Drama um jeden Preis?

Dorama

Mit diesem „kurzen“ Artikel möchte ich einfach gerne mal eine Frage in die Runde werfen, die mich aktuell beschäftigt. Die Frage kam bei mir auf, als ich letztens mit Starlin über Staffel 1 und 2 von Dog Days redete. Worum es genau ging? Welche der Staffeln nun besser sei oder ob doch beide gleich gut waren. Starlin war nämlich der festen Überzeugung Staffel 2 wäre besser. Ich konnte jedoch einfach nicht erkennen warum. Denn Staffel 1 hatte aus meiner Sicht jedenfalls ein „richtiges“ Ende. Also so etwas wie ein Finale, einen Showdown wenn ihr so wollt. Halt ein abschließendes Drama. Selbst wenn dieses nicht unbedingt gut gemacht war, so existierte es jedenfalls. Staffel 2 hatte dies nun aber nicht und hier endet die Serie so ziemlich ohne nennenswerte Vorkommnisse oder Probleme. Doch war sie damit automatisch schlechter? Ist eine Serie ohne unmotiviertes Drama schlechter? Sollten sie auf Teufel komm raus versuchen Drama reinzuklatschen selbst wenn es gar nicht zur Serie passt? Für mich ehrlich eine sehr interessante Frage an mich selbst.

Denn ganz ehrlich, für mich gehört das bei einem Anime zwangsläufig einfach mit dazu. Es ist so normal, dass ich es kaum noch groß kommentiere. Egal worum die Serie handelt, am Ende muss einfach noch mal etwas passieren was uns Drama bringt. Lustigerweise bin ich dann meist aber auch wieder der Erste, der sich über zu viel und zu schlechtes Drama bei einer Serie beschwert. Wenn es aber keines gibt fehlt mir oft wieder etwas und ich bin auch nicht ganz zufrieden. Liege ich hier etwa total daneben? Weil irgendwie habe ich immer diese „ideale“ Idee eines Anime im Kopf. Eben, dass selbst eine Comedy oder Fanservice Serie dann doch auf einmal anfängt gegen Ende noch richtig awesome zu werden. Halt so einem totalen Twist, wo es dann auf einmal doch wieder echte Spannung und Drama gibt. Aber muss sich deswegen wirklich jede Serie dazu zwingen genau dies zu versuchen? Denn wenn man bedenkt, wie viele Serien das tun, zeigt es doch, dass nicht nur ich diese Herangehensweise für ziemlich ideal halte. Ich denke jetzt mal an Serien wie Potemayo, Popotan, Pita Ten, Disgaea, Negima oder Fruits Basket. Das sind alles Serien die ich damals noch ziemlich zu Beginn meiner „Otaku“-Karriere gesehen habe. Hat sich seit dem etwa in mir festgesetzt, dass jedes Anime genauso sein muss?

Sprich ganz egal wie komplett aus dem Nichts das Drama kommt und wie belanglos es dann am Ende aufgelöst wird, es muss einfach vorhanden sein? Vielleicht damit sich der Anime nicht komplett sinnlos anfühlt? Damit er sich auch wirklich richtig abgeschlossen anfühlt? Ich denke dies könnten Beweggründe sein. Weil für mich hat jede Geschichte einen Anfang, einen Mittelteil und ein Ende und was wäre besser als ein großes Finale gegen Ende, damit es sich auch wie ein echtes Ende anfühlt? Trotzdem bin ich dann heute aber oft sauer auf Serien, eben weil sie sich völlig unmotiviert zu schlechtem Drama zwingen. Also will ich es heute nur sehen, weil ich es damals mit viel niederen Ansprüchen gut fand, nun aber erst sehe wie schlecht es doch eigentlich ist? Ich aber verzweifelt auf eine Serie warte, die mir dieses Gefühl von damals zurückgeben kann? Denn Dog Days Staffel 1 hatte Drama gegen Ende, wo ich erst dachte: Okay das wird jetzt unerwartet cool. Dann wurde es aber doch eher wieder blöd und ich fand es sogar richtig nervig wie sie übertreiben und dann doch alles Friede freue Eierkuchen wird. In Staffel 2 haben sie es dann aber gar nicht erst versucht und dann fehlte es mir wieder. Was ist denn nur los mit mir?

Ich stelle also fest, ich will eigentlich in jedem Anime Drama sehen, selbst wenn es manchmal gar nicht reinpasst. Trotzdem will ich, dass sie es irgendwie gut hinbekommen. Okay es gibt natürlich auch Serien wo mir fehlendes Drama völlig egal war. Einfach weil man sie niemals hätte ernst nehmen können. Dies ist aber wirklich eher selten. Einfach weil es halt fast immer Drama gibt und ich es dann fast immer schlecht finde. Bei Dog Days 2 fiel mir halt erst richtig auf, wie mal eine Serie ist, die es eben gar nicht erst versucht. Ich wette echt so etwas gibt es wirklich nur sehr selten. Nun könnte man natürlich fragen, warum höre ich nicht endlich mal damit auf, bei jeder Serie die Chance auf gutes Drama sehen zu wollen? Einfach weil es in der Vergangenheit auch manchmal geklappt hat. Ein gutes Beispiel hierfür wäre wohl Zero no Tsukaima. Und ja ihr könnte jetzt sagen was ihr wollt. Klar es war nichts weiter als eine blöde Fantasy-Harem Serie. Ich sage auch nicht man sollte die Serie irgendwie gesehen haben. Aber! Das Ende der 2. Staffel war wirklich richtig geil gemacht. Das könnte mit eine der besten Folgen sein die ich kenne. Denn auf einmal wurde die Serie verdammt ernst und cool und am Ende gab es noch eine der vielleicht besten Action Szenen die ich jemals gesehen habe. Natürlich wurde dann alles wieder dämlich aufgelöst und alles Drama war sofort wieder verflogen. Doch ich bin jetzt mal ganz ehrlich, hätte ich nicht schon gewusst, dass es noch weitere total behinderte Fanservice-Staffeln davon gibt, ich hätte wirklich kurz annehmen können, dieses Anime steuert auf ein richtig awesome Ende zu.

Ist es das vielleicht also, die winzig kleine Hoffnung die Serie könnte doch besser enden als man erwartet hatte? Macht diese kurze Hoffnung es dann automatisch besser? Und warum setze ich (setzen viele) eigentlich Drama oft automatisch mit Qualität gleich? Weil wenn wir ehrlich sind finden wir Serien doch fast immer automatisch besser, wenn das Ende stark von einem Happy End abweicht oder? Und das sehen nicht nur wir so, sondern auch die meisten anderen. Denn ihr wisst ja was ich immer sage: Egal wie schlecht ein Drama ist, Leute werden es eh wieder toll finden. Doch auch jemand wie ich unterscheidet sich dort eigentlich nur in der Qualität. Weil auch mir ist ein tragischen Ende immer lieber und ich halte eine Serie dann eigentlich immer direkt für besser. Einfach weil es sich nur dann real anfühlt? Darf der Held einer Serie halt einfach nicht so ohne weiteres Gewinnen, weil es in der Realität auch nicht so ablaufen würde? Ich könnte jetzt noch unzählige weitere Beispiele genau dafür aufzählen, aber ich denke ihr wisst inzwischen längst worum es mir geht und ihr brennt sicher schon darauf, endlich eure Meinung kundtun zu dürfen. Deswegen räume ich also mal das Feld und übergebe das Wort nun an euch.

16 Gedanken zu „Drama um jeden Preis?

  1. Interessanter Artikel. Etwas heikles Thema. Ich würde ja gerne sagen „es kommt darauf an, WIE“, aber das wäre zu kurz.

    „Sollten sie auf Teufel komm raus versuchen Drama reinzuklatschen selbst wenn es gar nicht zur Serie passt? “
    Das kommt natürlich an. Wenn ein gut geschriebener Plot sich so ca. in der Hälfte plötzlich ändert, feier ich das im Normalfall. Natürlich nur im positiven Sinne, Hitman Reborn hat sich in der Future Arc selbst lächerlich gemacht.

    “ Egal worum die Serie handelt, am Ende muss einfach noch mal etwas passieren was uns Drama bringt. Lustigerweise bin ich dann meist aber auch wieder der Erste, der sich über zu viel und zu schlechtes Drama bei einer Serie beschwert. Wenn es aber keines gibt fehlt mir oft wieder etwas und ich bin auch nicht ganz zufrieden. Liege ich hier etwa total daneben?“
    Kommt darauf an, bei was. Bei SAO zB war es ja nur ein dummes Rumgepflenne, obwohl die Mains eh ein glückliches paar werden. -> Rant.
    Bei Code Geass zB gefiel mir das Ende sehr, aber das ist an sich wieder ein anderes Thema -> Nochmal alles aus dem Anime rausgeholt.
    Es geht aber auch ohne irgendein großes Drama -> Baccano
    Meiner Meinung nach kommt es darauf an, WIE es eingesetzt wird und ob es noch wirklich dazu passt. Ein großes Drama in Baccano wäre für mich unnötig, während CG vom ständigen Drama lebt.

    „oder Fruits Basket.“
    Hab den Anime pausiert, weil er episodisch ist und mir der Anfang nicht zugesagt hat. Tut sich da noch was oder soll ich ihn droppen?

    „Ist es das vielleicht also, die winzig kleine Hoffnung die Serie könnte doch besser enden als man erwartet hatte?“
    Nuff said. Genau so ging es mir bei vielen Anime, wobei nur die wenigsten diese Hoffnung auch wirklich erfüllt hatten.

    „Und warum setze ich (setzen viele) eigentlich Drama oft automatisch mit Qualität gleich?“
    Drama = traurig, (bestenfalls) unerwartet, Hint auf einen Schub Potenzial. Kiseijuu wurde ja mMn durch diese dramatischen Twists erst so richtig in Fahrt gebracht, weil es einfach das Maximale daraus macht.

    „Weil wenn wir ehrlich sind finden wir Serien doch fast immer automatisch besser, wenn das Ende stark von einem Happy End abweicht oder?“
    Leider… außer die „OH MEIN GOTT, DU HAST MEINEN HUSBANDUWAIFU STERBEN LASSEN ;-;“-Fangirls

    Also ich persönlich mag Drama als Genre. Werke wie Code Geass, FMA oder Clannad konnten auch wirklich gutes Drama überliefern, aber dann gibt es Zeug wie SAO. Wenn etwas wirklich tiefgründig ist oder die Charaktere eine traurige Vergangenheit haben (und damit meine ich nicht Kirito, der von seinem (Stief?)vater verprügelt wurde und ein Thug Life mit seiner Loli Schwester hat, sondern zB Edward, der seine Mutter verloren und dadurch sich selbst und seinen Bruder in Lebensgefahr gebracht hat), dann liebe ich Drama. Ich finde es auch richtig cool, wenn Anime Twists haben und daraus etwas machen. Hunter x Hunter hatte in der Ant Arc einen richtig coolen Twist, durch den sich Gon entwickelt hat und für noch mehr geniales Drama gesorgt hat. Es geht aber auch ohne Drama, siehe Durarara und Baccano. Die Anime sind sehr gut, haben eine vielseitige Story und so gut wie kein Drama. Dann gibt es Anime wie One Outs oder Hellsing, die einfach cool sind. Ich will jetzt aber nicht meine Liste aufzählen. ^^
    Also kurz gesagt:
    Drama kann einen Anime besser machen, wenn es „erwachsen“, glaubwürdig und tiefgründig hinübergebracht wird, ist aber nicht zwingend notwendig.

  2. „Doch war sie damit automatisch schlechter? Ist eine Serie ohne unmotiviertes Drama schlechter? Sollten sie auf Teufel komm raus versuchen Drama reinzuklatschen selbst wenn es gar nicht zur Serie passt? Für mich ehrlich eine sehr interessante Frage an mich selbst.“

    Bei solchen Fragen würde ich empfehlen einfach den eigenen Horizont zu erweitern und etwas anderes als Animes anzuschauen. Um zu verstehen, genau wie Drama auch in Stories zur Anwendung kommt, wo man nicht unbedingt sofort Drama erwarten würde. Eben Sachen, welche die Facetten von Drama zeigen.

    Z.B. Comedy… Selbst in der lustigen Mockumentary This Is Spinal Tap von 1984 gibt es diese Szene: https://www.youtube.com/watch?v=TW6W9iOjTKM

    Du hast nicht nur diese lächerliche Anekdote von den Schlagzeuger, der spontan explodierte (was eine Art Running Gag ist in dem Film), aber das Drama zwischen den Bandmitgliedern ist da ganz subtil einfach mitten drin in dieser Szene, wo es darum geht, ob es ein Jazz-Blue-Festival war oder ein Blues-Jazz-Festival. Die Korrektur dafür ist vollkommen unnötig, aber das sie trotzdem kommt ist eine sehr subtile Art wie die Spannungen der Band dargestellt werden.

    Ich nehme an, du redest von Drama nur in dem generellen Sinne. Eben dass es einen Konflikt gibt, welcher gelöst werden muss. Es gibt eine Unmenge an Dramamodellen, welche komplizierter sind (ich meine, selbst neuere wie Dan Harmon’s Story-Circle http://paperhangover.blogspot.de/2011/06/writing-101-story-circle.html gehören dazu). In dem generellen Sinne wie du es beschreibst, geht es doch wirklich nur darum, ob die Serie dich fesselt oder nicht. Warum dies tut oder nicht ist eine etwas komplexere Frage als ob eine Serie unbedingt Drama braucht.

    Was Animes angeht… Klar brauchen die alle Drama… Außer jene, welche 5-Minuten-Episoden rausbringen, welche auf 4-Koma-Mangas basieren, nehme ich an. Und ansonsten braucht man definitiv etwas Drama, um eine 20-Minuten-Episode unterhaltsam zu gestalten. Wie genau dies geschieht ist eine komplexere Geschichte, welche von jeweiligem Genre abhängt und in welchem Format die Serie dessen Story erzählt.

    Ich selber habe Dog Days nicht gesehen, aber es gibt recht viele Details auf die man eingehen kann, was das Drama einer Serie angeht, um klarzumachen, warum man eine Serie nicht mag. Es ist nicht wirklich die An- oder Abwesenheit von Drama, welche der entscheidende Punkt sein sollte. Man kann da viel genauer sein, was die Ursachen für die persönliche Misere sind.

    „Weil wenn wir ehrlich sind finden wir Serien doch fast immer automatisch besser, wenn das Ende stark von einem Happy End abweicht oder?“

    Nicht wirklich. Es kommt auf den Ton der Serie an und was es zuvor an Hinweisen für ein mögliches schlechtes Ende geliefert hat. Man kann nicht einfach in der letzten Minute die Tragik-Trompete blasen, nur weil man hofft, dass jeder zu überrascht ist, nicht ein Happy End bekommen zu haben. Automatisch ist es auf jeden Fall nicht.

  3. Bezüglich Dog Days kopiere ich einfach mal frech mich selbst:

    [21:33:??] Baphomet: Dog Days [...] ist kaum was anderes als "wir malen eine Fantasywelt" und es ist weniger eine Geschichte [und mehr] eine Betrachtung.
    [21:36:52] Baphomet: Die Einzelgeschichten machen Spaß, ja, aber sie stehen so ziemlich für sich, verbunden sind sie nur durch eine gemeinsame Welt und durch eine willkürliche Chronologie.
    [21:37:20 | Bearbeitet 21:38:16] Baphomet: Und einzeln betrachtet sind diese Geschichten dann doch durchschnittlich, denn sie sind fast immer "Held rettet den Tag".
    [21:39:09] Baphomet: Die einzige Ausnahme, die mir spontan einfällt, ist die Story um Fi.
    [21:39:53] Baphomet: Die fasst das, was manche Autoren in einem Roman unterbringen, in knapp 20 Minuten zusammen.
    [21:40:41] Baphomet: (Und dann noch die Bräutigamschau.)

    Dog Days verknüpft halt diese Einzelepisoden durch eine Chronologie und durch belanglosen Inhalt und dadurch entsteht eben der Eindruck einer fortlaufenden Geschichte, aber das täuscht ein wenig. Du kannst jede Episode nehmen und jedes Mal komplett neue Charaktere bringen, das wird nichts ändern, die Episoden werden genauso viel Spaß machen oder eben auch nicht und auch die Geschichte bleibt dieselbe. Aber wenn du dir die Einzelepisoden genau anguckst, hast du da doch oft „Drama“ zum Schluss, sogar bei der Brautschau. Nur eine zusammenhängende Geschichte werden sie nicht ergeben und genau deshalb ist „Drama“ am Schluss insgesamt unnötig. Die erste Staffel hat so was halt, einfach weil die erzählte Einzelepisode ernster ist, die dritte hat so was auch, die zweite halt nicht – wo ist das Problem? Die zweite Staffel ist vielleicht besser, weil sie besser gemacht ist – die Einzelepisoden zusammenhängender, besser animiert usw.

    Viel besser sichtbar wird das, was ich gerade erzählt habe, bei Nichijou, das ist genau dasselbe – eine Betrachtung. Keine fortlaufende Geschichte. Deshalb kein Drama am Ende. Deshalb automatisch schlechter als z.B. das vorherige Erzeugnis von KyoAni? Nein, denn man schätzt vielleicht die Einzelepisoden sehr. Wenn wir noch allgemeiner werden, dann können wir auch eine Kurzgeschichtensammlung nehmen. Ist sie automatisch schlechter als ein Roman? Obwohl die Kurzgeschichten alle so toll sind? Oder nehmen wir sogar eine Gedichtesammlung. Automatisch schlechter als ein Epos?

    Das Drama am Ende muss übrigens nicht ein Drama sein. Was du hier ausgelassen hast, ist das komplette Action-Genre, da steuert die Geschichte meist auf einen Endkampf zu, der alle anderen übertrifft und den Abschluss darstellt. Das ist das sogenannte grand finale. Wir lieben so was, wir erwarten so was, es fühlt sich sonst ja billig an, wenn der Held den Bösen einfach aus dem Hinterhalt erschießt, auch wenn das die effektivste und logischste Maßnahme ist. Wir lieben so was, weil wir aus irgendeinem Grund das Prinzip „das Beste zum Schluss“ so geil finden. Ich bin da kein Experte, aber dem Hörensagen nach hat das was mit dem Belohnungszentrum in unserem Gehirn zu tun. ;-)

    Aber was tun wir, wenn wir etwas haben, bei dem dieser epische Endkampf nicht möglich ist? Weil z.B. das Genre nicht passt oder weil das was Episodisches ist. Tja, dann bleibt uns nur das Drama als Ausweg, denn es steuert genauso wie Spannung Emotionen an, der Leser/Zuschauer/Hörer fühlt sich angesprochen – und hat das Gefühl, es habe sich gelohnt, dranzubleiben.

    Aber das muss halt nicht immer sein, es gibt ja Werke, die einem zeigen, dass das auch anders geht. Ich habe welche genannt, du kennst vielleicht auch welche, Shino. Ihr anderen bestimmt auch. Ob durch das Fehlen eines grand finale die Qualität wirklich leidet? Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. Wir empfinden einfach nur, dass es sich nicht gelohnt hat.

  4. Oh, Mann … Ich hasse Dramen fast genauso sehr wie Romance und trotzdem hat mir KimiUso gefallen. Warum nur? … weil vielleicht einfach beides gut umgesetzt war?
    Mal ernsthaft, es geht nie ohne Drama, jedenfalls nach meiner Definition von Drama die einfach eine dramatische Wendung in einer Geschichte behandelt. Somit sehe ich ebenfalls in Nichjiou ein Drama, nur das eben dieses Drama überzeichnet ist und somit in die Comedy für den Betrachter übergeht, aber ändert nichts daran, das es wohl für die Protagonisten anders gewichtet ist.
    Jede Geschichte beinhaltet eben jenen Bestandteil, da die Geschichte sonst wohl keinerlei Spannungsbogen haben würde, ob nun episodisch oder nicht.
    Ein künstlich überzeichnetes Drama, ein Drama das ich am Ende einer Geschichte vorfinde und das in keinster Weise harmoniert mit dem Vorhergeschenen ist von meiner Seite in den seltensten Fällen gut zu heiß und kann gerne getrost nach Hause gehen.
    Ernsthaft, kein Medium versaut mir so sehr die Enden mit forced Drama wie Anime. Warum? Weil hier oft gerade dramatische Enden überzogen, oder unglaubwürdig sind. Ich brauch jetzt keine Happy Endings, aber imo sind einfach oft dramamatische Ende die echten Facepalm-Momente.
    Mag aber auch daran liegen, das ich einfach emotional nicht so gepolt bin, das ich mich von sowas täuschen oder mitreißen lasse.

  5. Ganz ehrlich, mir fällt spontan eigentlich kein mieses Drama ein. Vor allem bei deinen angesprochenen Fall bezüglich Serien wie Dog Days. Einzige Ausnahme die mir einfällt, wäre Samurai Girls, wo sie auf einmal (mehr oder weniger unnachvollziehbar) den einen Bruder von irgendeiner Tussi als den Bösewicht vermuten (aber so viel sei gesagt, er ist es nicht, er hat nur Mädchen entführt und an ihnen Experimente gemacht, weil er Japan retten wollte vor dem richtigen Antagonisten).

  6. Konflikt ist der Dreh- und Wendepunkt einer Geschichte.
    Ohne eine beliebige Form von Konflikten ist eine Geschichte nur interessant, wenn sie auf eine visuell, aural oder Sonstige Reize ansprechende Form ausgedrückt wird. Drama ist eben eine Formel die meist auf menschlichen bzw. zwischen menschlichen Konflikten basiert und es ist ’nur‘ eine Frage der Umsetzung, wie und für wen das Ganze interessant wird/ist.
    Wenn es ein Genre gäbe, welches allen anderen überlegen ist, dann wäre es Drama.
    Um meinen Standpunkt noch einmal deutlich auszudrücken, Drama ist nicht notwendig, hat aber das größte Potenzial eine Geschichte interessant zu machen.

    In Serien wie Dog days gibt es auch Konflikte und Ansätze von Drama, wie interessant oder immersiv bzw. fesselnd jene sind, ist eine Frage die ich nicht ausreichend beantworten kann.

  7. Warte?! Wenn ich den Artikel richtig verstanden habe, wünschst du dir selbst in einem Anime des Genres Comedy eine tiefe Drama Story? o.o

  8. Ich dachte erst du vermischst hier was, aber offensichtlich hatte ich einfach eine gedankliche Fehlkonzeption.
    Für mich ist Drama „something that maeks me cri (or at least tries to)“, aber wenn ich mir die Kommentare hier so ansehe, und die Verwendung der Begrifflichkeit so angucke (eine dramatische Wendung muss nicht unbedingt traurig sein, es ist einfach nur ein deutsches Wort für „Plottwist“; genauso ist ein antikes Drama nicht zwangsläufig traurig, auch Komödien fallen unter Dramen) lag ich da wohl einfach falsch.
    Den eigentlichen Drama-Begriff fasste ich bisher immer unter „Handlung“. Demnach habe ich also mal was durch einen deiner Artikel gelernt, Shino.

    Aber jetzt mal zum Thema…die Frage ist dann ja eigentlich: brauchen Anime unbedingt eine Handlung? Nun…ja? Ich kann da nur Baphomets Worte missbrauchen, wenn er sagt, ohne fühlt sich eine Serie einfach „umsonst“ an. Aber er hat dann auch Recht, wenn er sagt, dass manche Settings sowas einfach nicht nötig haben, oder sogar besser lassen sollten. Vielleicht entscheidet man sowas am besten einfach im Einzelfall und behält sich einer generalisierenden Aussage vor.

  9. @ Greenchu
    „Hitman Reborn hat sich in der Future Arc selbst lächerlich gemacht.“
    Und das aus mehr als nur einem Grund.

    „Ein großes Drama in Baccano wäre für mich unnötig, während CG vom ständigen Drama lebt.“
    Bei Baccano wäre das auch schwer geworden. Wem sollte man dieses Drama spendieren? Weil da gab es zu viele Chars und keiner war der echte Main.

    „Hab den Anime pausiert, weil er episodisch ist und mir der Anfang nicht zugesagt hat. Tut sich da noch was oder soll ich ihn droppen?“
    Uff. Den Anime hab ich vor 7 oder 8 Jahren gesehen. Bis zum Ende passiert da praktisch gar nichts und dann gibt es wie gesagt auf einmal voll das over the Top Drama. Damals fand ich die Serie okay und das Ende genial. Also damals jedenfalls. Also wenn dir die Serie und die Chars so normal nicht zusagen lohnt es sich eher nicht sich da durchzukämpfen.

    „Genau so ging es mir bei vielen Anime, wobei nur die wenigsten diese Hoffnung auch wirklich erfüllt hatten.“
    Ja das ist es eben. Macht es das gut, weil man jedenfalls kurz Hoffnung haben konnte? Oder macht es das noch schlechter, eben weil sie es nicht umsetzen konnten und einen maximal getrollt haben?

    „Drama = traurig, (bestenfalls) unerwartet, Hint auf einen Schub Potenzial.“
    Ja das wird es wohl sein.

    „Kiseijuu wurde ja mMn durch diese dramatischen Twists erst so richtig in Fahrt gebracht, weil es einfach das Maximale daraus macht.“
    Genau. Also gut gemachtes Drama macht eine Serie eigentlich immer besser.

    „außer die “OH MEIN GOTT, DU HAST MEINEN HUSBANDUWAIFU STERBEN LASSEN ;-;”-Fangirls“
    Haha ja.

    „Hunter x Hunter hatte in der Ant Arc einen richtig coolen Twist, durch den sich Gon entwickelt hat und für noch mehr geniales Drama gesorgt hat.“
    Oh ja das war wirklich genial.

    „Es geht aber auch ohne Drama, siehe Durarara und Baccano“
    Durarara hatte gegen Ende kein Drama? Also das habe ich anders in Erinnerung.

    „Dann gibt es Anime wie One Outs oder Hellsing, die einfach cool sind.“
    Das hast du schön gesagt.

    „Drama kann einen Anime besser machen, wenn es “erwachsen”, glaubwürdig und tiefgründig hinübergebracht wird, ist aber nicht zwingend notwendig.“
    Ja damit kann ich mich anfreunden.

    @ M0rg0th
    „Bei solchen Fragen würde ich empfehlen einfach den eigenen Horizont zu erweitern und etwas anderes als Animes anzuschauen.“
    Mache ich ja schon ne zeitlang. Nur sind das dann Serien wo Drama eh mit dazu gehört wie Games of Thrones, Boardwalk Empire und Sopranos.

    „Und ansonsten braucht man definitiv etwas Drama, um eine 20-Minuten-Episode unterhaltsam zu gestalten.“
    Ja und trotzdem bringen viele solcher Serien das richtige Drama dann erst ganz am Ende der Serie.

    „Es ist nicht wirklich die An- oder Abwesenheit von Drama, welche der entscheidende Punkt sein sollte.“
    Sprich man sollte lieber nur darauf achten wie gut es umgesetzt ist und nicht auf welches warten, wo es nicht hinpasst, nehme ich jetzt mal an.

    „Nicht wirklich. Es kommt auf den Ton der Serie an und was es zuvor an Hinweisen für ein mögliches schlechtes Ende geliefert hat.“
    Ja das klingt schon eher nach was. Sprich eine Serie die ein trauriges Ende hat, sollte auch passend bis dorthin aufgebaut worden sein.

    „Automatisch ist es auf jeden Fall nicht.“
    Wäre ja eigentlich auch schlimm wäre es so einfach. Nur manchmal gibt es Serien da würde ein tragisches und auch ein nicht so tragisches Ende passen. Ich persönlich würde dann aber eigentlich immer das tragischere Vorziehen. Liegt das dann einfach nur an meinen persönlichen Präferenzen?

    @ Baphomet
    „Dog Days verknüpft halt diese Einzelepisoden durch eine Chronologie und durch belanglosen Inhalt und dadurch entsteht eben der Eindruck einer fortlaufenden Geschichte, aber das täuscht ein wenig. “
    Ich bin also nicht der Einzige dem das so vorkam! Weil gerade wenn man die Staffeln am Stück schaut merkt man wie überhaupt nicht zusammenhängend die meisten Folgen eigentlich sind.

    „Die erste Staffel hat so was halt, einfach weil die erzählte Einzelepisode ernster ist, die dritte hat so was auch, die zweite halt nicht – wo ist das Problem?“
    Genau darum ging es mir ja hier. Ich habe da vielleicht echt eine völlig falsche Denkweise.

    „Deshalb automatisch schlechter als z.B. das vorherige Erzeugnis von KyoAni? “
    Ich habe Nichijou nie gesehen, weil ich sie für eine Comedy Serie grausam unlustig fand. Aber ich wette troztdem sie könnte besser gewesen sein als viele andere Serien von KyoAni.

    „Oder nehmen wir sogar eine Gedichtesammlung. Automatisch schlechter als ein Epos?“
    Ich würde meinen ja.

    „Was du hier ausgelassen hast, ist das komplette Action-Genre, da steuert die Geschichte meist auf einen Endkampf zu, der alle anderen übertrifft und den Abschluss darstellt.“
    Und das behinhaltet dann meist nicht auch Drama? Wenn man den Final Boss schlagen muss um die Welt zu retten? Der so superstark ist und der Main fast verliert, kein Drama?

    „Das ist das sogenannte grand finale. Wir lieben so was, wir erwarten so was, es fühlt sich sonst ja billig an, wenn der Held den Bösen einfach aus dem Hinterhalt erschießt, auch wenn das die effektivste und logischste Maßnahme ist.“
    Haha ja genau das.

    „Tja, dann bleibt uns nur das Drama als Ausweg, denn es steuert genauso wie Spannung Emotionen an, der Leser/Zuschauer/Hörer fühlt sich angesprochen – und hat das Gefühl, es habe sich gelohnt, dranzubleiben.“
    Ja genau das beschreibt es ziemlich gut. Wenn es am Ende noch mal was richtig tolles gibt fühlen sich vielleicht auch die 10 Filler davor nicht mehr so sinnlos an.

    „Ob durch das Fehlen eines grand finale die Qualität wirklich leidet? Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. Wir empfinden einfach nur, dass es sich nicht gelohnt hat.“
    Ja um die Frage ging es am Ende auch. Weil bei Dog Days 2 fehlte am Ende einfach was, aber das liegt dann wohl auch nur an meinen Erwartungen aus Staffel 1.

    @ Keiko-sama
    „Oh, Mann … Ich hasse Dramen fast genauso sehr wie Romance und trotzdem hat mir KimiUso gefallen. Warum nur?“
    Das, das ist wirklich eine verdammt gute Frage. Dazu kommen wir vielleicht noch in meinem Artikel zu den grad endenen Serien. Aber warte du magst kein Drama und schaust viel Anime? Wow.

    „Ernsthaft, kein Medium versaut mir so sehr die Enden mit forced Drama wie Anime. Warum? Weil hier oft gerade dramatische Enden überzogen, oder unglaubwürdig sind.“
    Okay das kann ich sehr gut nachvollziehen.

    „Mag aber auch daran liegen, das ich einfach emotional nicht so gepolt bin, das ich mich von sowas täuschen oder mitreißen lasse.“
    Also nur nicht bei Anime oder allgemein?

    @ TheRealWinston
    „Ganz ehrlich, mir fällt spontan eigentlich kein mieses Drama ein.“
    Dann schaust du zu gute Serien oder hast shit taste.

    „Einzige Ausnahme die mir einfällt, wäre Samurai Girls“
    Wundert es wen wenn solch eine Serie mieses Drama hat?

    @ Eisigerhauch
    „Konflikt ist der Dreh- und Wendepunkt einer Geschichte.“
    Das sehe ich doch genauso.

    „Um meinen Standpunkt noch einmal deutlich auszudrücken, Drama ist nicht notwendig, hat aber das größte Potenzial eine Geschichte interessant zu machen.“
    Ja das Statement gefällt mir gut. Drama ist nicht immer gut, aber damit lässt sich am ehesten etwas gutes schaffen.

    @ max
    „Warte?! Wenn ich den Artikel richtig verstanden habe, wünschst du dir selbst in einem Anime des Genres Comedy eine tiefe Drama Story?“
    Diese Frage stelle ich mir momentan selbst und hiermit auch euch. Aber ich denke ja.

    @ StarlinM00N
    „Demnach habe ich also mal was durch einen deiner Artikel gelernt, Shino.“
    Hurra.

    „brauchen Anime unbedingt eine Handlung?“
    Endless Eight wollte ja mal das Gegenteil beweisen.

    „Ich kann da nur Baphomets Worte missbrauchen, wenn er sagt, ohne fühlt sich eine Serie einfach “umsonst” an.“
    Ja dieses Gefühl hatte ich schon öfters mal bei Anime und auch ein wenig bei Dog Days 2. Muss ich zugeben. Also hätten sich dort nicht niedliche Mädchen nackig gemacht… *räusper*

    „Vielleicht entscheidet man sowas am besten einfach im Einzelfall und behält sich einer generalisierenden Aussage vor.“
    Ja ich denke auch das könnte das beste sein.

  10. @Shino:
    „Aber warte du magst kein Drama und schaust viel Anime? Wow.“

    Ich mag das Genre Drama nicht …
    Das man keine Geschichte erzählen kann, ohne „Konflikte“, wobei ich das Wort auch nicht so perfekt finde, ist doch wohl eigentlich klar … Nur, wie gehabt, Enden, die absichtlich auf die Tränendrüse drücken und es eigentlich nicht zum Aufbau und Konzept passt, bringen mich zwar den Tränen nahe, aber eher im gegenteiligen Sinne.

    Ich muss sagen, Shino, mir fehlt hier irgendwie immer noch die Differenzierung welche Art von Drama du nun eigentlich genau meinst. Das auch Comedy nicht ohne einen „Handlungsstrang“/“Konflikt“ … wie auch immer auskommt, ist wohl mehr als logisch. Das das Überzeichnen einer Situation in der Comedy, man wohl als forced Drama bezeichnen könnte und hier mit Absicht eher zum Lachen einladen sollte ist klar. Aber was wolltest du jetzt genau nochmal, ein AnoHana-Ende bei Nichijou?

    „@ max
    “Warte?! Wenn ich den Artikel richtig verstanden habe, wünschst du dir selbst in einem Anime des Genres Comedy eine tiefe Drama Story?”
    Diese Frage stelle ich mir momentan selbst und hiermit auch euch. Aber ich denke ja.“

    W-W-Wie nun? Du möchtest, das ich dir sage, was du mit deinem Artikel sagen wolltest? Starlin hatte dir ja eigentlich ein paar klare Vorlagen geliefert, aber da bist du nicht wirklich drauf eingegangen, also *shrug* Beats me …

  11. Und das behinhaltet dann meist nicht auch Drama? Wenn man den Final Boss schlagen muss um die Welt zu retten? Der so superstark ist und der Main fast verliert, kein Drama?

    Ich würde fast sagen nein. Würde man einen Gewissenskonflikt mit einbauen (von wegen „wenn wir einen Massenmörder töten, sind wir dann genauso wie er?“ oder vielleicht sogar „einerseits hat er den Tod mehr als verdient, andererseits ist er mein Bruder“) und den entwickeln lassen, dann könnten wir vielleicht von „Drama“ sprechen, ja, aber so ist das einfach nur die Verfolgung eines Ziels. Und dass der Main fast verliert, ist vielleicht dramatisch, ja, aber mehr noch ist das ein Spannungsaufbau. „Fast nein“, weil ich hier eben doch das Wort „dramatisch“ verwenden muss.

    Vielleicht sprechen wir alle jetzt besser von „Konflikt“ statt von „Drama“…

  12. @Shino

    „Diese Frage stelle ich mir momentan selbst und hiermit auch euch.“

    nein.

    „Aber ich denke ja.“

    nein. Obwohl so ne Drama-Komödie hätte schon was, wenn sie richtig gemacht und in Szene gesetzt wird. ^^

  13. @Shino:

    „Nur sind das dann Serien wo Drama eh mit dazu gehört wie Games of Thrones, Boardwalk Empire und Sopranos.“

    Aber jene Serien bestehen ja nicht nur aus Drama. Die Serien haben auch humorvolle Momente, was mit doch zeigt, wie sehr es keine „puren Dramen“ mehr gibt. Diese Grenzen zwischen Genre, über welche man endlos für Jahrhunderte gestritten hat, sind heute gar nicht mehr so wichtig, mehr noch, man sollte sie ignorieren. Solange man die Kontrolle behält, was den Ton einzelner Szenen angeht und den Übergang zwischen verschiedenen Szenen angeht, ist es immer besser nicht nur dramatische Szenen zu haben.

    „Ja und trotzdem bringen viele solcher Serien das richtige Drama dann erst ganz am Ende der Serie.“

    Sicher, das Finale treibt es auf die Spitze für gewöhnlich, was Drama angeht, aber es ist dann doch meistens nicht abwesend von den vorhergehenden Episoden.

    „Sprich man sollte lieber nur darauf achten wie gut es umgesetzt ist und nicht auf welches warten, wo es nicht hinpasst, nehme ich jetzt mal an.“

    Am Ende kommt es wirklich auf den eigenen Geschmack an. Selbst eine Comedy mit trivialen Szenarien kann gutes Drama einfach spontan präsentieren, wenn die Charakterisierung gut genug gewesen war, dass allein die Präsenz jener Charaktere ausreicht, das Interesse des Zuschauers zu wecken (ich nehme an, das war das Ziel von Dog Days, wovon du gesprochen hattest… welches sie aber verfehlt haben scheinbar). Man muss keine traditionelle Route dieser Tage wählen, um eine Serie dramatische Sektionen zu geben. Es gibt so viele Nuancen und genre-mashups wie man Drama präsentieren kann, dass man entweder aus Erfahrung weiß, warum nicht die traditionelle Herangehensweise gewählt wurde oder man kann anhand der traditionellen Grundlage verstehen, was die Absicht der Serie ist, was das Drama angeht.

    „Ja das klingt schon eher nach was. Sprich eine Serie die ein trauriges Ende hat, sollte auch passend bis dorthin aufgebaut worden sein.“

    Wie der „beste“ Werbespot vom letzten Superbowl: https://www.youtube.com/watch?v=dKUy-tfrIHY

    Das ist die Sorte von Werbespot, deren Ton einfach viel zu abrupt ist. Es geht immer darum, die Zuschauer „Teil“ der Handlung werden zu lassen. Wenn man aber den Ton einer Serie falsch zusammengestellt wird, dann stößt man seine Zuschauer einfach weg mit dem Tonwechsel.

    „Liegt das dann einfach nur an meinen persönlichen Präferenzen?“

    Einerseits das, aber man entwickelt auch gewisse Erwartungen anhand der eigenen Erfahrung mit dem fiktionalen Medium und passenden gesellschaftlichen Konventionen. Sowas wie wenn irgendein männlicher Geheimagent in ein Krankenhaus geht und nach einem Doktor sucht, aber dann merklich stutzt, wenn sich jener Doktor als eine Frau entpuppt, als wäre es unvorstellbar, dass der gesuchte Medizinexperte eine Frau sein könnte. Heutzutage würde einen das Stutzen des Helden stutzen lassen, aber vor 30 Jahren… da war das einfach „selbstverständlich“.

    @Baphomet:

    „Ich würde fast sagen nein. Würde man einen Gewissenskonflikt mit einbauen (von wegen “wenn wir einen Massenmörder töten, sind wir dann genauso wie er?” oder vielleicht sogar “einerseits hat er den Tod mehr als verdient, andererseits ist er mein Bruder”) und den entwickeln lassen, dann könnten wir vielleicht von “Drama” sprechen, ja, aber so ist das einfach nur die Verfolgung eines Ziels. Und dass der Main fast verliert, ist vielleicht dramatisch, ja, aber mehr noch ist das ein Spannungsaufbau. “Fast nein”, weil ich hier eben doch das Wort “dramatisch” verwenden muss.“

    Ich hatte erst erwähnt, dass Drama generell betrachtet ein Konflikt ist, welcher gelöst werden muss. Aber das ist natürlich nur diese stark minimierte Definition. Was Baphomet hier anspricht ist auch wichtig: nämlich was auf dem Spiel steht (was man im englischen als „stakes“ bezeichnen würde). Wenn es wirklich nur um wichtige Konflikte gehen würde, könnten wir das Beispiel eines ordentlichen Profi-Tennis-Turniers nehmen. Jeder gibt sein bestes, aber am Ende sind alle Spieler professionell genug, um ihr Bestes gegeben zu haben und um akzeptiert zu haben, wie weit sie das im Turnier gebracht hat. Sicher es gibt ein Haufen Konflikte in der Form von Tennis, aber da jeder sein Bestes gibt und jeder sein Los akzeptiert, ist das Ganze ganz und gar nicht dramatisch. Man muss auch anmerken, dass dies wirklich nur auf eine fiktionale Story zutrifft. Da kann man dann zu den ganzen sports-shounen-Serien blicken und sehen wie dieses normale Sport-Szenario dramatisch aufbereitet wird. Es gibt einen Helden, es gibt eine Motivation, es steht etwas auf dem Spiel, es gibt Konkurrenten, welches der Held überwinden muss, es gibt Training-Sequenzen usw. Man braucht also eine Menge an Sachen, um eine dramatische Serie zu kreieren, die über ein bloßes ernstes Finale hinausgehen.

  14. „“Ganz ehrlich, mir fällt spontan eigentlich kein mieses Drama ein.”
    Dann schaust du zu gute Serien oder hast shit taste.“
    Sowohl als auch.

    „“Einzige Ausnahme die mir einfällt, wäre Samurai Girls”
    Wundert es wen wenn solch eine Serie mieses Drama hat?“
    Glaube ich nicht, und ich habe die Serie nur gesehen, weil es sie gratis auf MyVideo gab und sie Titten beinhaltete. Und warum mir die einfiel, ich bin einfach mal jede Serie durchgegangen die ich kenne.

  15. @ Keiko-sama
    „Ich mag das Genre Drama nicht …“
    Ah okay.

    „Nur, wie gehabt, Enden, die absichtlich auf die Tränendrüse drücken und es eigentlich nicht zum Aufbau und Konzept passt, bringen mich zwar den Tränen nahe, aber eher im gegenteiligen Sinne.“
    Ja das ist irgendwo verständlich.

    „Ich muss sagen, Shino, mir fehlt hier irgendwie immer noch die Differenzierung welche Art von Drama du nun eigentlich genau meinst.“
    Jegliche Art von Drama.

    „Aber was wolltest du jetzt genau nochmal, ein AnoHana-Ende bei Nichijou?“
    Unbewusst wohl schon. Wobei es mir bewusst eigentlich falsch vorkommt.

    „W-W-Wie nun? Du möchtest, das ich dir sage, was du mit deinem Artikel sagen wolltest?“
    Du sollst mir nur sagen wie du dazu stehst. Ob es gut ist, dass ich überall Drama gegen Ende als Normal empfinde, auch wenn es gar nicht hinpasst und/oder total schlecht gemacht ist. Und ob du es genauso siehst. Was du ja nicht tust, wie ich jetzt weiß. Ansonsten ging es mir um die Frage ob eine tragische Story automatisch besser als eine nicht tragische ist.

    @ Baphomet
    „Ich würde fast sagen nein.“
    Okay.

    „Vielleicht sprechen wir alle jetzt besser von “Konflikt” statt von “Drama”…“
    Das könnte ne Idee sein ja.

    @ M0rg0th
    „Aber jene Serien bestehen ja nicht nur aus Drama. Die Serien haben auch humorvolle Momente, was mit doch zeigt, wie sehr es keine “puren Dramen” mehr gibt.“
    Das stimmt natürlich. Besonders bei Sopranos merkt man dies. Ich denke deswegen gibt es neuerdings auch in praktisch jeder Serie mal Drama oder eben Konflifte. Man kann heute einfach immer alles zusammenwerfen wie es scheint. Gutes Beispiel für mich persönlich wäre hier How I met your mother. Ich meine das ist ne Comedy Serie oder? Hat wie ich finde aber auch ihre starken Emotionalen Szenen. Auch wenn ich die jetzt nicht immer gut fand.

    „Einerseits das, aber man entwickelt auch gewisse Erwartungen anhand der eigenen Erfahrung mit dem fiktionalen Medium und passenden gesellschaftlichen Konventionen.“
    Hey das ergibt sogar echt Sinn.

    @ TheRealWinston
    „Sowohl als auch.“
    Wie kannst du shit taste haben wenn du nur gute Serien schaust? Oder denkst du einfach, du hättest einfach shit taste, weil du alles was du guckst für eine gute Serie hälst?

    „und ich habe die Serie nur gesehen, weil es sie gratis auf MyVideo gab und sie Titten beinhaltete.“
    Jedenfalls bist zu ehrlich.

  16. @Shino:
    „“Sowohl als auch.”
    Wie kannst du shit taste haben wenn du nur gute Serien schaust? Oder denkst du einfach, du hättest einfach shit taste, weil du alles was du guckst für eine gute Serie hälst?“
    Nunja, ich dachte am Anfang, Cross Ange wäre gut. Aber nachdem ich die ganze Serie sah, ja, eigentlich wurde schon genug gesagt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert