich dann auch schon gleich an dem Punkt wo ich hinmöchte, denn ein gutes Anime braucht zwingend Charaktere, die die Handlung „tragen“ können. Was bringt mir eine noch so gut durchdachte Story ohne einen interessanten Charakter? Warum sollte man etwas auf eine Handlung geben, in der einem der Maincharakter Scheiß egal ist? Das frage ich mich wirklich immer wieder, wenn in einer neuen Season gefühlte 20 Serien mit Mainchars erscheinen, die man alle direkt nach 2 Sekunden wieder vergessen hat. Wenn es nichts gibt was sie ausmacht, wie sollen sie dann die Handlung tragen können? Nein ein gutes Anime braucht auch Charaktere mit echter Persönlichkeit und dabei finde ich es nicht einmal SO wichtig, ob man diese Persönlichkeit dann unbedingt sympathisch findet oder nicht. Ein Mainchar soll nicht nur dazu da sein, den Zuschauern in den Arsch zu kriechen und vielleicht seine behinderten Wunschvorstellungen zu erfüllen. Solche Serien verkaufen sich dann zwar leider gut, sind aber objektiv gesehen nicht gut! Klischees auszunutzen, um die Massen zu begeistern zeugt maximal von guter Kenntnis über die Vorlieben der Fans. Also bitte, gebt mir nicht Waschlappenmainchar Nr. 2053 oder Tsundre-Loli-Imouto mit Tierohren Nr. 500401. Gebt mir lieber Charaktere mit eigenen Zielen, Träumen, einer echten Motivation! Denn dann kann ich vielleicht auch diese Motivation mit ihnen teilen! Gebt mir Charaktere mit mehr als 10 Standardsprüche und jedenfalls etwas tiefe! Denn dann kann ich sie vielleicht sogar ernst nehmen und damit auch den Rest der Serie. Ich verstehe ja, dass es verdammt schwer ist sich so etwas auszudenken. Das weiß ich sogar wirklich aus eigener Erfahrung. Trotzdem sollte ein gutes Anime schon so was haben!

Kreativität
So und jetzt kommt ein besonders wichtiger Punkt, wegen dem ich mir einige andere Unterpunkte einfach mal gespart habe. Letzten Endes wäre nämlich alles hierdrauf hinausgelaufen, auf die Kreativität! Direkt mal zwei Fragen an euch:

1.) Wann habt ihr das letzte Mal ein Anime mit kreativem Zeichenstil gesehen?
2.) Glaubt ihr jemand kann gut zeichnen, wenn er einfach Schablonen abmalt?

Denkt bitte kurz über diese beiden Fragen nach und ich wette ihr werdet erkennen, wo ich mit euch hin will und warum ich das Thema Zeichenstil weiter oben ignoriert habe. Ich selbst kann nicht zeichnen und es fällt mir schwer über Zeichnungen anderer zu urteilen, was ich aber erkennen kann ist Kreativität in Form eines eigenen Stils. Ich bin nicht hier um euch zu sagen jeder Anime sehr aussieht wie ein anderer wäre schlecht, doch ich möchte euch sagen, dass ein eigener Zeichenstil ein Anime besser machen kann. Schaut euch doch nur einmal eine Serie wie Kaiji an:

Kaiji 2
Der Zeichenstil ist Gewöhnungsbedürftig gebe ich zu, doch er ist was Eigenes für sich! Es ist ein Stil, mit dem man direkt diese Serie in Verbindung bringen kann. Viele andere Serien kann man doch oft schon nur noch an der Farbe der Schuluniformen unterscheiden…. Ich will keine Schablonen-Anime, ich will Anime mit echtem Zeichenstil! Doch hier hört es noch lange nicht auf, denn zu Kreativität gehören auch wieder die Charaktere, oder Sachen wie das Setting, Stilmittel oder Wendungen. Ich meine wer will in 20 verschiedenen Anime immer denselben „Twist“ sehen, denn ist es dann überhaupt noch einer? „Oh ich dachte der Mainchar stirbt jetzt, aber ist er dann doch nicht.“ Außerdem hasse ich es wenn Anime das gleiche Setting und dieselben Stilmittel immer und immer wieder verwenden. Manchmal könnte ich wirklich schon kotzen deswegen. Eine gute Serie sollte schon etwas mehr bieten als Klischees auszuschlachten oder Schablonen abzuzeichnen. Es braucht schon einen eigenen Grund, warum genau dieses Anime gut ist, wo es doch so viele andere nicht sind.

pacing
Dies war in meinem Artikel zu Kemonozume (schaut das, denn das ist ein guter Anime!) ja praktisch mein Lieblingsthema und das auch nicht ganz ohne Grund. Ich finde mit dem pacing (der Geschwindigkeit in der eine Serie voranschreitet) kann man viel richtig, aber auch verdammt viel falsch machen. Denkt nur mal an eine typische Shounen Serie wie One Piece oder Naruto. Gerade solche Serien haben oft ein erbärmlich schlechtes pacing und nicht selten hat sich die Handlung auch nach 20 Minuten kaum vom Fleck bewegt. Will man so was wirklich sehen? Will man einfach nur ewig darauf warten bis etwas passiert? Ich meine klar, wenn das Ganze mit echter Spannung verbunden wird, kann das schon mal was gutes sein, doch meistens besitzen solche Serien kaum Spannung, da sie eben immer nur bestimmte Klischees widerholen. Das Thema hatten wir ja schon weiter oben. Ein zu langsames pacing kann eine Serie also verdammt langweilig machen, doch ebenso kann auch ein zu schnelles pacing ein Anime völlig versauen. Gerade dann wenn eine Serie versucht die Handlung von 20 Manga Bänden in 12 Folgen zu bekommen. Ich meine das kann doch nichts werden oder? Deswegen halte ich das pacing für einen wichtigen Punkt bei der Unterscheidung zwischen guten und schlechten Anime. Ein Anime sollte weder zu schnell noch zu langsam sein und einem weder wichtige Dinge vorenthalten, noch unwichtige Dinge ewig strecken.

Innere Logik
Den Punkt habe ich schon öfters erwähnt und er gehört hier auch auf jeden Fall wieder einmal mit hin. Ein Anime muss sich nicht der äußeren (realen) Logik stellen. Ohne eine innere Logik ist eine Serie jedoch zum Scheitern verurteilt, denn dann ist es für Zuschauer unmöglich diese ernst zu nehmen. Wonach soll man sich denn noch richten, wenn eine Serie ständig ihre eigene Logik ändert oder sich ums Verrecken nicht daran halten will? Es ist kein toller Twist, wenn eine Serie ihre eigene Logik über den Haufen wirft. So was ist einfach nur Bullshit! Schaut euch Serien wie Erin, FMA oder Death Note an. Diese Serien behalten ihre innere Logik bei und sind deswegen ernst zu nehmen und gut. Serien die dies nicht tun sind jedoch fast immer schlecht, es sei denn man soll sie gar nicht ernst nehmen, was dann aber maximal bei Comedy Serien der Fall ist. Wenn Leute also nicht dazu in der Lage sind, sich eine innere Logik für ihre Serie zu überlegen oder sich daran zu halten, dann sollen sie eben gar nicht erst versuchen eine einzuführen! Dann soll sich die Serie eben an äußere Logik halten, doch das Schaffen diese Anime dann oft sogar noch schlechter.

„Big Scenes“
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Ein Begriff, den ich mir so zu sagen für mich selbst überlegt habe und ich auf meinem Blog noch nie erwähnt habe, doch jetzt wird es wohl mal Zeit ihn zu benutzen. Denn dann gehört er ab dann auch zur inneren Logik meines Blogs und ich darf ihn jederzeit verwenden (seht ihr, so macht man das!). Als „Big Scenes“ bezeichne ich Szenen/Situationen/Ereignisse in einem Anime, die ganz besonders extrem hervorstechen konnten. Diese Arten von Szenen, die so extrem genial waren, dass man sie einfach nicht mehr vergessen kann und man sich speziell daran immer wieder zurückerinnern wird, wenn man an die Serie denkt. Solche Szenen wirklich, wo einem beim Schauen der Atem stockte, einfach weil das was gerade passiert, zu awesome ist. Dies können extreme Twists sein wie z.B. ein sterbender Mainchar, oder eine andere völlig unerwartete Wendung. Vielleicht auch schon „nur“ eine Szene, die so perfekt inszeniert  wurde, dass man einfach nicht möchte, dass sie jemals endet und einem schon halb die Tränen dabei kommen. Solche extremen Szenen meine ich damit und ich finde ein gutes Anime sollte solche unbedingt besitzen! Denn wirklich alle meine Lieblingsserien besitzen diese Szene und die in meinen Top 10 sogar besonders viele. Ja ich würde sogar meinen kein Anime kann von mir eine 7er Wertung erhalten, ohne mindestens eine Big Scene zu besitzen. Denn solche Szenen sind es auch, die ein Anime besonders machen!

Unterhaltungswert
Den Punkt kennt ihr sicher alle von meinen Anime Bewertungen und ja, auch dieser Punkt ist verdammt wichtig auf der Suche nach einem guten Anime. Was bringt einem eine super animierte, kreative Serie voller toller Main Charaktere, wenn man selbst sie dann doch nur langweilig findet und nach Folge 2 dropt? Kann man so ein Anime überhaupt gut finden? Nein ich denke das könnte niemand. Man darf nämlich nie vergessen, dass Anime einen in 1. Linie unterhalten sollen und wenn sie das nicht schaffen, haben sie bei euch versagt. Mir ist klar, dass dieser Punkt hier komplett subjektiv ist, doch wo ist das Problem? Bei allen objektiven Argumenten darf der eigene Geschmack nicht völlig verloren gehen. Man darf halt nur nicht an die Sache rangehen mit: Was ich mochte war automatisch gut und was ich nicht mochte schlecht. Trotzdem muss ein Anime was man selbst gut findet, einen auch gut unterhalten haben. Das will keiner bestreiten oder?

Fazit
So nach all diesen Punkten nun also wieder zur Frage: Was macht ein Anime gut? Sicher habt ihr ja schon gemerkt, dass ich fast bei jedem Unterpunkt geschrieben habe, dass dies alleine ein Anime noch nicht gut macht, also kann die Antwort nur lauten: Ein Anime ist gut, wenn besonders viele objektive und subjektive Pro-Argumente zutreffend sind. In meinem Fall wären das hier dann:

objektiv
– Animationen
– Charaktere
– Kreativität
– pacing
– innere Logik

subjektiv
– Charaktere
– Kreativität
– Big Scenes
– Unterhaltungswert

Alles soweit verstanden? Na ich hoffe doch. Dann kann ich jetzt am Ende auch noch die Frage beantworten: Ab wann ist ein Anime für mich ein Meisterwerk? Wobei ich wette ihr wisst es jetzt sogar schon selber. Denn desto mehr Pro-Argumente, desto besser. Ab einer Bewertung von 8 + rede ich dann meist schon von einem Meisterwerk.

33 Gedanken zu „Was macht ein Anime gut?

  1. Bei manchen der Punkte hätte ich mir ein bisschen mehr Tiefe gewünscht. Ich nehme mal Animationen als Beispiel: Gute Animationen machen einen Anime besser, aber wann sind Animationen denn überhaupt gut? Kommt es allein auf die Anzahl Bilder pro Sekunde an oder steckt dahinter mehr? Man merkt schon irgendwie beim Gucken, ob sich gerade viel bewegt oder nicht, aber es wäre natürlich toll, das irgendwie richtig objektiv „messen“ zu können.
    Nicht zuletzt kommt es auch darauf an, wofür die Animationen eingesetzt werden. Es macht trotzdem weniger Eindruck, wenn das Haar von einem redenden Typen richtig fabulös und aufwändig im Wind weht (und eben nicht nur ne sich wiederholende Schleife aus drei Bildern ist) als wenn Lloyd mit seinen zwei Schwerten links und rechts Desians fertig macht, während die „Kamera“ sich in alle möglichen Richtungen dreht und die Gegner richtig aus dem Hintergrund herausgesprungen kommen (ich nehme stark an, dass Tiefenanimation aufwändiger als Animation einer Ebene ist, da der Bildschirm nunmal 2D ist und man Tiefe extra emulieren muss). Auch wenn wir jetzt mal annehmen, hinter beiden Szenen steckt gleich viel Aufwand (zeitlicher wie finanzieller), dann werde ich trotzdem eher bei der Letzteren von den guten Animationen schwärmen.

    Zur Kreativität kann ich nur an meinen Artikel „Anders ist nicht gleich gut“ erinnern. Nicht zuletzt kann ich nicht zustimmen, Kreativität zu den objektiven Kriterien zu zählen, denn das was du als kreativ und neu wahrnimmst, können andere schon zehnmal gesehen haben.
    Ich frage mich, was du genau mit Schablonen-Zeichenstile meinst. Ehrlich gesagt kaufe ich es niemanden ab, der behauptet, er wisse was tatsächlich in den Animationsstudios vorgeht und wie viel Arbeit die genau worin stecken, schließlich war keiner von uns dort oder ist fähig selbst einen Anime zu machen. Deshalb finde ich es auch grundsätzlich falsch, Annahmen darüber in die eigene Bewertung aufzunehmen.
    Aber gut, es sollte um Kreativität gehen. Du willst sagen, der Zeichenstil von Kaiji sei kreativ, aber waren die Zeichner bei Kaiji wirklich kreativ? Bedenke mal, dass Kaiji 2007 angelaufen ist, davor gab es aber Akagi und das lief 2005. Jetzt sieh dir den Mainchar von Akagi an und behaupte, der sähe nicht wie Kaiji mit anderer Haarfarbe aus. Will heißen, die haben sich bei Kaiji nicht hingesetzt und einen super-kreativen Zeichenstil extra dafür entwickelt, sondern den einfach megakreativ von einem älteren Anime abgeklaut. Selbes Studio übrigens, die hatten bestimmt noch die Schablonen von damals rumliegen.

    Ich tue mich ehrlich gesagt schwer, aus diesen zwei Fragen deinen Standpunkt ableiten zu können und vielleicht siehst du auch wieso. Mir fehlt der Zusammenhang zwischen dem, was du Kreativität nennst und dem Zeichenaufwand oder -talent. Ich für meinen Teil kann ein Kaiji-Gesicht wesentlich schneller abzeichnen als, sagen wir mal das von Ookami Ryouko. Und ich finde beide Stile haben ihren eigenen Charme, leider kann man sich den von Kaiji einfach in den meisten Anime nicht vorstellen.
    Hinzu kommt ja, dass sehr viele Anime Manga-(etc.)Adaptionen sind da ist es fast schon kreativer, wenn KyoAni den Manga-Zeichenstil einfach ignoriert und ihren eigenen aufdrückt – wenn es denn nicht immer wieder derselbe wäre.

    Pacing ist für mich ein interessanter Punkt, da ich beim Schreiben absolut gar nicht auf sowas wie Pacing achte. Ist aber auch glaube ich eher ein Problem, dass nur unter Zeitdruck entsteht. Bei mir folgt einfach die Szene, die da meiner Meinung nach als nächstes kommen muss und ich hab ja alle Zeit der Welt, um wichtige Szenen so cool zu machen wie es in meiner Macht steht. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie das sein muss, wenn man unter Zeitdruck kreativ sein muss, aber wenn die Arbeit bis dahin fertig sein muss, dann liefert man sie eben so ab, wie sie gerade ist, auch wenn man selbst der Meinung ist, dass es noch besser gehen könnte.
    Bezüglich der Langzeitprojekte, die du als Negativbeispiel angibst, kann ich aber noch was sagen. Ich lese zum Beispiel Tower of God, das inzwischen auch schon über 200 Kapitel hat und jede Woche kommt ein neues. Und ich lese es immer noch weiter, obwohl ich den aktuellen Arc ziemlich lahm finde. Warum? Einfach weil ich hoffe, dass später noch mal so richtig geil werden könnte wie am Anfang und weil ich denke, dass die paar Kapitel jetzt auch nichts mehr ausmachen. Ich stehe dazu einfach ganz anders als zu einer 12-Folgen-Serie.

    Den Big Scenes-Punkt finde ich aber interessant, weil man den mal nicht in einer Anfänger-Fibel für Standard-Bewertungskriterien finden könnte. Ich gehe voll mit und würde mir ehrlich gesagt schon seit Ewigkeiten mal wieder einen Anime wünschen, der einen so richtig mitreißt. Gerade bei Strike the Blood dachte ich mir immer wieder, wie viel geiler diese Show sein sollte.
    Aber auch hier kann man wieder fragen: Wann ist denn eine Szene eine „Big Scene“? Was macht sie aus? (Wie auch bei den Charakteren. Oder Kreativität. Oder dem Unterhaltungswert.) Klar sagt mir das mein Gefühl irgendwie, aber das ist doch sehr vage. Es muss doch schließlich einen Grund dafür geben, auf irgendwelchen Kriterien muss das doch begründet sein. Alleine darüber könnte man schon einen eigenen Artikel machen, auch wenn ich mich da schwer tun würde.

    „Denn desto mehr Pro-Argumente, desto besser. Ab einer Bewertung von 8 + rede ich dann meist schon von einem Meisterwerk.“
    Lustig, wie du damit quasi schon meinst, dass ein Anime ohne Big Scene gar kein Meisterwerk sein kann. was auch durchaus Sinn macht. Ich glaube aber eher, die „Big Scene“ ist mehr ein Resultat aus mehreren anderen Punkten, in der der Anime ziemlich gut war. Oder hast du schon mal einen Anime gesehen, den du 9 Folgen lang langweilig fandest und dann auf einmal kommt so eine megakrasse Szene?

  2. @ StarlinM00N:

    „Will heißen, die haben sich bei Kaiji nicht hingesetzt und einen super-kreativen Zeichenstil extra dafür entwickelt, sondern den einfach megakreativ von einem älteren Anime abgeklaut.“

    So ein Unsinn.

    Sowohl „Akagi“ als auch „Kaiji“ stammen ursprünglich aus der Feder des Mangaka Nobuyuki Fukumoto und wurden nach ihrem Erfolg als (gleichnamige) Anime adaptiert. Der Stil ist also nicht von einer anderen Serie „geklaut“, sondern vom Autor der beiden Manga übernommen. *grummel*

    #Rage

  3. @ StarlinM00N
    „Bei manchen der Punkte hätte ich mir ein bisschen mehr Tiefe gewünscht.“
    Ich habe versucht den Artikel noch relativ kurz zu halten, denn wirklich alles aufzuzählen, wäre sogar für meine Verhältnisse noch zu lang geworden. Ich wollte ja an sich auch nur zeigen welche Dinge ein Anime für mich gut machen.

    „Gute Animationen machen einen Anime besser, aber wann sind Animationen denn überhaupt gut?“
    Wenn sich alles sauber und gut bewegt.

    „Kommt es allein auf die Anzahl Bilder pro Sekunde an oder steckt dahinter mehr?“
    Ich sagte ja gute Animationen können ein Anime besser machen, also müssen diese natürlich auch passend verwendet werden. Deswegen liebe ich Anime die ihr Budget für Animationen an den richtigen Stellen einsetzen, damit genau diese Szenen dann besonders gut werden.

    „Nicht zuletzt kann ich nicht zustimmen, Kreativität zu den objektiven Kriterien zu zählen, denn das was du als kreativ und neu wahrnimmst, können andere schon zehnmal gesehen haben.“
    Das stimmt natürlich. Man braucht einiges an Erfahrung um zu erkennen was kreativ ist und was nicht. Doch wer genug Erfahrung hat kann dies tun. Deswegen lache ich mich ja auch immer wieder bei Statements aller: „Lucky Star hat damals den moe Hype ausgelöst“ herrlich kaputt. Kreativ ist außerdem nicht nur das, was es noch niemals zuvor gab, sondern schon alleine das, was es noch nicht zu oft gab. Was würdest du z.B. für kreativer halten, ein Random Happy End oder ein Ende wo die Mainchars verlieren? Beides gab es sicher schon mehr als nur einmal, aber was würdest du kreativer finden?

    „Ich frage mich, was du genau mit Schablonen-Zeichenstile meinst.“
    Darüber alleine könnte ich jetzt schon wieder einen sehr witzigen Artikel machen.

    „Du willst sagen, der Zeichenstil von Kaiji sei kreativ, aber waren die Zeichner bei Kaiji wirklich kreativ?“
    Ähm, ja.

    „Bedenke mal, dass Kaiji 2007 angelaufen ist, davor gab es aber Akagi und das lief 2005.“
    Ist beides vom gleichen Mangaka und es gibt auch noch mehr Mangas von ihm die genauso aussehen. Und nur seine Mangas sehen so aus = eigener Stil.

    „Und ich lese es immer noch weiter, obwohl ich den aktuellen Arc ziemlich lahm finde. Warum? Einfach weil ich hoffe, dass später noch mal so richtig geil werden könnte wie am Anfang und weil ich denke, dass die paar Kapitel jetzt auch nichts mehr ausmachen.“
    Du zeigst sogar gerade das perfekte Beispiel dafür, warum Leute Anime schauen, selbst wenn sie gar nicht mehr gut sind oder niemals gut waren. Willst du etwa behaupten, du findest es gut, dass die Handlung langsam vorran kommt und du auf die guten Sachen warten musst? Willst du etwa wirklich behaupten, das wäre was positives? Würdest du nicht viel lieber sofort die neuen, spannenden und coolen Sachen sehen? Ich wette du würdest. Du schaust diese schlechteren Sachen aber trotzdem, weil du wissen willst was danach passierst. Du schaust es aber eher für das was vielleicht noch kommt und nicht für das was gerade läuft. Geht mir nämlich bei einigen Serien genauso, doch ich finde das alles andere als ideal.

    „Ich gehe voll mit und würde mir ehrlich gesagt schon seit Ewigkeiten mal wieder einen Anime wünschen, der einen so richtig mitreißt.“
    Schade für dich, dass du nicht Hunter x Hunter schaust. ^^

    „Gerade bei Strike the Blood dachte ich mir immer wieder, wie viel geiler diese Show sein sollte.“
    Hey die war doch sogar „geil“. Also jedenfalls das was ich an Bildern davon sehen konnte. So guten Fanservice hatten wir schon lange nicht mehr.

    „Aber auch hier kann man wieder fragen: Wann ist denn eine Szene eine “Big Scene”? Was macht sie aus? “
    Das ist für mich persönlich fast unmöglich zu beantworten. Deswegen trage ich das auch als subjektiv ein. Ich wollte ja sogar schon ewig mal einen Artikel zu meinen Top Big Scenes machen, nur leider würde das aus Spoiler Gründen niemals klappen….

    „Klar sagt mir das mein Gefühl irgendwie, aber das ist doch sehr vage.“
    Das hier ist ja auch auf kein Anime ausgerichtet. Man müsste das immer je nach Fall entscheiden.

    „Lustig, wie du damit quasi schon meinst, dass ein Anime ohne Big Scene gar kein Meisterwerk sein kann.“
    Ähm, ja.

    „Oder hast du schon mal einen Anime gesehen, den du 9 Folgen lang langweilig fandest und dann auf einmal kommt so eine megakrasse Szene?“
    Kennst du Kemono no Souja Erin? Die Serie war zu Beginn schon etwas lahm. Sie war zwar kreativ und nett anzusehen, aber doch ziemlich lahm. Ich wollte sie sogar mehrmals droppen. Bis dann eine der besten Szenen aller Zeiten kam, an die ich mich für den Rest meines Lebens erinnern werde und die Serie später dann auch zu einer der besten Anime aller Zeiten wurde. Alleine wenn ich jetzt daran denke, bekomme ich Gänsehaut.

    @ Jonesy
    „Sowohl “Akagi” als auch “Kaiji” stammen ursprünglich aus der Feder des Mangaka Nobuyuki Fukumoto und wurden nach ihrem Erfolg als (gleichnamige) Anime adaptiert. Der Stil ist also nicht von einer anderen Serie “geklaut”, sondern vom Autor der beiden Manga übernommen. *grummel*“
    Ah da war sogar jemand schneller als ich.

    „#Rage“
    Ja als ich das weiter oben gelesen habe ging es mir auch kurz so.

  4. @Jonesy
    Da bin ich wohl selbst mal zum Opfer von provokanter Schreibweise geworden.

    Also gut, es gab einen Manga, die Richtigstellung war natürlich notwendig, ich habe den Manga vergessen, den gab es ja auch noch.
    Und nun?
    Ich habe behauptet, im Zeichenstil von Kaiji läge keine Kreativität, schließlich hat man den nur von woandersher (hier meinte ich jetzt Akagi anführen zu müssen, aber wir haben ja einen Manga!) „geklaut“ (jetzt mal ehrlich, der Unterschied zu übernehmen ist nun wirklich marginal) sei. Soll heißen, der Stil kommt ja nicht mal aus der Feder des Studios, wir haben ihn dem Manga-Autor zu verdanken. Das Studio hat also letztlich nichts anderes gemacht, als dasselbe, wie bei tausenden anderen Anime auch, sie haben den Stil einfach so wie er war vom Manga übernommen. Was heißt das denn nun, außer dass ich nach dieser Richtigstellung jetzt sogar noch mehr Recht habe?

    @Shino
    „Ich habe versucht den Artikel noch relativ kurz zu halten, denn wirklich alles aufzuzählen, wäre sogar für meine Verhältnisse noch zu lang geworden. Ich wollte ja an sich auch nur zeigen welche Dinge ein Anime für mich gut machen.“
    Das verstehe ich und merke ich auch immer wieder bei meinen eigenen Artikeln. Bei mir fragen die Leser aber leider einfach nicht nach :/

    „Wenn sich alles sauber und gut bewegt.“
    Und so viel zu meinem Versuch, noch ein wenig Informationen aus dir herauszukitzeln v_v

    „Das stimmt natürlich. Man braucht einiges an Erfahrung um zu erkennen was kreativ ist und was nicht. Doch wer genug Erfahrung hat kann dies tun.“
    Na gut, ich spiele mal mit. Dann wirst du mir doch sicherlich mit deiner Erfahrung zu jeden Anime, den ich gleich nenne, mindestens fünf, ach was zehn Anime nennen können, die wirklich exakt den gleichen Zeichenstil verwenden.
    – Toradora
    – Zero no Tsukaima
    – Ano Hana
    – Hanasaku Iroha
    – The Idolm@ster
    Also ich würde keinen dieser Zeichenstile als sonderlich kreativ oder einzigartig betrachten, also müsste es doch wirklich massiv Beispiele geben, oder?

    „Was würdest du z.B. für kreativer halten, ein Random Happy End oder ein Ende wo die Mainchars verlieren?“
    Ich würde das zweite Ende für anders oder besonders halten, aber Kreativität sehe ich nur dann, wenn etwas kreiert wurde und das wäre zum Beispiel der Fall, wenn man von seiner Vorlage weggeht und sich ein eigenes Ende ausdenkt.

    „Darüber alleine könnte ich jetzt schon wieder einen sehr witzigen Artikel machen.“
    Warum auch nicht, ich finde, es klingt interessant und ich werde bestimmt etwas daran zu bemängeln haben.

    „Ist beides vom gleichen Mangaka und es gibt auch noch mehr Mangas von ihm die genauso aussehen. Und nur seine Mangas sehen so aus = eigener Stil.“
    1. Und was ist aus dem guten alten ein Anime muss für sich alleine stehen können geworden? Der Mangaka hat seinen eigenen Stil, ohja. Aber warum sollten wir das jetzt dem Anime zugute halten, wenn der doch nichts anderes geleistet hat, als ihn 1:1 zu übernehmen? Wäre es nicht viel kreativer, hätten sie den Zeichenstil verworfen und stattdessen ihren eigenen entwickelt? So wie sie es bei Aku no Hana zum Beispiel gemacht haben? Oder bei Red Data Girl, wo der Roman ja vom Cover abgesehen erst gar keine Zeichnungen hatte?
    2. Inwiefern hebt ihn das jetzt von anderen Zeichnern ab? Dank eurer Richtigstellung weiß ich jetzt von mehr als 20 Werken (mit vielen Fortsetzungen, das gebe ich zu) mit wirklich exakt dem gleichen Zeichenstil, mach das erst mal bei meinen fünf Exemplaren oben. Glaubst du, du würdest es immer noch für kreativ halten, wenn du nach all seinen anderen Mangas nun den zwanzigsten zur Hand nimmst?

    „Geht mir nämlich bei einigen Serien genauso, doch ich finde das alles andere als ideal.“
    Ich genauso wenig. Wer hätte nicht eine absolut geniale Serie, die auch nach 200 Episoden/Kapiteln noch genauso genial bleibt?

    „Kennst du Kemono no Souja Erin?“
    Die Serie klingt zumindest immer mehr danach, als sollte ich sie mal schauen.

  5. @StarlinM00N:

    „Das Studio hat also letztlich nichts anderes gemacht, als dasselbe, wie bei tausenden anderen Anime auch, sie haben den Stil einfach so wie er war vom Manga übernommen. Was heißt das denn nun, außer dass ich nach dieser Richtigstellung jetzt sogar noch mehr Recht habe?“

    Der Stil von „Kaiji“ allein ist selbstverständlich nicht der Verdienst des Animationsstudios, aber das hat ja auch niemand behauptet.
    Desweiteren macht es bei einer Serie wie „Kaiji“ keinen Sinn, zwanghaft kreativ sein zu wollen, indem man den Stil ändert. Der Stil passt perfekt zum Inhalt. Es zu visualisieren bedarf allerdings an Kreativität. Es ist eine Kunst für sich, eine Manga-Vorlage in Bewegung zu setzen. Stell dir zum Beispiel mal ein „Attack on Titan“ mit dem exakten Stil des Mangas vor. Das Resultat wäre grausam.
    Ein Studio hat bei Adaptionen von Anime eine Menge an Entscheidungen zu treffen, damit das Resultat nach etwas aussieht. Und ich finde es auch mutig, einen Stil wie den von Nobuyuki Fukumoto möglichst originalgetreu umzusetzen.

    Ich will mich nicht zu sehr an diesen Kleinigkeiten aufhängen. Es geht nicht darum, wer hier richtig liegt. In erster Linie wollte Shino doch lediglich eine Lanze für Anime brechen, die einen eher „ungewöhnlichen“ Stil haben. „Kaiji“ ist durch seinen Mut zur Hässlichkeit ein gut gewähltes Beispiel.

    Ich gebe dir in soweit recht, dass es „den“ Anime-Stil nicht gibt. Dennoch gibt es gewisse Richtlinien, an die sich die meisten Serien halten, wodurch sie sich auf den ersten Blick optisch ähneln.
    Zugegeben, ich feier viele Anime, die mit dem Klischee brechen. Vielleicht bin ich etwas parteiisch in dieser Hinsicht. Aber ich würde NIE auf den von Shino kritisierten „Schablonen“-Stil verzichten wollen. Nur weil sie die typischen Merkmale aufweisen, macht sie das nicht weniger sehenswert, im Gegenteil. Und was heute noch 08/15 ist, kann in zehn Jahren die Ausnahme sein. Guck dir mal die Stilrichtung der 80er, 90er oder 2000er an – es gibt einfach Elemente, die sich in den jeweiligen Dekaden besonders durchgesetzt haben.
    Was ich damit sagen will ist, dass der Stil alleine, insofern konsequent und ästhetisch umgesetzt, nichts über die Qualität eines Anime aussagt. Dennoch kann ein abgefahrener Stil eher dazu verleiten, einen Anime zu schauen. Er lässt das Werk aus der Masse hervorheben.
    Selbst total banaler Bullshit wie etwa „Panty and Stocking with Garterbelt“ hat durch seinen ungewöhnlichen Cartoon-Look einen großen Wiedererkennungswert.

    „So wie sie es bei Aku no Hana zum Beispiel gemacht haben?“

    „Aku no Hana“ hat allerdings auch ziemlich viel Hass geerntet. War sehr gewagt vom Studio. Ich fand es gut, kannte aber den Manga bis dato auch nicht. Die Enttäuschung einiger Manga-Fans kann ich trotzdem nachvollziehen.

    „Glaubst du, du würdest es immer noch für kreativ halten, wenn du nach all seinen anderen Mangas nun den zwanzigsten zur Hand nimmst?“

    Und noch kurz zu Fukumotos Werken. Ja, ich finde sie kreativ. „Saikyou Densetsu Kurosawa“ ist ein gutes Beispiel für die Varianz innerhalb seiner Werke. Der Stil ist konstant geblieben, die Werke stehen für sich.
    Großartige Mangaka wie Arakawa (Fullmetal Alchemist, Silver Spoon) oder das Duo ?ba & Obata (Death Note, Bakuman) bleiben ebenfalls ihrem Stil treu, ohne dass ihre Werke an Kreativität oder Eigenständigkeit verlieren würden.

    „Wer hätte nicht eine absolut geniale Serie, die auch nach 200 Episoden/Kapiteln noch genauso genial bleibt?“

    „Hunter x Hunter“ vielleicht? Zumindest wäre das mein Vorschlag, wenn du auf Shonen stehst. Andererseits fällt mir auch kein anderes Genre mit so enormer Episoden-Anzahl ein. Selbst lang laufende US-Serien wie LOST haben nur knapp über hundert Folgen. Ehrlich gesagt kann ich damit auch gut leben. Ich sehe den Reiz an einer ewig dauernden Serie nicht.

    Bai.

  6. @Jonesy
    „Der Stil von “Kaiji” allein ist selbstverständlich nicht der Verdienst des Animationsstudios, aber das hat ja auch niemand behauptet.“
    Zugegeben, das hat wirklich niemand explizit behauptet. Bei dem „kreativ“ aus meinem Wortschatz sah ich das als mit-gesagt und Shino hat es auch nach meinem ersten Kommentar nicht geleugnet, also kann er es so oder so gemeint haben. Mal sehen, was er selbst dazu sagt.

    „Es zu visualisieren bedarf allerdings an Kreativität.“
    Das wiederum habe auch ich nicht geleugnet. Ich finde, daran misst man auch am ehesten die Kreativität eines Anime und nicht an dessen Stil.
    Den Stil von Kaiji hätte ich auch so beibehalten, wie er ist, wenn ich auch eine Änderung für kreativer halte, denn…

    „Was ich damit sagen will ist, dass der Stil alleine, insofern konsequent und ästhetisch umgesetzt, nichts über die Qualität eines Anime aussagt.“
    …es ist genau wie du sagst, die kreativere Entscheidung muss mitnichten auch die bessere sein. Mehr noch, die kreativere (lies: die Entscheidung, die etwas Neues erschafft) muss sich erst bewähren, sie muss etwas Besseres erzeugen als das Alte, als das was sich bereits bewährt hat und deshalb immer wieder kommt, weil es funktioniert und gut ist.
    Im Stile von Fukumoto kann ich auch sowas sehen, denn wie du sagst passt der Stil sehr gut zu seinen erzählten Inhalten und stellt demnach ein passendes Medium dar.
    Gleichwohl gibt es aber auch einfach schlecht gezeichneten Bullshit (im Bereich der Doujinshis wohl eher, als Anime sieht man sowas in der Tat eher selten; die Anime-Schauer wissen gar nicht, wie sie zumindest in dieser Hinsicht geradezu verwöhnt werden, wo sie doch den Großteil der Anime immer als schlecht verteufeln). Sieht auch ungewöhnlich, besonders aus, bleibt aber trotzdem schlecht gezeichneter Bullshit.

    Das ist ein wenig wie dein Bewertungskriterium „Animationen“, Shino. Gute, hübsche Zeichnungen sind einfach objektiv besser als hässliche Kritzeleien, sofern die Hässlichkeit nicht ihre eigenen Vorteile hat (wie bei Kaiji).

    Also ich weiß nicht, für mich jedenfalls scheidet nach all dem Kreativität als Bewertungskriterium aus (als objektives vor allem!). Natürlich habe ich aber nichts dagegen, auf spezielle Besonderheiten separat aufmerksam zu machen, gibt schließlich einige, die auf solche Dinge Wert legen.

    „“Aku no Hana” hat allerdings auch ziemlich viel Hass geerntet. War sehr gewagt vom Studio. Ich fand es gut, kannte aber den Manga bis dato auch nicht. Die Enttäuschung einiger Manga-Fans kann ich trotzdem nachvollziehen.“
    Genau so erging es mir ja auch. gerade dafür halte ich es auch für ein weitaus besseres Beispiel. Ich kann leider nicht leugnen, dass ich den Zeichenstil des Mangas als eindeutig hübscher finde, muss aber gleichzeitig sagen, dass bei dem, was das Werk erreichen will, der Hässliche eindeutig der passendere ist, ja es ist sogar regelrecht im Weg, einen „hübschen“ Stil zu haben, denn dadurch wären die Szenen viel weniger creepy, sondern eher cute. Das wäre bei mir eine versucht objektive Entscheidung gegen meiner subjektiven Empfindung.
    Hängt aber dann eben von den eigenen Präferenzen ab, wer cute haben will und wem die Wirkung egal ist, für den ist der Manga dann die eindeutig klügere Entscheidung.

    „Und noch kurz zu Fukumotos Werken. Ja, ich finde sie kreativ.“
    Ah, ein kleines, unbedeutendes Missverständnis: Mir ging es auch da noch allein um den Stil und nicht den Inhalt seiner Werke. An den Werken kann und will ich gar nicht rummeckern, würde ich sie aber alle hintereinander lesen, könnte ich beim letzten nicht mehr „Wow, ist das ungewohnt und neu!“ rufen.

  7. @ StarlinM00N
    „Na gut, ich spiele mal mit. Dann wirst du mir doch sicherlich mit deiner Erfahrung zu jeden Anime, den ich gleich nenne, mindestens fünf, ach was zehn Anime nennen können, die wirklich exakt den gleichen Zeichenstil verwenden.“
    Ich habe jetzt wirklich kurz überlegt das zu machen, aber:
    1.) Würde das sicher verdammt lange dauern.
    2.) Wenn ich zu wenige finde, wäre die Zeit noch mehr vergeudet.
    3.) Würde es sicher nicht weiterhelfen.

    „Ich würde das zweite Ende für anders oder besonders halten, aber Kreativität sehe ich nur dann, wenn etwas kreiert wurde und das wäre zum Beispiel der Fall, wenn man von seiner Vorlage weggeht und sich ein eigenes Ende ausdenkt.“
    Ja ich verstehe, ich habe mich mit dem Wort kreativ zuweit aus dem Fenster gelehnt. Für mich sind Dinge meist schon kreativ, wenn die seltener vorkommen als der Durchschnitt. Deswegen finde ich den Kaiji Stil kreativ, da er nicht zu den ganzen Random moe Zeichenstilen gehört. Irgendwie habe ich da möglicherweise die falsche Auffassung von dem Wort.

    Ansonsten merke ich jetzt auch wieder, warum ich das Thema Zeichenstil eher weniger stark ansprechen wollte. Ich habe einfach zu wenig Ahnung vom zeichnen selbst.

    „Ich genauso wenig. Wer hätte nicht eine absolut geniale Serie, die auch nach 200 Episoden/Kapiteln noch genauso genial bleibt? “
    Dann stimmst du mir also zu? Gut.

    „Die Serie klingt zumindest immer mehr danach, als sollte ich sie mal schauen.“
    Ähm…. ja. Du musst der Serie nur genug Zeit lassen und du bekommst eine unglaublich schöne Story + den besten weiblichen Main aller Zeiten.

    Ich habe Kreativität jezt auch mal mit zu subjektiv gepackt. Weil da steckt irgendwie auch wieder beides drin.

    „Das ist ein wenig wie dein Bewertungskriterium “Animationen”, Shino. Gute, hübsche Zeichnungen sind einfach objektiv besser als hässliche Kritzeleien, sofern die Hässlichkeit nicht ihre eigenen Vorteile hat (wie bei Kaiji). “
    Da gebe ich dir sogar Recht. Der richtige Einsatz und das Ergebnis ist am Ende entscheident. Alleine deswegen kann ich keinen ultimativen Ratgeber fürs bewerten geben, weil es unzählige Dinge zu beachten gilt, die je nach Serie auch verschieden sein können. Du erwähntest es ja auch schon: „Anders ist nicht automatisch gut“. Das sage ich sogar besonders gerne. Anders ist aber trotzdem öfters mal besser als Durchschnitt.

    @ Jonesy
    „In erster Linie wollte Shino doch lediglich eine Lanze für Anime brechen, die einen eher “ungewöhnlichen” Stil haben. “Kaiji” ist durch seinen Mut zur Hässlichkeit ein gut gewähltes Beispiel.“
    Wenn er das schon so schön sagt, muss ich es nicht extra noch mal selber tun.

    „Ich gebe dir in soweit recht, dass es “den” Anime-Stil nicht gibt. Dennoch gibt es gewisse Richtlinien, an die sich die meisten Serien halten, wodurch sie sich auf den ersten Blick optisch ähneln.“
    Moe sells.

    „Vielleicht bin ich etwas parteiisch in dieser Hinsicht. Aber ich würde NIE auf den von Shino kritisierten “Schablonen”-Stil verzichten wollen.“
    Oh ich auch nicht, wirklich nicht! Manchmal will ich sogar extra genau solche typischen Serien sehen.

    „Selbst total banaler Bullshit wie etwa “Panty and Stocking with Garterbelt” hat durch seinen ungewöhnlichen Cartoon-Look einen großen Wiedererkennungswert.“
    Ja auch ein sehr schönes Beispiel. Die Serie war teilweise auch so unterhaltsam, wegen seines eigenwilligen Stils + der genialen Animationen. Da kann dann sogar die Handlung bullshit ohne Ende sein. Für mich ist das eines der Anime meines Lebens.

    „Ich fand es gut, kannte aber den Manga bis dato auch nicht. Die Enttäuschung einiger Manga-Fans kann ich trotzdem nachvollziehen.“
    Das würde gut zu meinem nächsten Artikel passen. Da geht es dann nämlich darum, wie eine Umsetzung sein sollte.

    „“Hunter x Hunter” vielleicht? Zumindest wäre das mein Vorschlag, wenn du auf Shonen stehst.“
    Haha wunderbar, jetzt erwähnen das hier andere auch schon.

    „Selbst lang laufende US-Serien wie LOST haben nur knapp über hundert Folgen. “
    Ich habe mal einige Folgen Lost gesehen und kann nicht verstehen wie das jemals so beliebt werden konnte. Ich glaub ich hab fast noch nie so eine langweilige Serie gesehen.

  8. Zu der Frage 1.) Wann habt ihr das letzte Mal ein Anime mit kreativem Zeichenstil gesehen?
    Usagi Drop hatte einen bemerkenswert seltsamen Zeichenstil, dem ich zuerst skeptisch gegenüberstand. Doch aufgrund der mitreißenden Geschichte, die Mitleid und Freude hervorruft, hat sich der Zeichenstil zu einem passenden Werkzeug zur Unterstreichung dieser Gefühle gemausert. Im Nachhinein hat vielleicht eben dieser Stil dafür gesorgt, dass ich den Anime nie wieder vergessen werde.
    Was die Big Scenes angeht wünsche ich mir einmal einen Anime, der wie Game of Thrones aufgebaut ist. Wo jeder Charakter einen ans Herz wächst, aber jederzeit sterben kann. So etwas habe ich bisher noch nicht in Anime miterlebt … Leider. Dabei wäre das so eine Achterbahnfahrt der Gefühle, dass dies meiner Meinung nach wohl einer der beliebtesten Anime sein könnte.
    Im Grunde habe ich nur eine Big Scene, die ich mir schon ein dutzend Mal angeschaut habe. Und zwar bei SAO in der Alfheim-Staffel, als Kirito sich verwandelt. Das war einfach episch. :D

    Ansonsten eine gute Beantwortung der Frage. Leider ist eben Mainstream beliebter als Besonderheit. :-/

  9. @ Basti
    „Usagi Drop hatte einen bemerkenswert seltsamen Zeichenstil, dem ich zuerst skeptisch gegenüberstand.“
    Ah ja schönes Beispiel für einen etwas eigenwilligen, aber sehr schönen Stil.

    „Was die Big Scenes angeht wünsche ich mir einmal einen Anime, der wie Game of Thrones aufgebaut ist. Wo jeder Charakter einen ans Herz wächst, aber jederzeit sterben kann. So etwas habe ich bisher noch nicht in Anime miterlebt … “
    Wobei das bei Game of Thrones manchmal auch nicht so ganz das Wahre ist. Ich meine ja klar ich finde die Serie unendlich cool und genial, aber warum sterben immer alle meine Lieblinge…. Ich verstehe aber wirklich sehr gut was du meinst und leider findet man so etwas im Anime Sektor praktisch gar nicht. Die einzige Serie die mir hierzu einfallen würde wäre „The Book of Bantorra“. In dieser starben auch einige Maincharaktere im Laufe der Handlung und ich hatte da oft wirklich richtig Angst um meine Lieblinge. Ansonsten fallen mir spontan noch Hunter x Hunter, Katanagatari und FMA ein, auch wenn es da weniger extrem war. Trotzdem aber noch gut gemacht und unerwartet.

    „Dabei wäre das so eine Achterbahnfahrt der Gefühle, dass dies meiner Meinung nach wohl einer der beliebtesten Anime sein könnte.“
    *zustimmend nickt*

    „Im Grunde habe ich nur eine Big Scene, die ich mir schon ein dutzend Mal angeschaut habe. Und zwar bei SAO in der Alfheim-Staffel, als Kirito sich verwandelt. Das war einfach episch.“
    Okay, da musste ich jetzt wirklich lachen. ^^

    „Ansonsten eine gute Beantwortung der Frage. Leider ist eben Mainstream beliebter als Besonderheit.“
    Und darum werden wir auch weiter viele viele Mainstream Serien erhalten, wobei die nächste Season ja gar nicht mal so schlecht aussieht.

  10. Manchmal frage ich mich warum der Objektivitäts Begriff so häufig von Rezensenten verwendet wird. Ist nicht eigentlich einzig die innere Logik ein objektives Kriterium von all den hier verwendeten?

  11. @Baphomet
    Eine objektive Bewertung gründet sich auf einem Fakt oder einem Objekt, die Bewertung wird durch das Objekt oder Fakt bestimmt.
    Es ist also die Bewertung objektiv, weil alle Personen, die jene Bewertung abgeben von den selben Kriterien ausgehen, weil die Bewertung durch das Objekt oder durch das Fakt bestimmt ist.
    Ich sehe nicht wie das auf Animationen zutrifft, könntest du mir das erläutern?

  12. @Eisigerhauch
    Für mich klingt deine Objektivitäts-Definition irgendwie schwammig, ich komme nicht so richtig dahinter, was du damit meinst.
    Aber nimms mir nicht übel, von Objektivität will ja jeder seine eigene Definition haben. Die Debatte zwischen Objektivität und Subjektivität reicht Jahrhunderte zurück und ist bis heute noch aktuell. Auch wenn ich Schopenhauers Ausführungen dazu ganz klar als die treffendsten halte, aber google gar nicht erst danach, mit seinen Worten versteht man ihn eh nicht. (Ich könnte ja helfen, aber ich will auch nicht schamlos Werbung für meinen Blog machen. Gihu.)

    Jedenfalls, wenn du ein Problem mit Shinos Sachen in Bezug auf Objektivität hast, und das habe ich auch öfters, dann hast du aller Wahrscheinlichkeit nach eine andere Auffassung von Objektivität als Shino. Das ist ganz normal. Wobei mich Shinos Verwendung des Begriffs auch mal interessieren würde, aber ich wage gar nicht erst zu fragen, es käme bestimmt eh nur eine Ein-Satz-Antwort von Kapitän Obviös, die den Sachverhalten einfach nicht gerecht wird.

  13. @StarlinM00N
    Ich habe hier die Definition frei nach Kant verwendet, wobei ich sie hier vereinfacht habe, wenn du magst kann ich dir auch das passende Zitat aus der Kritik der reinen Vernunft hier hin schreiben.

  14. @ Eisigerhauch
    „Ist nicht eigentlich einzig die innere Logik ein objektives Kriterium von all den hier verwendeten?“
    Ich denke nicht nein.

    „Ich sehe nicht wie das auf Animationen zutrifft, könntest du mir das erläutern?“
    Ich verstehe nicht, was du daran nicht verstehst. Die Animationsqualität kann nun wirklich objektiv beurteilt werden. Ob sie dann richtig eingesetzt wird und solche Sachen ist dann wieder was anderes.

    @ StarlinM00N
    „(Ich könnte ja helfen, aber ich will auch nicht schamlos Werbung für meinen Blog machen. Gihu.)“
    Ich stimme jeglicher Werbung für deinen Blog zu, also tu dir keinen Zwang an.

    „Jedenfalls, wenn du ein Problem mit Shinos Sachen in Bezug auf Objektivität hast, und das habe ich auch öfters, dann hast du aller Wahrscheinlichkeit nach eine andere Auffassung von Objektivität als Shino.“
    Wir haben da eine andere Auffasung? Ähm… also das wäre mir jetzt neu. Für mich ist objektiv was durch Fakten und Argumente belegbar ist, oder wie stehst du dazu?

  15. Mensch, Shino… Du hattest eine Aufgabe…
    Also gut:

    Ich sehe nicht wie das auf Animationen zutrifft, könntest du mir das erläutern?

    Über die schon angesprochene

    Animationsqualität,

    darunter z.B.:

    – Auf welche Art ist das animiert? (CG, Claymation, Rotoskopie, Flash-Clips usw.)
    * damit zusammenhängend: Passt die Art der Animation zur Situation?
    Das beste aktuelle Beispiel ist „Arpeggio of Blue Steel“, es verwendet sowohl annehmbare CG (bei Maschinen) als auch nicht annehmbare CG (bei Menschen; diese bewegen sich immer noch abgehackt, was einfach nicht sein darf). Ein anderes Beispiel wären aber auch die Folgen von Maoyuu, die im Palast spielen, auch da sind wieder CG-Menschen Stein des Anstoßes.
    Ein Beispiel für bessere CG-Menschen ist der letzte Berserk-Film.

    – Sind die Animationen flüssig?
    Das wird zu einem Großteil durch die Anzahl Frames pro Sekunde bestimmt, mehr ist natürlich flüssiger. Ein Beispiel für halbwegs flüssige Animationen (da ich es gerade zur Hand habe): http://nanaone.net/wp-content/uploads/2014/03/yzq06_news.gif

    – Wurde bei der Erstellung der Animationen geschlampt?
    Da verweise ich jetzt mal auf Wizard Barristers Folge 11. Klar gab’s Budget-, Zeit- und Logistikprobleme (zu viel Outsourcing, hue), aber es ist immer noch Tatsache, dass minutenlange, sich wiederholende (und damit unpassende) Standbilder, während die Soundeffekte weiterlaufen, einfach inakzeptabel sind.
    Und allgemein dann so Dinge wie z.B. dass Gliedmaßen ein paar Frames lang fehlen usw.

    Ich verweise auch auf diesen Schrieb hier, er stellt das Ganze etwas präziser dar als ich hier.

    Und weil’s so schön ist, noch ein Beispiel:
    Gut animiert.

  16. Ich glaube ehrlich gesagt, über die Framerate erklärt sich Herr Hauchs Problem, was denn an Animationen objektiv ist, nicht, da letztlich kein Mensch wirklich nach einer Zahl urteilt, die er mit den Augen gar nicht wahrnehmen kann. Trotzdem stimme ich zu, dass Animationen objektiv bewertbar sind, da es zahlreiche simple Kriterien gibt. Wollte erst direkt hier kommentieren, ist aber dann einfach zu lang geworden.

    Ich stimme jeglicher Werbung für deinen Blog zu, also tu dir keinen Zwang an.

    Wenn ich schon ein explizit die Erlaubnis bekomme, leite ich doch gleich mal weiter:
    http://mondsternlein.wordpress.com/2014/04/01/ein-etwas-fortgeschrittenerer-crashkurs-zu-animationen/#more-1916

    Wir haben da eine andere Auffasung? Ähm… also das wäre mir jetzt neu. Für mich ist objektiv was durch Fakten und Argumente belegbar ist, oder wie stehst du dazu?

    Eine Ein-Satz-Antwort, wer sagts denn.
    Außerdem, wirklich…ich habe doch inzwischen so viele Artikel zu Objektivität und Subjektivität geschrieben, dass ich sie gar nicht mehr alle nennen kann. Am wichtigsten wäre wohl Der Mythos Objektivität, den ich mal auch zur Referenz für Herrn Hauch dalasse.
    Kurz gesagt sehe ich das mit der Objektivität komplizierter als die meisten anderen. Sie stimmt mit deinem kurzen Satz zwar prinzipiell überein, aber auch nur wenn du das genauso meinst und von der kurzen Antwort her denke ich nicht, dass du deine Antwort wirklich lange überdacht hast. Dasselbe gilt übrigens für dich, Eisigerhauch; nimm es mir nicht übel, aber ich kann nicht genau sagen, ob du Kant wirklich verstehst oder nur so tust. Ist aber auch egal, weil ich glaube ich weiß, wo dein Problem liegt und hoffe ja, das im Link oben für dich aufklären zu können.

    Jedenfalls, für mich heißt objektiv, dass etwas 1:1 mit der Wahrheit, also mit den Fakten und Objekten, übereinstimmt. Sowas bekommen wir Menschen aber bei komplexen Dingen nie hin, weil wir a) Selektiv sind, b) uns leicht von äußeren Einflüssen ablenken lassen und c) Fehler machen. Ich halte deshalb den Begriff Quasi-Objektivität, das ist, wenn die Wahrscheinlichkeit, dass etwas der Wahrheit entspricht, hoch genug ist, dass dies anzunehmen vernünftig ist. Liegt bei mir so bei 80% rum. Die Wahrscheinlichkeit hängt natürlich entscheidend von Fakten und Argumenten ab, aber zum beispiel kann man trotz Argumente ja trotzdem falsch liegen.
    Und Shino, in welchem Sinne verwendest du den Begriff, mit oder ohne Quasi?

  17. Zugegeben, so wie der Satz da steht, ist er unvollständig, wenn nicht sogar falsch. Ich bleibe trotzdem dabei, denn die Framerate ist etwas, das auch dem Laien leicht zugänglich ist. Und natürlich ist sie nicht das Maß aller Dinge (habe ich auch nicht behauptet), aber ein Indikator ist sie allemal.

  18. @ Baphomet
    „Mensch, Shino… Du hattest eine Aufgabe…“
    Tut mir ja leid… Kann mich dem was du geschrieben hast aber nur anschließen.

    @ Heuchler
    Tja, ich lebe halt nur dank/für/durch euch.

    @ StarlinM00N
    „Trotzdem stimme ich zu, dass Animationen objektiv bewertbar sind, da es zahlreiche simple Kriterien gibt.“
    Dann sind wir uns doch schon einig.

    „Eine Ein-Satz-Antwort, wer sagts denn.“
    Wäre es dir lieber; ich würde diesen Inhalt auf 500 Wörter strecken? Wem würde das nützen?

    „Sie stimmt mit deinem kurzen Satz zwar prinzipiell überein, aber auch nur wenn du das genauso meinst und von der kurzen Antwort her denke ich nicht, dass du deine Antwort wirklich lange überdacht hast.“
    Logischerweise überlege ich nicht lange um einen Satz zu schreiben, also ja, das kam spontan und ich meine das auch so.

    „Und Shino, in welchem Sinne verwendest du den Begriff, mit oder ohne Quasi?“
    Also wenn du mir das so erklärst, dann ganz klar mit Quasi. Muss ich das jetzt immer in jedem Artikel so schreiben?

  19. StarlinM00N Schade, da hast du deinen Artikel aus dem ich dich in meinem Beitrag zitiere(n werde), schon vorher hier hingeschrieben.
    Von meinem Beitrag war zu dem Zeitpunkt leider nur der erste Teil fertig und ich bin unter der Woche noch nicht wirklich dazu gekommen den zweiten Teil auszuformulieren. Meine Antwort kommt allerdings in den nächsten Tagen.

    Es ist eben dieses „quasi“ was man auf ein grausames Maß an nicht Gehalt ausstrecken kann. Inhaltlich werde ich da auf den (bei genauerer Betrachtung) doch erstaunlichen Unterschied im (Schein-) Objektivitäts Gehalt zwischen der Inneren Logik und den Animationen eingehen.

    Inwieweit ich Kant ‚verstehe‘ ist natürlich fraglich, leider ist da die Interpretation dank unserer Wahrnehmung immer so eine Sache. Ich würde behaupten, dass ich mich relativ gut mit der Kritik der reinen- und der Kritik der praktischen Vernunft auskenne. Darüber hinaus habe ich zumindest die anderen Hauptwerke gelesen.

    „1:1 mit der Wahrheit“ Mit welcher von den vielen? Ich bin nicht davon überzeugt, dass es die Wahrheit gibt. Wenn man schon eine einzige Wahrheit nehmen muss (und wir gerade beim Obejektivitäts Begriff sind), ist dann nicht das zynische Paradoxon aus dem Skeptizismus, ‚die Wahrheit ist, dass es gibt keine objektive Wahrheit gibt‘, am schönsten? :)

  20. @Shino
    „Wäre es dir lieber; ich würde diesen Inhalt auf 500 Wörter strecken? Wem würde das nützen?“
    Sah es etwa so aus, als hätte ich einen Inhalt auf 500 Wörter gestreckt? Halte ich schon für angebracht, dass man sich mit den Begriffen, die man andauernd verwendet, schon ein wenig auskennt.

    „Logischerweise überlege ich nicht lange um einen Satz zu schreiben, also ja, das kam spontan und ich meine das auch so.“
    Man kann auch sagen, eine Lüge ist eine Unwahrheit, und hat dem Begriff damit trotzdem nicht genüge getan.

    „Also wenn du mir das so erklärst, dann ganz klar mit Quasi. Muss ich das jetzt immer in jedem Artikel so schreiben?“
    Nee, es ist ja nur für mich und ich verstehe das ja jetzt auch so.

    @Eisigerhauch
    Ah, Zeitprobleme klären meinen Eindruck natürlich auf. Na dann bin ich mal gespannt, was von dir kommt, wenn ich jetzt raten würde, würde ich an sowas wie „Ob jetzt 12 fps oder erst 6 fps als ‚ruckelig‘ empfunden werden, liegt im Auge des Betrachters“ denken.
    Aber bitte, bitte bemühe dich um eine verständliche Sprache, damit ich auch mitkomme und dir nicht mit zig Nachfragen noch mehr Zeit rauben muss. Ich will nämlich ehrlich sein, ich kenne von Kant nur die ‚Kritik der reinen Vernunft‘ und es war so zum Haareraufen, dass ich am liebsten selbst eine Kritik an der reinen Vernunft Kants üben würde.
    Erst heute habe ich mich übrigens mit einer Freundin über Kant unterhalten und ihr Dozent meinte dazu, Kant habe das Buch in zehn Jahren geschrieben, und er habe genauso lange gebraucht, um es zu lesen. Ich sehe gar nichts falsches daran, Kant nicht zu verstehen, das Buch ist eben einfach so kompliziert.

    „Wahrheit“
    Ja…ich habe lange überlegt, wie ich das Problem am besten umgehe, habe den Begriff aber dann trotzdem verwendet, damit ich nicht noch mehr ausholen muss. Ich hab ja insgeheim gehofft, jeder versteht darunter einfach den Alltagsbegriff…
    Ich denke übrigens schon, dass es eine objektive Wahrheit gibt, wir können sie nur einfach nicht wahrnehmen. Trotzdem brauchen wir den Objektivitätsbegriff irgendwie, sonst gäbe es diese Jahrhundertelange Diskussion gar nicht. Bei sehr einfachen Sachverhalten ergibt es für mich keinen Sinn, sie anzuzweifeln, oder willst du mit mir diskutieren, ob ich nicht in Wahrheit ein Gebilde deiner Einbildungskraft bin?

  21. 1. Teil:
    Vorweg, wann ist etwas objektiv? Etwas ist dann objektiv, wenn es 1. allgemein und 2. universell ist.

    Das unsere Wahrnehmung subjektiv und selektiv ist, gilt in der Fachwissenschaft als allgemeine (empirische) Tatsache. Dies sollte hier nicht zur Debatte stehen, falls jedoch trotz dem Zweifel aufkommen so kann ich mir die zusätzliche Arbeit machen und es mit glaubwürdigen Quellen unterlegen.
    Was bedeutet das für unsere Diskussion? Darauf komme ich gleich zurück.

    Die Innere Logik besitzt ein Konzept, dieses Konzept (man könnte auch sagen die Idee oder das Ding An sich) gibt uns alle Werkzeuge die zu ihrer Bewertung notwendig sind. Dieses Konzept ist somit allgemein und universell (von jedem Menschen) anwendbar man kann also mit dem Konzept der Inneren Logik jeden Einzelfall betrachten. Man weiß also dank den Regeln der Kausalität wie die Innere Logik funktioniert und jeder kann objektiv dieses Konzept verstehen.
    Es spielt also keine Rolle ob wir eine weiße Hautfarbe haben, 25 Jahre alt sind, und Agnostiker sind oder eine rote Hautfarbe haben, 40 Jahre alt sind, und Lopaka sind, aus Deutschland oder Australien kommen, wir alle können das Konzept der Innere Logik gleicherweise verstehen.

    Wir besitzen dieses Konzept also vor der Wahrnehmung (oder auch vor der Erfahrung/ a priori) einer Handlung die wir auf ihre Innere Logik überprüfen wollen.
    Wir können somit (jedoch nicht zwangsläufig) eine objektive Bewertung der Inneren Logik vornehmen. Die Innere Logik einer Handlung ist dann gut, wenn sie den Regeln des Konzeptes folgt, ansonsten ist sie fehlerhaft.

    Hier beginnt nun wiederum in den Abstufungen eine subjektive Bewertung die mit unserer Wahrnehmung unabdingbar verbunden ist, wenn wir also tatsächlich eine solche Bewertung an einem empirischen Ereignis (oder einer Tatsache) vornehmen.
    Um das zu erklären verwende ich hier ein simples Beispiel:

    In einer fiktiven Welt (also dieser Welt des Beispiels) gibt es keine Elektrizität.
    In dieser Welt steht jedoch eine elektrische Lampe.
    Wenn man das so ließt ist es eindeutig, dass hier die Regeln der Inneren Logik verletzt werden.
    Hier ergeben sich jedoch zunächst einige Probleme:
    1. Ist es uns bewusst, dass es in dieser Welt keine Elektrizität geben soll? Haben wir das wahrgenommen?
    2. Ist es uns bewusst, dass dort allerdings eine elektrische Lampe steht? Haben wir dies auch wahrgenommen?
    Hier können wir zunächst einige Fehler machen, die auf unserer Wahrnehmung basieren (die ja subjektiv und selektiv ist).
    Solche Fehler sind zum Beispiel:
    1&2.a) „Wir haben nicht hingeschaut / uns verlesen / etwas übersehen.“
    1&2.b) „Wir haben uns nicht richtig konzentriert / auseinandergesetzt.“
    1&2.c) „Wir haben etwas nicht verstanden / uminterpretiert.“
    1&2.d) „Wir erinnern uns nicht richtig / wir haben etwas vergessen.“
    (Die hier verwendeten Zitate innerhalb der Beispiele a,b,c und d wurden von StarlinM00N aus diesem Artikel übernommen: http://mondsternlein.wordpress.com/2013/06/10/der-mythos-objektivitat-2/#more-1465)

    Gehen wir nun davon aus, dass wir keinen, auf unserer Wahrnehmung basierten, Fehler gemacht haben, dann ergibt sich immer noch (mindestens) ein weiteres Problem. Das Problem der Relevanz oder auch wie gravierend ist diese Verletzung der Inneren Logik?
    Hier können wir nun entweder das Konzept verwenden und einfach sagen, dass die Innere Logik schlecht ist, weil sie verletzt wurde.
    Oder wir versuchen die Verletzung auf die Wichtigkeit innerhalb der Handlung zu untersuchen, wobei wir uns zwangsläufig weiter von der Objektivität des Konzeptes entfernen, denn dieses Konzept gibt uns keine Möglichkeit objektiv die Relevanz einer Verletzung zu untersuchen (oder auch die Betrachtung von eher oder weniger objektiv ist wiederum subjektiv; da wir kein objektives Konzept a priori für eine solche Bewertung/Betrachtung besitzen und etwas entweder objektiv oder eben nicht objektiv ist).
    Ob es sich bei der elektrischen Lampe nun um ein Schlüssel-Element handelt oder um eine banalen elektrische Lampe die irgendwo am Rande steht ist für eine objektive Betrachtung irrelevant. Hierfür (die Relevanz Bewertung) benötigen wir also Subjektivität, eine analytische Untersuchung unterschiedlicher empirischer Ereignisse (oder Tatsachen) hilft hier nur andere von seiner Meinung, über die Relevanz, zu überzeugen (eine ‚objektive Meinung‘ ist ein Oxymoron).

    1. Zusammenfassung:
    Objektiv ist, was allgemein und universell ist.
    Wahrnehmung ist subjektiv.
    Das Konzept der Inneren Logik ist objektiv.
    Mit dem Konzept der Inneren Logik können wir uns der Objektivität in einer Bewertung am ehesten nähern.
    Eine objektive Betrachtung der Relevanz einer Verletzung, der Inneren Logik, ist nicht möglich.

    Wenn wir nun diese Erkenntnis erlangt haben können wir uns den Animationen zuwenden.

    Ich denke, dass wir das Konzept der Animationen genauer betrachten müssen.
    Was sind Animationen? Animationen sind bewegte Bilder.
    Können wir jetzt ohne jede Erfahrung (denn Erfahrungen sind subjektiv) also a priori eine Aussage machen, wann eine Animation gut oder schlecht ist?
    Nur, wenn wir uns der Tautologie bedienen. Eine Animation ist dann gut, wenn die bewegten Bilder gut sind (das gilt ebenso, wenn wir gut durch schlecht ersetzen). Wir können hier nicht sagen, wann die bewegten Bilder nun gut oder eben schlecht sind.
    Für unsere Bewertung fehlen uns also objektive Werkzeuge zur Überprüfung.
    Der entscheidende Unterschied zu der Inneren Logik ist hier, dass wir mit dem Konzept der Animationen nicht auf den Einzelfall schließen können wenn wir eine Bewertung vornehmen.
    Das wir keine Möglichkeit zur Überprüfung des objektiven Gehalts haben, hindert uns natürlich nicht daran eine objektive Aussage zu treffen, wir können sie jedoch nicht überprüfen um zu der Erkenntnis zu kommen, dass sie objektiv ist.

    2.Zusammenfassung:
    Erfahrungen sind subjektiv.
    Das Konzept der Animationen ist objektiv.
    Das Konzept der Animationen hilft uns nicht bei der objektiven Bewertung von Animationen.
    Mit dem Konzept der Animationen können wir eine Bewertung nicht auf ihren objektiven Gehalt untersuchen.

    Zur Klarstellung:
    Kant würde anders als ich argumentieren (eure Augen und Synapsen dürften meinen Text vorziehen).
    (Bei all diesen Annahmen, gilt auch für den 2. Teil, gibt es ein paar versteckte Prämissen, z.B. Menschen sind vernunftbegabt)

    2. Teil:
    Man könnte mir jetzt vorwerfen, dass dieses Gerede über ein abstraktes Konzept doch (trotz der Logik) einfach an der empirischen Realität vorbeigeht.
    Man könnte mich jetzt Fragen: Wie sähe das denn aus, wenn Wahrheit eine Übereinstimmung der Vorstellung oder einem Urteil mit der Wirklichkeit ist?
    Also eine Aussage dann wahr ist, wenn sie mit den Fakten übereinstimmt.

    Machen wir also folgende Annahmen:
    1. Unsere Welt besteht vollständig aus physischen Teilchen in Kraftfeldern. Manche sind in Systemen organisiert, einige davon sind lebende Systeme und wiederum davon hat ein Teil ein Bewusstsein entwickelt. Mit diesem Bewusstsein kommt die Intentionalität.
    2. Es gibt zwei unterschiedliche Arten von Tatsachen:
    a. Tatsachen, die keine Art von Kommunikation oder Übereinkunft über sie benötigen um Tatsachen zu sein.
    Solche Tatsachen sind z.B.
    Das Wasserstoffatome ein Elektron haben oder auch, das (in dieser bestimmten Animation, an einem bestimmten Ort) 30 Bilder von oben nach unten aneinander gereiht sind.
    b. Tatsachen, die kraft menschlicher Übereinkunft entstehen.
    Solche Tatsachen sind z.B.
    Das das Papierstück in meiner Jackentasche ein Zwanzig-Euro-Schein ist oder auch das diese 30 aneinander gereihten Bilder, auf meinem Bildschirm, eine Animation sind.

    Wir müssen also die Zusammenstellung(en) der Tatsachen untersuchen, die unsere Aussagen wahr machen – und mit denen sie übereinstimmen, wenn sie wahr sind. Betrachten wir sie, so erschließt sich uns, dass es für (die Prädikate) objektiv und subjektiv jeweils einen ontologischen (auf die Seinsphilosophie bezogen, existent) und einen epistemischen (auf die Wissenschaftstheorie/Erkenntnistheorie bezogen, wissend, erkennend) Sinn gibt.

    Sind Urteile oder Bewertungen:
    epistemisch subjektiv so können sie nicht objektiv entschieden werden und hängen von der Einstellung jener ab, die sie treffen oder hören.
    epistemisch objektiv so sind sie unabhängig von der Einstellung der Beteiligten und korrespondieren mit objektiv wahren (manchmal hilft Redundanz) Tatsachen (siehe oben).

    Sind Dinge oder Gegenstände (existente, nicht das Ding An sich wie im 1. Teil):
    ontologisch subjektiv so existieren sie, weil Subjekte (Menschen) sie fühlen.
    ontologisch objektiv so existieren sie unabhängig von geistigen Zuständen (siehe 2.a).

    Hier ein paar Beispiele:
    Epistemisch subjektiv: Einstellungen, Gefühlen und Gesichtspunkten. Hier ein eindeutig epistemisch subjektiver Satz:
    Dieser Anime besitzt die besten Animationen aller Zeiten.

    Epistemisch objektiv: Werkzeuge, Geld, Grenzen. Hier ein eindeutig epistemisch objektiver Satz:
    Diese Bilderreihenfolge ist ein Anime.

    Ontologisch subjektiv: Überzeugung, Freude, Schmerz.

    Ontologisch objektiv: Atome, Bilder, Berge.

    Fazit:
    Innerhalb von diesen beiden Ansätzen dürfte klar sein, dass es objektiv falsch, oder zumindest inkonsistent (nur einen Teil der Kriterien als objektiv zu betrachten), ist den Begriff objektiv in Bezug auf das Bewertungsurteil von Animationen zu verwenden.
    Was bedeutet das hier für eine Schein-objektive Aussage oder Rezension?
    Das es sich bei der Verwendung nur um ein weiteres Schein-Argument handeln würde.
    Man könnte auch sagen (der Polemik treu ergeben), wenn alle Animationsstudios genau so mit ihren Animationen umgehen würden, hätten wir viele Scrollbilder vor uns.
    Ich behaupte übrigens nicht, dass eine schöne analytische Betrachtung sinnlos ist.

    @Baphomet
    „aber ein Indikator ist sie allemal“
    Ja, ein Indikator für eine Analyse.

    @Shino
    „Wem würde das nützen?“
    All deinen Lesern, vor allem denen die sich dank dir bereits kritischer mit dem Material auseinander setzen.
    Eventuell auch dir, es ist doch immer wieder interessant sich mit unterschiedlichen Perspektiven zu beschäftigen.

    @StarlinM00N
    „Iiih, Kant.“
    Kant ließt sich wirklich widerlich, vor allem seine Ethik bringt meinen Magen in Wallungen. Aber man muss zumindest versuchen seine Feinde zu verstehen. Wenn du dir ein paar mentale Wunden zufügen möchtest empfehle ich dir unbedingt Kants ‚absoluten‘ Beweis in der Kritik der praktischen Vernunft zu lesen, ich habe selten ein Buch so wütend angestarrt und ich könnte schwören das es mich spöttisch angegrinst hat.
    „bitte bemühe dich um eine verständliche Sprache“
    Zum Glück habe ich hier nur einen Teil von Kants Ansatz verwendet. Ich denke doch, dass sich der Text lesen lässt (auch wenn sich manch eine Person mehr Highlights wünschen könnte), wahrscheinlich machen die Hinweise und Erklärungen in den Klammern den Text wunderbar angreifbar.
    „und es war so zum Haareraufen, dass ich am liebsten selbst eine Kritik an der reinen Vernunft Kants üben würde.“
    Besser nicht, du könntest dich auch etwas weniger Kopfschmerz verursachendem widmen, wie z.B. russischen Roulette.
    „gehofft, jeder versteht darunter einfach den Alltagsbegriff…“
    Die Hoffnung stirbt zu letzt, oder auch nicht :)
    „willst du mit mir diskutieren, ob ich nicht in Wahrheit ein Gebilde deiner Einbildungskraft bin?“
    Gerne, nächste Woche Samstag habe ich eine Menge Freizeit.
    Wir könnten das so machen, du nennst mir einen Bahnhof und eine Zeit. Am besten nimmst du gleich ein Schild mit der Aufschrift ‚Herr Hauch‘ mit, dann finden wir uns auch. Dir steht dann die Wahl zu, wo wir ausgiebig empirisch überprüfen, ich meine natürlich erörtern, ob du nun ein Gebilde meiner Einbildungskraft bist oder eine Tatsache. Bei dem Falsifizierung Versuche werde ich mir selbstverständlich Mühe geben, ich finde sowieso, dass Argumente auf einer persönlichen Ebene viel besser ihre Wirkung entfalten.

  22. Bin vor kurzem dank einem Freund (grad an seinem Notebook) auf diesen Blog gestoßen und es gefällt mir sehr. Du glaubst nicht wie sehr ich die schnauze voll von Menschen habe, die jeden durchschnittlichen/unterdurchschnittlichen dreck á la Fairy Tail oder SAO in den himmel loben. Häufig anzutreffen auf fast allen Anime-Portalen. Und wenn es dort man ausführliche Rezensionen gibt, dann ist das immer Kuschel-Kritik, worin man krampfhaft versucht den Anime am ende als gut abzustempeln (vor kurzem erst chuunibyou demo koi ga shitai). Da kommen mir objektive Rezensionen wie deine sehr recht. Wirk ich wie ein Fanboy? Sollte nur ein Lob sein.

  23. @ StarlinM00N
    „Halte ich schon für angebracht, dass man sich mit den Begriffen, die man andauernd verwendet, schon ein wenig auskennt.“
    Das stimmt natürlich. Irgendwie wird mir das hier aber ehrlich gesagt alles langsam schon ein wenig zu hoch, wenn ihr mir mit Kant oder sonst was kommt.

    @ Eisigerhauch
    Erstmal, respekt zu diesem langen Text und ich hoffe du erwartest keine echte Antwort von mir darauf, denn dazu kann ich einfach nichts mehr sagen/beitragen. Auch nach 2x Lesen habe ich es nämlich nicht ganz kapiert. Jedoch kann ich jedenfalls auf einen Punkt eingehen:

    „All deinen Lesern, vor allem denen die sich dank dir bereits kritischer mit dem Material auseinander setzen.
    Eventuell auch dir, es ist doch immer wieder interessant sich mit unterschiedlichen Perspektiven zu beschäftigen.“
    Denn ich glaube dazu müsste dann wohl noch ein extra Artikel von mir fällig sein. Jedoch werde ich dazu leider erst mal nicht kommen, da ich auch weiterhin krank bin und schon froh wäre, meine anderen beiden Artikel zu schaffen, die ich noch machen müsste + die neue Season abarbeiten. Ich kann dir aber versprechen, dass ich hierdrauf noch einmal zurück kommen werde, dann jedoch in einer etwas einfacheren (Meiner) Sprache und in einem eigenen Artikel.

    @ Beifong
    „Bin vor kurzem dank einem Freund (grad an seinem Notebook) auf diesen Blog gestoßen und es gefällt mir sehr.“
    Das höre ich gerne.

    „Du glaubst nicht wie sehr ich die schnauze voll von Menschen habe, die jeden durchschnittlichen/unterdurchschnittlichen dreck á la Fairy Tail oder SAO in den himmel loben. “
    Ich glaube es dir, ja wirklich! Weil ich kenne das auch zu Genüge….

    „Und wenn es dort man ausführliche Rezensionen gibt, dann ist das immer Kuschel-Kritik, worin man krampfhaft versucht den Anime am ende als gut abzustempeln“
    Ohja…. Wo die Leute dann zwar ständig Kritik aufzählen und sagen wie Random vieles war, dann aber doch genauso hoch bewerten wie jedes andere Top-Anime.

    „Da kommen mir objektive Rezensionen wie deine sehr recht. Wirk ich wie ein Fanboy? Sollte nur ein Lob sein.“
    Na ja ich versuche es auf jeden Fall so gut wie möglich zu machen und meine viele Erfahrung in dem Breich hilft mir dabei. Diese fehlt leider bei vielen anderen und sie halten einfach alles was Maintreasm ist, automatisch für gut. Letztens habe ich erst wen gefunden, der seine hohe Wertung wirklich mit dem großen Hype der Serie begründete. Da muss ich mich immer an den Kopf fassen und schäme mich fast schon ein wenig, das gleiche Hobby zu haben -.-

  24. @Shino
    „Erstmal, respekt zu diesem langen Text“
    Danke dir.
    „ich hoffe du erwartest keine echte Antwort von mir darauf, denn dazu kann ich einfach nichts mehr sagen/beitragen. Auch nach 2x Lesen habe ich es nämlich nicht ganz kapiert.“
    Ich erwarte nicht wirklich eine ‚echte Antwort‘, allerdings könnte ich versuchen den 2. Teil noch etwas zu vereinfachen, denn ich denke der ist für dich interessanter.
    „Denn ich glaube dazu müsste dann wohl noch ein extra Artikel von mir fällig sein. […] dann jedoch in einer etwas einfacheren (Meiner) Sprache und in einem eigenen Artikel.“
    Dann wünsche ich dir zunächst eine gute Besserung. Du musst dich da natürlich nicht hetzen, ich freue mich dann bald die anderen Artikel zu lesen und wie gesagt, kann ich schauen, wie ich den 2. Teil noch verständlicher erklären kann (wahrscheinlich mit ein paar guten Beispielen, wenn mir denn welche einfallen und einer etwas weiter ausholenden Begriffserklärung), hier war mir die Form zunächst ziemlich wichtig.

  25. Also gut, Herr Hauch, dann widme ich mich mal ihrem Schrieb.

    „Etwas ist dann objektiv, wenn es 1. allgemein und 2. universell ist.“
    Korrigier mich, falls ich hier falsch liege, aber ich vermute, du verwendest diese Begriffe so:
    Allgemein = Auf alle Vertreter dieses Typs anwendbar
    Universell = Von allen Menschen gleichermaßen feststellbar
    Richtig?

    Du erklärst danach ziemlich viel, das ist gut, ich konnte dich gut nachvollziehen und hab dank dir auch endlich mal verstanden, was mit „a priori“ gemeint ist. Ich halte es für unvorteilhaft, einzelne Zitate rauszugreifen, da vieles von dem aktuellen Streitobjekt (Sind Animationen objektiv?) unabhängig ist. Vor allem omittiere ich den 2. Teil einfach, denn Realitätsferne will ich dir gar nicht vorwerfen.

    Wenn ich das richtig verstehe, geht es dir im Prinzip darum: Zum Bewerten von Animationen brauchen wir subjektive Erfahrung, ergo gibt es keine Möglichkeit, sie objektiv zu bewerten. Außerdem vermute ich mal, dass du die bisher (hauptsächlich) von mir genannten Bewertungskriterien unter „Erfahrung“ verbuchst.

    Eigentlich sollte ich jetzt erst mal auf Bestätigung warten, ich erlaube mir aber mal unter der Annahme, dass ich dich richtig verstanden habe, fortzufahren.

    Ich würde das so angehen, dass Innere Logik und Animationen einfach nicht so verschieden sind, wie du glaubst. Und zwar liegt das Problem in der Definition von „universell“ beziehungsweise „Erfahrung“. Du sagst, die Konzepte von Animationen und Innerer Logik seien universell. Aber woher haben wir diese Konzepte? So wie du es darstellst, klingt es so, als würden wir sie vor unserer Geburt magisch in unseren Kopf gebeamt bekommen (schließlich sind Neugeborene auch Menschen, sie müssten also diese Konzepte ebenso besitzen, damit wir tatsächlich von Universalität sprechen dürfen).
    Nein, wir müssen diese Konzepte erst lernen, wir müssen sie verstehen. (Auch Lernen ist subjektiv, da nicht jeder das Gleiche lernt.) Somit sind Konzepte selbst auch als ein Teil unserer Erfahrung zu zählen.

    Für eine Bewertung des Konzeptes der Inneren Logik brauchen wir zum Beispiel (mindestens, falls ich was übersehen habe) folgende Erfahrung:
    – wir müssen wissen, was ein Konzept ist
    – wie müssen wissen, was eine Bewertung ist
    – wir müssen das Konzept der Inneren Logik kennen
    Und ich kann dir versichern, dass nicht jeder diese Erfahrung gleichermaßen besitzt. Wir sehen also: Für jede Art von Bewertung egal welches Untersuchungsobjektes brauchen wir ein gewisses Maß an Erfahrung. Streng genommen gibt es Universalität im engen Sinne nicht (beziehungsweise gibt es nichts, das frei von Erfahrung ist), das heißt, wir müssen entweder Universalität oder Erfahrung als Kriterium für Objektivität ausschließen. Sonst heben sie sich gegenseitig auf.

    Was das für Animationen heißt:
    In meinem Artikel (den hier meine ich) habe ich im Prinzip nichts anderes getan, als das Konzept der Animationen zu beschreiben und darzulegen, wie man anhand dieses Konzeptes zu einem Urteil kommen kann. Dieses Wissen müsstest du nun auch a priori besitzen und auf jeden Fall von bewegten Bildern gleichermaßen anwenden können. Der einzige Unterschied war vielleicht, dass du von der Inneren Logik schon wusstest und von den Animationen noch nicht.
    Deshalb wurde ich auch stutzig, als du „Für unsere Bewertung fehlen uns also objektive Werkzeuge zur Überprüfung.“ das hier geschrieben hast, nachdem ich dir bereits genau solche Werkzeuge in die Hand gelegt habe. Übrigens habe ich für besagten Artikel keine anderen Quellen herangezogen, ich habe mich lediglich hingesetzt und dieses Wissen mittels Logik erschlossen. Jeder hätte das tun können und wäre zu demselben Ergebnis gekommen.
    Neben der Mathematik ist die Logik die einzige Wissenschaft, die tatsächlich beweisbar ist. Warum sollte Logik selbst objektiv sein, ihr Ergebnis aber nicht?

    Fazit:
    – Sowohl für das Konzept der Inneren Logik als auch das Konzept der Animationen benötigen wir ein gewisses Maß an Erfahrung.
    – Das Kriterium der Universalität/Erfahrung erweist sich somit als ungebräuchlich.

    „Gerne, nächste Woche Samstag habe ich eine Menge Freizeit.
    Wir könnten das so machen, du nennst mir einen Bahnhof und eine Zeit. Am besten nimmst du gleich ein Schild mit der Aufschrift ‘Herr Hauch’ mit, dann finden wir uns auch. Dir steht dann die Wahl zu, wo wir ausgiebig empirisch überprüfen, ich meine natürlich erörtern, ob du nun ein Gebilde meiner Einbildungskraft bist oder eine Tatsache. Bei dem Falsifizierung Versuche werde ich mir selbstverständlich Mühe geben, ich finde sowieso, dass Argumente auf einer persönlichen Ebene viel besser ihre Wirkung entfalten.“

    Also so originell hat mich noch niemand zu einer Vergewaltigung auf der Bahnhofstoilette eingeladen.

  26. @ Eisigerhauch
    „Ich erwarte nicht wirklich eine ‘echte Antwort’, allerdings könnte ich versuchen den 2. Teil noch etwas zu vereinfachen, denn ich denke der ist für dich interessanter.“
    Einfach klingt schon mal gut. Ich bin jetzt eher nicht so der super intellektuelle Typ.

    „Dann wünsche ich dir zunächst eine gute Besserung. Du musst dich da natürlich nicht hetzen, ich freue mich dann bald die anderen Artikel zu lesen“
    Eine wirkliche Besserung ist leider frühestens Ende der Woche in Sicht, trotzdem muss ich mich jetzt langsam mal aufraffen und wieder was für meinen Blog tun. Und schön wenn du dich allgemein auf weitere Artikel von mir freust, denn da stehen gerade genug an. Da wären eine Anime-Empfehlung, der Artikel zur neuen Season, meine nächste Spielereihe und eben ein Artikel zu meiner eigenen Objektivität, da wird sich Starlin sicher auch sehr drüber freuen.

  27. @Shino
    Erstmal guter Artikel Shino. Nur eine Sache die mir persönlich fehlt hast du vergessen und das ist der Soundtrack. Denk mal zwölf Zentimeter weiter, was bringen gut inszinierte Szenen ohne die richtige Musikalische Untermalung? Oder nehmen wir mal an du hast den Anime gefunden denn du schon immer mal gucken wolltest und was bringt es dir wenn der Anime keinen anständigen Soundtrack hat der mal ordentlich auf die Ohren geht, sondern nur eine schnell zusammengeklickte Soundkulisse die nicht mal besonders gut klingt? Sowas kann auch einen Anime versauen meiner meinung nach. (._.)

  28. @ Max
    „Nur eine Sache die mir persönlich fehlt hast du vergessen und das ist der Soundtrack.“
    Hmmm…. stimmt schon, diesen Punkt habe ich wohl vergessen, obwohl ich ihn in meinen Bewertungen immer mit anspreche.

    „Sowas kann auch einen Anime versauen meiner meinung nach.“
    Also mir ist jetzt noch kein Anime untergekommen, den ich nur wegen seinem schlechten Soundtrack nicht mochte. Jedoch gibt es eben viele Serien wo ein guter Soundtrack dazu beitrug die Serie besonders zu mögen.

  29. Ich glaube, man kann 80% deiner erwähnten Kriterien in das Wort „Writing“ stecken.

    Ich finde einen Anime gut, wenn er durchdacht ist, also dass (zumindest die wichtigsten) Ereignisse angedeutet werden, sodass sie nicht einfach aus dem nichts kommen (Hallo, Code Geass), wenn er sich, wie du gesagt hast, an seine aufgebaute Logik hält und somit möglichst wenig oder nur minor-Plot Holes hat und eben möglichst wenig konstruiert ist.

    Beim Pacing kommt es an. Fate beispielsweise verschwendet Zeit mit unnötigen Dialogen, bei Anime wie Texhnolyze jedoch werden eine Atmosphäre und eine Handlung aufgebaut.

    Auch in Sachen Kreativität kann ich dir zustimmen, auf generische Harem Anime habe ich seit Ewigkeiten keine Lust mehr.

    Animationen finde ich einen guten Zusatz. Sind sie grottenschlecht, würde ich einen Punkt abziehen, trifft das Gegenteil ein, würde ich einen Punkt geben.

  30. @ TheZ0ldyck
    „Ich glaube, man kann 80% deiner erwähnten Kriterien in das Wort “Writing” stecken.“
    Ja das könnte hinkommen.

    „Fate beispielsweise verschwendet Zeit mit unnötigen Dialogen“
    Weil Fickgame als Vorlage.

    „Auch in Sachen Kreativität kann ich dir zustimmen, auf generische Harem Anime habe ich seit Ewigkeiten keine Lust mehr.“
    Ja und dafür müssen sie nicht einmal schlecht sein. Es reicht schon zu wissen, dass solche Serien einfach nie gut sind.

    „Animationen finde ich einen guten Zusatz. Sind sie grottenschlecht, würde ich einen Punkt abziehen, trifft das Gegenteil ein, würde ich einen Punkt geben.“
    Ja das auf jeden Fall. Ashita no Joe mit besseren Animationen hätte so z.B. fast eine volle Punkzahl bekommen können.

  31. „Weil Fickgame als Vorlage.“
    Einst sagte ein weiser User:
    „Fate/Stay away from this franchise“

    „Es reicht schon zu wissen, dass solche Serien einfach nie gut sind.“
    Obwohl ich Vorurteile nicht mag, kann ich wirklich kein Beispiel eines generischen Harem Animes finden, der gut ist.

    „Ashita no Joe mit besseren Animationen hätte so z.B. fast eine volle Punkzahl bekommen können.“
    Dann muss ich es mir anschauen, aber es soll wahnsinnig zäh sein.

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